Die Erde ist im Innern sehr heiss. Heute wird die geothermische Energie erst ansatzweise, insbesondere mit Erdwärmesonden, genutzt. In den nächsten Jahrzehnten werden die Art der Nutzung und die Bedeutung diese Energiequelle an Bedeutung gewinnen.
Gebiete mit vulkanischen Aktivitäten wie Vulkanausbrüche und Geysire sind Zeugen dieses immensen Wärmereservoirs unterhalb der vergleichsweise dünnen Erdkruste. Forscher schätzen, dass 99% der Erde heisser als 1000 °C sind. Durchschnittlich steigt bei uns die Temperatur pro 100 Meter Tiefe um drei Grad an. Die oberflächennahe Bodentemperatur liegt im Jahresdurchschnitt bei 10 °C.
Seit einigen Jahren wird die Erdwärme für menschliche Bedürfnisse verstärkt genutzt: warmes Wasser aus Tunnels, durch Bohrungen gefördertes Thermalwasser, mit Erdwärmesonden gewonnene Wärme oder die thermische Nutzung von Grundwasser sind mögliche Anwendungen:
Das oberflächennahe Grundwasser weist in unseren Breitengraden eine Temperatur von rund 10 bis 12°C auf. Mittels Wärmepumpen kann dem Wasser Wärme entzogen und zu Heizzwecken verwendet werden. Auch Kältenutzungen sind insbesondere in der Industrie verbreitet.
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Mittels Erdwärmesonden kann dem Untergrund Wärme entzogen werden, womit sich Liegenschaften beheizen lassen. Auch Kühlnutzungen sind mit untiefen Erdwärmesonden bis etwa 250 Meter Tiefe möglich. Dies hat oft den Nebeneffekt, dass sich die so gespeicherte Abwärme später zu Heizzwecken zurückgewonnen lässt.
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Abwärme kann im Sommer im Untergrund gespeichert und bei Bedarf zurückgewonnen werden. Neben geschlossenen System wie Erdwärmesonden kann warmes Wasser direkt in porösen Fels gepumpt werden. In Bern wird aktuell ein entsprechendes Projekt realisiert.
Mittels tiefen Bohrungen bis 5000 Meter wird dem Untergrund heisses Wasser oder im Idealfall Wasserdampf entnommen. Damit lässt sich Elektrizität und Wärme gewinnen.
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Schon seit Jahrhunderten wird warmes Wasser, das aus den tieferen Gesteinsschichten an die Oberfläche gelangt, für Heilzwecke genutzt. Diese älteste Form der geothermischen Nutzung wird heute auch für Wärmegewinnung verwendet. Im Kanton St.Gallen ist die Therme Pfäfers in der Taminaschlucht bei Bad Ragaz die einzige Thermalquelle; sie wurde um das Jahr 1240 entdeckt.
Obwohl keine Geothermie, sei hier noch die Wärme- und Kältenutzung aus Seen und Flüssen erwähnt. Damit lassen sich ganze Quartiere beheizen, Industriebetriebe kühlen oder Anergienetze betreiben.
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Lämmlisbrunnenstrasse 54
9001 St.Gallen