Zur Unterstützung in Ereignissituationen steht den Volksschulen im Kanton St.Gallen seit Oktober 2020 die «Notfall-App für Schulen» zur Verfügung. Die App beinhaltet u.a. Checklisten und Handlungsanweisungen für Notfallszenarien. Die kantonale Version wurde zudem mit Krisenszenarien ergänzt bzw. erweitert.
Krisen- und Notfallszenarien treten oft völlig unerwartet auf. Deshalb ist es für Schulen wichtig, dass sie sich möglichst gut auf solche Situationen vorbereiten und wissen, wie man sich bei einem Ereignis verhalten soll und wo man Hilfe findet. Die «Notfall-App für Schulen» wird auf dem Smartphone installiert. Die kostenlose Grundversion kann in den App-Stores von Apple und Google heruntergeladen werden. Die Notfall-App bietet Unterstützung mittels verschiedener Notfall-Szenarien, Alarmierung per Knopfdruck und einer automatisierten Ereigniskommunikation. Im Unterschied zur frei verfügbaren Grundversion können auf der kantonalen Notfall-App eigene Ereignisorganisationen hinterlegt werden. Zudem ist die kantonale Version mit einer Sammlung von Krisenszenarien ergänzt worden. Weitere Informationen zur Notfall-App sind auf der Homepage des Anbieter e-mergency zu finden.
Den Volksschulen im Kanton St.Gallen wird die Notfall-App auf Initiative des Verbands der St.Galler Volksschulträger (SGV) und unter Mitwirkung des Amtes für Volksschule (AVS) zur Verfügung gestellt. Die Finanzierung der Lizenzierung sowie der Einführung trägt das AVS, die laufenden Kosten gehen zu Lasten des Schulträgers.
Der Entscheid über die Nutzung der Notfall-App liegt bei jedem einzelnen Schulträger. Will ein Schulträger die Notfall-App in seinen Schulen einsetzen, beantragt er online einen Zugang (siehe nachfolgend). Das Amt für Volksschule stellt anschliessend die Zugangsdaten zur Verfügung. Sobald eine verantwortliche Person (lokaler Manager) erfasst ist, kann die lokale Ereignisorganisation aufgebaut und eigene Krisenteams erfasst werden. Auch Sonderschulen und kantonale Privatschulen können die Notfall-App nutzen.
Um die Einführung zu unterstützen, werden regelmässig Informationsveranstaltungen für die lokalen Manager (Mitarbeitende Schulverwaltung, Sicherheitsbeauftragte u.a.) und Interessierte angeboten.
Für Interessierte werden regelmässig Einführungs- und Informationsveranstaltungen durchgeführt. An diesen wird die Notfall-App und ihre spezifischen Funktionen vorgestellt und die Standardabläufe zum Einrichten des Webcockpits aufgezeigt. Zudem besteht die Möglichkeit zur Besprechung schulindividueller Strukturen sowie die Klärung von offenen Fragen. Für einen Praxis-Blick sorgen die Vertretungen von Schulträgern, welche die Notfall-App bereits nutzen.
Im Weiterbildungsprogramm 2025 werden wieder zwei Kurse angeboten. Sobald das Programm Mitte November publiziert ist, finden Sie hier weitere Informationen.
Für Notfall-App für Volksschulen registrieren
Schritt | Beschreibung |
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1. Bestimmen einer verantwortlichen Person | Jeder Schulträger (inkl. Sonderschule) muss eine verantwortliche Person bestimmen (so genannte «lokale Manager»). Sie oder er ist für die Administration der Notfall-App des Schulträgers zuständig. |
2. Registrieren | Die verantwortliche Person (lokale Manager) registriert sich über nachfolgendes Formular für die kantonale Version der Notfall-App. |
3. Anmelden auf «WebCockpit» | Nach der Registrierung bekommt die verantwortliche Person (lokale Manager) per E-Mail einen Link und einen Benutzernamen zugeschickt, der den Zugriff auf die Web-Applikation «WebCockpit» ermöglicht. Um sich das erste Mal auf der Web-Applikation anzumelden, wählt die verantwortliche Person (lokale Manager) die Funktion «Passwort vergessen» und gibt dort seine E-Mailadresse ein. Danach erhält sie oder er eine weitere E-Mail mit einem temporären Passwort und kann sich anmelden. |
Einführungs- und Informationsveranstaltung | Vor dem Aufbau der lokalen Organisation wird der Besuch einer Einführungs- und Informationsveranstaltung empfohlen. |
4. Aufbau lokaler Organisation |
In der Web-Applikation «WebCockpit» bauen die lokalen Manager die lokale Notfallorganisation auf, erfassen die verschiedenen Standorte bzw. Kommunikationsgruppen und die Nutzerinnen und Nutzer der Notfall-App vor Ort bzw. der Schule. Zudem kennzeichnet er die Mitglieder der internen Krisenorganisation als Mitglieder des «Krisenteams». Alle erfassten Personen erhalten per SMS einen Link zugeschickt, mit dem sie die interne Version der App auf ihrem Gerät installieren und öffnen können. Sie haben nun Zugriff auf die lokal angepasste Notfall-App. Dieser Zugriff ist exklusiv: Nur die registrierten Benutzerinnen und Benutzer haben die Möglichkeit, die App des Schulträgers zu nutzen. |
5. Änderungen vornehmen |
Änderungen bei den Mitgliedern der Krisenorganisation erfassen die Manager in der Web-Applikation. Neu erfasste Personen erhalten eine SMS mit dem Link für die Installation. Gelöschte Benutzer haben keinen Zugriff mehr auf die angepasste Version der App. Diese Änderungen werden auf allen Geräten automatisch aktualisiert. |
Für wen ist die Notfall-App geeignet?
