Die Verantwortung für die Gewährleistung eines flächendeckenden Rettungsdienstes liegt beim Kanton. Die Spitalregionen erfüllen diese Aufgabe im Rahmen ihres Leistungsauftrags gemäss den Richtlinien zur Anerkennung von Rettungsdiensten des Interverbands für Rettungswesen.
Seit Anfang 2014 haben sich die Rettungsdienste der drei Spitalverbunde St.Gallen, Rheintal Werdenberg Sarganserland und Fürstenland
Toggenburg unter dem Namen „Rettung St.Gallen“ vereint. Sie stehen unter der Führung der drei CEO’s der jeweiligen Spitalverbunde.
Das Personal bleibt weiterhin bei den einzelnen Spitalverbunden angestellt. Das Einzugsgebiet von Rettung St.Gallen umfasst den ganzen Kanton St.Gallen mit Ausnahme des Wahlkreises See-Gaster, welcher vom Rettungsdienst Regio 144 versorgt wird.
Der Rettungsdienst Regio 144 versorgt rettungsdienstlich das Einzugsgebiet des Wahlkreises See-Gaster sowie des Spitals Wetzikon, wobei die Gemeinden Wessen, Amden, Schänis durch den Rettungsdienst Glarus versorgt werden.
Die Regio 144 hat ihren Rettungsstützpunkt im alten Spital Rüti. Es ist eine privatwirtschaftlich agierenden Aktiengesellschaft, deren Hauptaktionäre die Spitäler Wetzikon und Linth sind. Die Inbetriebnahme der Regio 144 erfolgte am 1. April 2007.
Im Kanton St.Gallen sind auch private Rettungs- und Krankentransportdienste tätig.
Private Rettungs- und Krankentransportdienste bedürfen gemäss Verordnung über den Betrieb privater Einrichtungen der Gesundheitspflege vom 2. März 1999 (sGS 325.11, Art. 25) einer Bewilligung.
Zum aktuellen Zeitpunkt sind die folgenden Dienste Bewilligungsträger im Kanton St.Gallen:
- Rettungsdienst Berner, Rheinstrasse 32, 94444 Diepoldsau
- VGS medicals AG, Wiesenstrasse 11, 9327 Tübach
- SRS Medical GmbH, im Feld 4, 4624 Härkingen
- Stiftung Event-Ambulanz, c/o Dr.med. Jan Behncke, Ladhuebstrasse 17, Wittenbach
- Käch Falck AG, Bruggweg 74, 4143 Dornach
- Rettungsdienst Obertoggenburg AG, Hauptstrasse 32, 9656 Alt St.Johann
Zur Sicherstellung einer raschen, zuverlässigen und qualitativ hoch stehenden Bearbeitung aller Notrufe werden diese zentral in einer einzigen Kantonalen Notrufzentrale (KNZ, Standort: Stadt St.Gallen) erfasst. Die Kantonspolizei betreibt im Auftrag des Kantons die Notrufzentrale, welche Alarmierungsstelle ist für die Notrufe 112, 117, 118 und 144.
Die Nummer 144 wird für das gesamte Kantonsgebiet und - durch Verträge geregelt - für die beiden Halbkantone Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden sowie für den Kanton Glarus betrieben.
Die Disponentinnen und Disponenten der Nummer 144 werden von der Rettung St.Gallen gestellt.
Seit 1994 verfügt der Kanton St. Gallen über eine Einsatzgruppe Psychologische Erste Hilfe (PEH), neu «Care Team, Psychologische Erste Hilfe des Kantons St.Gallen (PEH)». Diese ursprünglich ausschliesslich für die Betreuung von Opfern und traumatisierten Helfern im Rahmen von Grossereignissen zuständige Gruppe wurde wegen zunehmenden Bedarfs Ende 2005 mit Zustimmung des Grossen Rates in eine Organisation umgewandelt, die neu auch niederschwellig zur Bewältigung belastender alltäglicher Ereignisse eingesetzt werden kann. Das Care Team wird im Auftrage des Gesundheitsdepartements durch die Psychiatrie St.Gallen organisiert und umfasst rund 50 ausgebildete Einsatzpersonen.
Kernaufgaben
Die Kernaufgabe des Care Teams besteht darin, von potentiell traumatisierenden Erfahrungen unmittelbar Betroffenen und ihren Angehörigen sowie den Einsatzkräften zu helfen, möglichst rasch wieder in den Alltag zurückzufinden. Wo nötig, werden für einzelne Betroffene notwendige weiterführende Begleitungen oder Behandlungen vermittelt.
