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Ausgesetzte oder zugewanderte Tierarten (Neozoen) sind ein Problem für unsere einheimische Fauna und Flora. Dies gilt auch für die Welt unter Wasser. Die Artenzusammensetzung des sogenannten Makrozoobenthos (Kleinstlebewesen im Wasser) hat sich innerhalb weniger Jahre komplett verändert. Wo vor zehn Jahren noch der Bachflohkrebs unter Steinen lebte, findet man heute fast nur noch seinen grösseren und räuberischeren Cousin aus dem Donaugebiet, den Höckerflohkrebs. Aktuell beschäftigt uns vor allem die Quaggamuschel.

Quaggamuschel

Die Quaggamuschel ist eine invasive Art, die in mehreren Schweizer Seen vorkommt und schwerwiegende ökologische Schäden verursacht. Ursprünglich aus der Ukraine eingeschleppt, verbreitet sie sich durch Schiffe, die von einem Gewässer ins nächste verlegt werden. Diese Muschel verändert das Nahrungsnetz in den betroffenen Seen, indem sie grosse Mengen an Nährstoffen aus dem Wasser filtert, was sich negativ auf die Fischfauna auswirkt. Zudem verdrängt sie einheimische Arten und kann Infrastrukturen schädigen, indem sie Leitungen und Rohre verstopft. Ihre schnelle Fortpflanzung ermöglicht es ihr, sich in kurzer Zeit grossflächig auszubreiten, was die Biodiversität und das Gleichgewicht der Ökosysteme erheblich stört. Massnahmen zur Eindämmung und Verhinderung ihrer Ausbreitung sind daher dringend erforderlich.

Ausbreitung gebietsfremder Invasoren verhindern

Zum Schutz der Gewässer führt der Kanton St.Gallen im Frühjahr 2025 eine Schiffsmelde- und -reinigungspflicht (kurz «SMRP») ein. Er schliesst sich dabei den Zentralschweizer Kantonen und dem Kanton Bern an, welche die SMRP im Sommer 2024 eingeführt haben. Schiffsführende müssen den Wechsel ihres immatrikulierten Schiffs in ein anderes Gewässer künftig melden und es vor der Einwasserung reinigen lassen.

Weitere Informationen unter www.sg.ch/schiffsreinigungspflicht.

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Pirmin Reichmuth

Pirmin Reichmuth

Amt für Natur, Jagd und Fischerei

Davidstrasse 35
9001 St. Gallen