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Die Wirtstochter Gilberte aus Courgenay hatte im Ersten Weltkrieg 300'000 Soldaten und alle Offiziere der Schweizer Armee gekannt – so behauptet es jedenfalls das ihr gewidmete Soldatenlied. Das Rennen um ihre Gunst machte dann aber der junge Kaufmann Ludwig Schneider. Dieser heiratete 1923 die Vielbesungene und machte sie damit – wenn auch inkognito – zur berühmtesten St.Galler Stadt- und Kantonsbürgerin! Im Jahr darauf wurde Gilberte Schneider Mutter einer Tochter; 1957 ist sie in ihrer Wahlheimat Zürich verstorben.

Als ein «Schweizer Erinnerungsort» – so der Historiker Georg Kreis – bleibt die «petite Gilberte de Courgenay» als ewig jugendliche Soldatenmutter aber unsterblich. Nicht zuletzt auch dank dem gleichnamigen Film von 1941, in dem die in Vevey geborene Schauspielerin Anne-Marie Blanc die Hauptrolle spielte. Auch wenn der berühmte Lied-Refrain heute nicht mehr den gleichen Wiedererkennungswert hat wie früher, so erinnert das Lied noch immer daran, dass es auch in schweren Zeiten unbeschwerte Lichtblicke geben kann.

Archivsignatur: W 054/111.14.7 (Das Schwyzerfähnli. Ernste und heitere Kriegs-, Soldaten- und Volkslieder der Schweizer aus dem 16., 17., 18. und 19. Jahrhundert, 1917), P 4254 (Bürgerbuch der Stadt St.Gallen, 1930)

Und am kommenden Freitag erfahren Sie, was es mit dem St.Galler Wappen auf sich hat.

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