Im Weiteren informiert das Care Team Behörden und Einsatzorganisationen über Reaktionen auf traumatisierenden Stress und zeigt Möglichkeiten auf, wie seelische Spätfolgen verhindert werden können.
Aufgebot
Das Care Team kann bei aussergewöhnlichen Ereignissen über die Sanitätsnotrufzentrale 144 jederzeit aufgeboten werden. Dabei gilt das Subsidiaritätsprinzip: Das Care Team kommt als ergänzendes Angebot dann zum Einsatz, wenn die vor Ort zur Verfügung stehenden Organisationen an ihre Grenzen stossen.
Die Pikettorganisation des Care Teams wird durch Leitungsmitglieder geleistet. Diese mobilisieren bei Bedarf die nach den vier Spitalregionen aufgeteilten, im Dienst stehenden Teammitglieder.
Die Care Team Mitglieder stammen aus ganz verschiedenen Berufen und weisen eine hohe Sozialkompetenz auf. Sie werden durch eine Ausbildung auf ihre Einsätze als Care Giver vorbereitet. Sämtliche Teammitglieder nehmen regelmässig an Fortbildungen und Supervisionen teil.
Die PEH wurde 2006 vom Nationalen Netzwerk für psychologische Nothilfe NNPN als Einsatz- und Ausbildungsorganisation zertifiziert.
Kontakt
Administration: Gabriela Schubert
Psychiatrie St.Gallen
Zürcherstrasse 30
9500 Wil
Telefon: +41 58 178 10 19
E-Mail: gabriela.schubert@psychiatrie-sg.ch
- Lassen Sie zu, dass Sie zur Ruhe kommen. Begeben Sie sich an einen Ort, wo Sie sich sicher und geborgen fühlen. Gönnen Sie sich Schlaf und Entspannung.
- Seien Sie achtsam für Veränderungen in Körper und Psyche.
- Lassen Sie Erinnerungen an das Ereignis, das Sie belastet, zu.
- Wenn immer möglich, drücken Sie ihre Gefühle und auch persönliche Wünsche im Gespräch mit vertrauten Menschen aus.
- Reden Sie mit Kindern über die Ereignisse, die auch sie betreffen.
- Vermeiden Sie Stress.
- Kehren Sie zum Rhythmus des gewohnten Alltags zurück.
- Holen Sie sich Hilfe, wenn Sie den Eindruck haben, mit ihren Gefühlen und Empfindungen nicht zurecht zu kommen (Hausarzt, Psychologen und Psychiater, Seelsorger, Dargebotene Hand Tel. 143).
Bei der Sicherstellung einer qualitativ hochstehenden Rettungskette spielen weitere Partner eine wichtige Rolle:
Wie in allen Bereichen des Gesundheitswesens, spielt auch im Rettungsbereich die Qualität der erbrachten Leistungen eine wichtige Rolle. Der Interverband für Rettungswesen, der schweizerische Dachverband von Organisationen, die sich mit der präklinischen Versorgung von Notfallpatienten befassen, erarbeitet in diesem Bereich nationale Richtlinien und führt Anerkennungsverfahren durch.
Grundlage für die Vorbereitung des Gesundheitswesens auf die Bewältigung von ausserordentlichen Lagen und Katastrophen bildet das Konzept GRAL- Gesundheits- und Rettungswesen in ausserordentlichen Lagen gemäss RRB Nr. 1452 vom 8.Oktober 1996.
Bei dessen Umsetzung übernehmen die einzelnen Partner des Gesundheitswesens eine wichtige Rolle. Jeder der vier Spitalverbunde verfügt im Bereich der Katastrophenmedizin über einen gleichlautenden Leistungsauftrag:
"Der Spitalverbund stellt die interne Katastrophenorganisation in seinem Einzugsgebiet sicher. Er beteiligt sich an den Vorbereitungen für den Rettungseinsatz bei Grossereignissen, primär in seinem Einzugsgebiet, sekundär im ganzen Kantonsgebiet.
Der Rettungsdienst arbeitet dabei eng mit benachbarten Spitalregionen und weiteren Regionen zusammen. Bei Bedarf und nach Möglichkeit besteht Beistandspflicht für benachbarte Spitalverbunde. Nötigenfalls ist die sanitätsdienstliche Führung am Schadenplatz einer benachbarten Region sicherzustellen. Für besondere Bedrohungen gelten spezielle Weisungen."
Noch offene Fragen?
Kantonsarztamt
Dr. med. Katharina Schenk
Oberer Graben 32
9001 St.Gallen