Wir setzen uns dafür ein, dass die Schäden durch invasive gebietsfremde Arten klein bleiben und die Bekämpfungsressourcen effizient eingesetzt werden. Unsere Neophytenstrategie zeigt die Massnahmen bei den Pflanzen auf.
Im Kanton St.Gallen bekämpfen wir invasive Neobiota aktiv, um negative Auswirkungen auf unsere heimischen Arten und Lebensräume zu minimieren. Die eidgenössische Freisetzungsverordnung regelt den Umgang mit gebietsfremden Pflanzen und Tieren in der Schweiz. Unter anderem benennt sie elf Pflanzen und drei Tiere, mit denen der Umgang verboten ist. Eine Auswahl:
- Amerikanische Goldruten inkl. Hybride
- Aufrechte Ambrosie
- Asiatische Staudenknöteriche inkl. Hybride
- Essigbaum
- Drüsiges Springkraut
- Riesenbärenklau
- Schmalblättriges Greiskraut
- Asiatischer Marienkäfer
- Rotwangen-Schmuckschildkröte
Bei ihrer Schwerpunktplanung 2013–2017 hat die St.Galler Regierung beschlossen, im Rahmen der Biodiversitätsstrategie auch «eine Lösung zur Bekämpfung invasiver gebietsfremder Organismen» zu erarbeiten. Eine Projektgruppe mit Vertretern kantonaler Fachstellen, VSGP und Pro Natura hat die Neobiotasituation im Kanton St.Gallen unter die Lupe genommen, Defizite ermittelt und daraus abgeleitet konkrete Strategieziele erarbeitet. Wichtige Gründe für die kantonale Neophytenproblematik sind unter anderem der zu geringe Einsatz im Vollzug, eine noch zu geringe Sensibilisierung der betroffenen Akteure und ein noch zu wenig koordiniertes Vorgehen bei der Bekämpfung.
Im Neophytenportal tragen die Gemeinden Neophytenstandorte und dazugehörige Bekämpfungsmassnahmen ein und planen mit diesen Daten weitere Bekämpfung. Wenn Sie invasive Arten bemerken, melden Sie den Standort bitte der Gemeindekanzlei, damit die Neophyten-Ansprechperson das Vorkommen im Neophytenportal erfassen kann.
Helfen Sie mit, die Ausbreitung der Neophyten zu vermeiden. Entfernen Sie invasive Neophyten aus Ihrem Garten. Beachten Sie dabei die Entsorgungs- und Kompostierungsmöglichkeiten in Ihrer Gemeinde. Bereichern Sie Ihren Garten nach dem Roden mit vielfältigen einheimischen Wildpflanzen. Die Kantone St.Gallen, Appenzell Innerrhoden und Appenzell Ausserrhoden haben einen Flyer für die Artenvielfalt im Garten zusammengestellt. Auch Pro Natura hat einen Ratgeber für Gärtnerinnen und Gärtner verfasst.
Die wichtigsten Pflanzenarten, deren Erkennungsmerkmale und deren Bekämpfungs- und Entsorgungsmassnahmen sind in der Praxishilfe invasive Neophyten übersichtlich dargestellt. Wir unterstützen die Gemeinden bei den Bekämpfungsmassnahmen finanziell.
Der Umgang mit vermehrungsfähigen invasiven Pflanzenteilen oder damit belastetem Boden- und Aushubmaterial ist klar geregelt. Entsprechende Merkblätter des Amts für Umwelt zeigen auf, welche Richtwerte gelten, was für Entsorgungswege bestehen und welche Auflagen bei Bauvorhaben auf Böden mit invasiven Neophyten verfügt werden.
Siehe Merkblätter, Infoblätter, Formulare, Downloads... | sg.ch (Merkblätter AFU 214 bis 216)
Merkblätter zum Thema Umwelt, Neophyten, AFU 214 bis 216
Gebietsfremde Tierarten, die sich auf Kosten unserer heimischen Wildtiere ausbreiten, nennt man Neozoen. Eine kurze Übersicht zu invasiven Neozoen zeigt die Homepage von Jagd & Fischerei.
Als invasive Neobiota bezeichnet man ab dem Jahr 1492 von anderen Erdteilen nach Europa eingebrachte Pflanzen (Neophyten) oder Tiere (Neozoen), die sich hier massiv ausbreiten.
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Pirmin Reichmuth
Abteilung Natur + Landschaft
Amt für Natur, Jagd und Fischerei
Davidstrasse 35
9001 St.Gallen