Hier finden Sie Themen aus Ihrem Berufsalltag in der Schule, mit denen Sie sich an den Beratungsdienst wenden können.
Unsere Beratungsthemen
Das Kerngeschäft der Lehrpersonen ist das Unterrichten mit dem Ziel, dass die Kinder sich weiterentwickeln und Selbstwirksamkeit erfahren. Im Zentrum steht das einzelne Kind mit seinen Bedürfnissen, Voraussetzungen und Fähigkeiten. Durch differenzierende und individualisierende Lernsituationen ermöglicht die Lehrperson den Lernenden erfolgreiches, selbstgesteuertes und kooperatives Lernen. Die Lehrperson lenkt das schulische Lernen durch die Gestaltung der Lernumgebung und durch eine klare Strukturierung des Unterrichts. Weitere Voraussetzungen, dass Kinder kompetenzorientiert lernen können, sind eine geschickte Klassenführung, die viel Lernzeit ermöglicht, und ein Lernklima, in dem sich die Kinder wohl fühlen. Dieser Balanceakt zwischen all den Faktoren ist Anspruch und Herausforderung zugleich.
Eine positive Beziehung zwischen Lehrperson und Schülerinnen und Schülern ist geprägt von Wertschätzung, Interesse und Empathie. Sie ist eine der wichtigsten Voraussetzungen, dass Kinder und Jugendliche gut lernen und sich weiterentwickeln können. Sie ist auch das Fundament einer gelingenden Klassenführung. Für die Beziehungsgestaltung ist die Lehrperson zuständig. Ziel ist, auch in herausfordernden Situationen diesem Anspruch gerecht zu werden. Eine gelungene Beziehungsgestaltung in der Schule muss gepflegt werden und bezieht sich auch auf die Zusammenarbeit mit den Eltern, im Team, mit Vorgesetzten und weiteren Fachpersonen.
Eine Schule vereint ganz unterschiedliche Menschen. Verschiedenartigkeit von Schülerinnen und Schüler, der Elternschaft und des Lehrpersonals schafft eine vielfältige soziale Einheit. Die Ziele der Volkschule erfordern einen individualisierenden, integrierenden und gemeinschaftsbildenden Unterricht. Konstruktiv mit den damit verbundenen Herausforderungen umzugehen, erfordert ein Verständnis, dass schwierige Situationen im Alltag normal und komplex sind, gemeinsam gelöst werden und in der Vielfalt ein Potential steckt, das es zu erkennen und zu nutzen gilt. Diese Haltung begünstigt ein lernförderliches Klassenklima und wirkt sich positiv auf die Unterrichtsqualität sowie auf die gesamte Schulkultur aus.
Die strategische und operative Führung initiiert, plant, koordiniert und kontrolliert die Arbeit von Mitarbeitenden, Gruppen und Teams in der Organisation Schule. Es gehört zur zentralen Aufgabe der Führung, die Einstellungen und das Verhalten der Mitarbeitenden in Bezug auf die gesetzten Ziele weiterzuentwickeln und dafür günstige Bedingungen zu schaffen.
Durch das Aufeinanderprallen sich widersprechender Auffassungen und Interessen entstehen im Alltag immer wieder schwierige Situationen, die zu einem Zerwürfnis oder sogar Kontaktabbruch führen können. Konflikte gehören zum Alltag. Sie sind grundsätzlich belastend. Eine gemeinsame, sorgfältige Analyse des Problems, eine Sichtbarmachung der Bedürfnisse und Interessen, die bewusste Beachtung wichtiger, kommunikativer Fähigkeiten und die Übersetzung auf die Handlungsebene sind wichtige Voraussetzungen für Konfliktlösungen.
Der Lehrberuf stellt hohe Anforderungen an fachliche, soziale und emotionale Kompetenzen. Oft spüren Menschen, dass sie am Limit ihrer Kräfte sind und sich erste Anzeichen von Überlastung bemerkbar machen. Belastungen müssen ernst genommen werden, ein Blick auf die eigenen Ressourcen kann neue Handlungsmöglichkeiten eröffnen und den Verbleib im Berufsalltag sicherstellen. Manchmal braucht es auch eine Auszeit oder eine ärztlich verordnete Erholungszeit, um wieder Energie und Kraft für den Berufsalltag zu tanken und neue Perspektiven entwickeln zu können. Der schrittweise Wiedereinstieg ist sorgfältig zu planen. Die Fürsorgepflicht des Arbeitsgebers ermöglicht es den Vorgesetzten, zum Wohle der Mitarbeitenden aktiv zu werden.
In bestimmten Lebensphasen zeigt sich, dass die aktuelle Situation nicht mehr befriedigend und passend ist. Möglicherweise stehen berufliche und/oder private Veränderungen an. In einem ersten Schritt geht es darum, persönlichen Stärken und Schwächen zu erkennen und die ungenutzten Veränderungspotenziale zu entdecken. Es gilt, übergeordneten Wünschen und Bedürfnissen nachzuspüren, die (noch) nicht erfüllt werden. So können neue Spielräume für Handlungs- und Lösungswege eröffnet werden, um motiviert die persönliche Entwicklung voranzubringen.
Die gute Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten in der Schule wirkt sich auf verschiedenen Ebenen wie Schulqualität, Schulklima und Unterricht aus und entlastet die einzelnen Akteurinnen und Akteure. Für eine gelingende Kooperation müssen wichtige Bedingungen erfüllt sein. Nebst einer offenen Kommunikationskultur, in der Differenzen und Konflikte frühzeitig angesprochen werden, müssen insbesondere auch Verantwortlichkeiten, Rollenaufteilungen und gegenseitige Erwartungen geklärt sein. Diese Bedingungen lassen sich auf die Bildungs- und Erziehungspartnerschaft von Elternhaus und Schule übertragen.
Teamentwicklung nimmt die aktuelle Situation und das momentane Befinden eines Teams als Ausgangspunkt, um in einem mehrgliedrigen Entwicklungs- und Weiterbildungsprozess ein vertieftes Verständnis für die verschiedenen Aufgaben- und Verantwortlichkeitsebenen der Schule zu entwickeln und eine optimale Zusammenarbeit zu fördern.
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Beratungsdienst Schule
Amt für Volksschule
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