Die Notfall-App eignet sich für alle Volksschulen (inkl. Sonderschulen) des Kantons St.Gallen, die ihr bestehendes Notfall- und Krisenkonzept durch ein digitales Tool erweitern möchten.
Ich interessiere mich für Erfahrungsberichte von Schulen, welche die Notfall-App bereits einsetzen. Wer kann mir hier Auskunft geben?
Für Einblicke aus der Praxis stehen seitens SGV sowohl Christoph Ackermann (Schulratspräsident Schule Flawil, 071 394 17 96, E-Mail) und Miriam Salvisberg (Schulratspräsidentin Schule Thal, 071 886 10 29, E-Mail)
Wo ist die Notfall-App erhältlich?
Die Grundversion der «Notfall-App für Schulen» ist in den App-Stores von Apple und Google kostenlos erhältlich. Durch die Registration über das Amt für Volksschule erhalten Sie Zugriff auf die kantonale Version der Notfall-App.
Was ist mit der kantonalen Version im Vergleich zur Grundversion möglich?
Mit der kantonalen Version können Sie Ihre eigene, interne Krisenorganisation in der Notfall-App abbilden. Die bestehenden Notrufnummern der Blaulichtorganisationen ergänzen Sie um Telefonnummern Ihrer internen Krisenorganisation, damit auch diese in der App direkt anwählbar sind. Zusätzlich sind in der kantonalen Version spezifische Krisenszenarien verfügbar.
Was kostet die kantonale Version?
Die Kosten für die Schulträger belaufen sich monatlich auf Fr. 4.50 pro Verwaltungseinheit (Standort oder Kommunikationsgruppe) und Fr. 0.20 pro Benutzer. Für den SMS-Versand werden pro SMS Fr. 0.11 verrechnet.
Wie wird die kantonale Version der Notfall-App konfiguriert?
Die Verwaltung der Notfall-App erfolgt über ein Webcockpit. Zugriff auf dieses Webcockpit haben nur berechtigte Personen (so genannte «Manager»).
Welche Daten werden für die Nutzung der Notfall-App benötigt?
Die App-Anwender werden mit ihrer Mobilnummer und ihrer E-Mail-Adresse auf dem Webcockpit erfasst. Die Daten werden in einem ISO-27001 zertifizierten Rechenzentrum in der Schweiz gespeichert und die Applikation wird laufend den regulatorischen Anforderungen angepasst. Jeder App-Anwender hat auf seinem Smartphone die Möglichkeit, Zugriffe auf seine Daten freizugeben oder einzuschränken.
Wie ist die Verfügbarkeit der App-Inhalte sichergestellt?
Die App verfügt über eine Push-Funktion für die automatische Aktualisierung der Inhalte. Die Aktivierung ist nur beim Download der App notwendig. Die Notfall- und Krisenszenarien sind auf dem Smartphone gespeichert und daher jederzeit offline verfügbar.
Wie erfolgt eine Alarmierung?
Eine Alarmierung erfolgt grundsätzlich telefonisch. Für die telefonische Alarmierung über die App muss ein Mobilfunknetz verfügbar sein. Der Versand einer schriftlichen Information erfordert Mobilfunknetz (SMS) oder eine Internetverbindung (Push-Nachricht).
Wozu dienen die Zusatzmodule?
Durch die Zusatzmodule können Sie die bestehenden Funktionalitäten der Notfall-App um weitere Kommunikationskanäle (Telefonkonferenz, Durchsage) und Features (Aufgebot) ergänzen. Bei Fragen oder Interesse wenden Sie sich bitte direkt an managing.safety@e-mergency.ch.