Neobiota sind Pflanzen und Tiere, die durch menschliche Aktivitäten in Gebiete eingeführt wurden, in denen sie ursprünglich nicht heimisch waren. Zu ihnen gehören Neophyten (Pflanzen) und Neozoen (Tiere), die nach 1492, dem Beginn intensiver globaler Vernetzung, eingeschleppt wurden. Manche dieser Arten vermehren sich stark und bedrohen die einheimische Biodiversität, indem sie natürliche Lebensräume verdrängen oder einheimische Arten konkurrenzieren. Dies hat nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche und gesundheitliche Auswirkungen.
Neobiota - eine Bedrohung für unsere Biodiversität
Invasive Neobiota können die einheimische Biodiversität stark beeinträchtigen, indem sie mit einheimischen Arten um Lebensraum, Nahrung und andere Ressourcen konkurrieren. Einige invasive Pflanzenarten, überwuchern ganze Gebiete und verdrängen dabei heimische Pflanzen, was die Artenvielfalt reduziert. Neozoen, also eingeschleppte Tiere, können einheimische Arten direkt gefährden, indem sie sie jagen, Krankheiten übertragen oder ihre Nahrungsquellen verringern. Besonders gravierend sind die Auswirkungen auf empfindliche Ökosysteme, die sich nur langsam an neue Arten anpassen können. Aquatische Neozoen beeinflussen beispielsweise Wasserökosysteme, indem sie Fischpopulationen destabilisieren oder die Wasserqualität verändern. Die Verdrängung einheimischer Arten führt langfristig zu einem Rückgang der ökologischen Vielfalt und kann das Gleichgewicht ganzer Ökosysteme gefährden. Zudem können Neobiota wirtschaftliche Schäden verursachen, etwa in der Landwirtschaft, im Forstwesen oder auch an Infrastrukturanlagen wie Strassen und Trinkwasserfassungen. Gewisse Arten können negative Auswirkungen auf die Gesundheit oder das Wohlbefinden der Bevölkerung haben.
Ihre vielfältigen negativen Auswirkungen sind der Grund, weshalb Gegenmassnahmen ergriffen werden müssen.
Noch offene Fragen?
Pirmin Reichmuth
Amt für Natur, Jagd und Fischerei
Davidstrasse 35
9001 St. Gallen