Ausgesetzte oder zugewanderte Tierarten (Neozoen) sind ein Problem für unsere einheimische Fauna und Flora. Dies gilt auch für die Welt unter Wasser. Die Artenzusammensetzung des sogenannten Makrozoobenthos (Kleinstlebewesen im Wasser) hat sich innerhalb weniger Jahre komplett verändert. Wo vor zehn Jahren noch der Bachflohkrebs unter Steinen lebte, findet man heute fast nur noch seinen grösseren und räuberischeren Cousin aus dem Donaugebiet, den Höckerflohkrebs. Aktuell beschäftigt uns vor allem die Quaggamuschel.
Quaggamuschel
Die Quaggamuschel ist eine invasive Art, die in mehreren Schweizer Seen vorkommt und schwerwiegende ökologische Schäden verursacht. Ursprünglich aus der Ukraine eingeschleppt, verbreitet sie sich durch Schiffe, die von einem Gewässer ins nächste verlegt werden. Diese Muschel verändert das Nahrungsnetz in den betroffenen Seen, indem sie grosse Mengen an Nährstoffen aus dem Wasser filtert, was sich negativ auf die Fischfauna auswirkt. Zudem verdrängt sie einheimische Arten und kann Infrastrukturen schädigen, indem sie Leitungen und Rohre verstopft. Ihre schnelle Fortpflanzung ermöglicht es ihr, sich in kurzer Zeit grossflächig auszubreiten, was die Biodiversität und das Gleichgewicht der Ökosysteme erheblich stört. Massnahmen zur Eindämmung und Verhinderung ihrer Ausbreitung sind daher dringend erforderlich.
Ausbreitung gebietsfremder Invasoren verhindern
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Pirmin Reichmuth
Amt für Natur, Jagd und Fischerei
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9001 St. Gallen