Fütterungsmanagement
Futteraufnahme
Neben der Überwachung des Wiederkäuens bei Milchvieh kann es auch nützlich sein, das Fütterungsverhalten aufzuzeichnen. Im Laufstall gehaltene Kühe verbrauchen durchschnittlich 7 bis 8 Mahlzeiten pro Tag. Die Gesamtzeit für das Fressen hängt hauptsächlich davon ab, ob die Kühe freien Zugang zu Futter haben oder nicht. Konkurrenzsituationen am Futtertrog (z. B. seltenes Vorschieben des Futters aber auch Überfüllung des Futterplatzes ...) erhöhen die Fressgeschwindigkeit der Kühe (kg / min), verringern jedoch die tatsächliche Fütterungszeit.
Überwiegend werden die Kaubewegungen des Fressens mittels Sensoren erfasst, die sich von den Bewegungen des Wiederkauens unterscheiden. Eine andere Variante ist die Erfassung der Anzahl an Besuche zum Futtertrog und der Fressdauer am Futtertrog. Es ist jedoch zu beachten, dass diese Sensoren die Fresszeit und nicht die tatsächliche Futteraufnahme registrieren.
Präzisionsfütterung/ automatische Fütterung
Präzisionsfütterung kann als der Prozess der Fütterung von Kühen nach ihren individuellen Bedürfnissen beschrieben werden. Dieses hat sich in der Zuteilung von Kraftfutter bereits über Jahrzehnte bewährt. Idealerweise basieren die Zugaben auf Echtzeitmessungen physiologischer Parameter und Fütterungsverhalten. Insbesondere Übergangskühe, bei denen das Risiko besteht, Stoffwechselerkrankungen zu entwickeln,profitieren von dem individualisierten Fütterungsansatz.
Beim Raufutter sind bereits einige Fütterungsautomaten auf dem Markt. Sie zielen auf folgende Aspekte ab:
- Arbeitserleichterung durch Automatisierung
- Flexibilität der Arbeitszeit
- Gruppengenaue Fütterung (Leistungsoptimierung)
- Energieeinsparung
Futterschieber
Zur Automatisierung der Futtervorlage ist der Futteranschieber im Einsatz. Im allgemeinen werden die folgenden Funktionen und Nutzen erwähnt:
- Arbeitsersparnis bzw. Flexibilität
- höhere Futteraufnahme der Tiere
- rangniedrigere Tiere erhalten frisches Futter
- je nach Anbieter Steuerung über Smartphone möglich
- Erhöhte Nutzfrequenz von Melkrobotern
Automatisierung in der Kälberfütterung
Die Gruppenhaltung wie auch die computergesteuerte Fütterung von Milchkälbern nimmt stetig zu. Mit zunehmender Gruppengrösse steigen auch die Herausforderungen an das Management, insbesondere in Bezug auf die Erkennung von Krankheiten.
- Tränkeautomaten verfügen über eine Tiererkennung - über Halsband oder Ohrmarke, mit der jedes Kalb individuell getränkt und die Aufnahme überwacht werden kann.
- Für Einzeltierhaltung gibt es bereits mobile Milchwagen oder Hängesysteme mit Schwenkarmen. So erkennen diese Automaten im Vorbeifahren das Kalb und teilen die passende Milchmenge zu. Dabei kann die Häufigkeit und die Menge des Milchangebotes der mobilen Tränken gesteuert werden. Für jedes Kalb werden somit die individuellen Milchaufnahme in Menge und Häufigkeit registriert.
Erkennen von Tierverhalten
- Aktivitätssensoren geben Aussagen über den Gesundheitszustand der Tiere. In Software und Apps können Landwirte Daten abrufen und analysieren und die Fütterung steuern.
- Eine zusätzliche Möglichkeit ist der Betrieb einer Vorderfusswaage zur laufenden Erfassung des Gewichts der Kälber im Tränkeautomaten. So kann die Tränkekurve in Verbindung mit den täglichen Zunahme der Tiere angezeigt und Krankheiten früher erkannt werden.
- Ein integrierter Aktivitätssensor der Fütterungsbox der Fa. Förster registriert die Euterstösse des Kalbes und unterstützt damit die Krankheitsfrüherkennung. Bei dieser Bauart des Tränkesystems können Kälber ihr natürliches Euterstossverhalten während der Tränkens ausleben, welche dann entsprechend ausgewertet werden können.
Unterstützung beim Abtränken
An der separaten Wassertränke wird die getrunkene Menge Wasser pro Kalb erfasst und erkennt sowohl Gesundheitsstörungen als auch die individuell einsetzende Verdauung beim Wiederkäuen. Das Tränkesystem kann dadurch jedes Kalb in seiner eigenen Entwicklung entsprechend abtränken. (förster-technik)
Weidemangement
Aufwuchshöhenmesser, die sogenannten Herbometer oder auch Rising Plate Meter, haben sich in der Weidewirtschaft bewährt. Die Funktion ist denkbar einfach: Ein Stab steht auf dem Boden und eine verschiebbare Platte liegt auf dem Aufwuchs auf. Die Differenz ist die Aufwuchshöhe. Weitere Informationen finden sich hier.
Um das Weidemanagement zu verbessern und Arbeitszeit einzusparen, wurde auch die Entwicklung von einem tierfreundlichen virtuellen Zaun weiter vorangetrieben. In Zusammenarbeit mit der NTB Buchs wurde ein Prototyp eines virtuellen Zauns entwickelt und gebaut, der neben Audiosignalen auch visuelle Signale an die Kuh weitergeben kann. Agroscope, Christina Umstätter Strategisches Forschungsfeld | Nr. 11; Frühjahr 2019]
Vor allem die bewirtschafteten, hochgelegenen Sommerweideflächen eignen sich für den Einsatz von Ortungssystemen. Darüber hinaus stellen alle weitläufigen Weiden, auf denen die Tierkontrolle erschwert ist, mögliche Einsatzgebiete der Technik dar. Rinder sind Herdentiere und bleiben in der Regel auf den Weideflächen zusammen. Bei kleineren Tiergruppen werden ein bis zwei GPS Tracker verwendet, sind es verschiedene Tiergruppen die sich räumlich verteilen, bekommt jede Gruppe einen Tracker.
Tecsag Innovation AG (Schweiz) Alptracker
Blaupunkt Telematic (Deutschland) GPS-Weidemanagement
Telespor (Norwegen) Überwachung von Weidevieh.
Die tägliche Zaunkontrolle und Fehlersuche ist ein Muss. Mittlerweile gibt es eine Zaun Kontrolle für eine konstante Zaunüberwachung von überall aus per App auf dem Smartphone.
Beispiele
Himps ist eine von >horizont< entwickelte innovative Weidezaun-App. Sie dokumentiert die Funktionsfähigkeit des Elektrozauns und wichtige Parameter für die Hütesicherheit. Treten Störungen auf, wie ein Spannungsabfall, verschickt das System eine SMS an den Tierhalter. In der App-Version sind jetzt alle Daten jederzeit auf dem Smartphone verfügbar. Per App lassen sich auch Alarmmeldungen verwalten und Grenzwerte einstellen. [https://www.topagrar.com] Link für weitere Informationen
AKO Fence Control bietet konstante Zaunüberwachung von überall aus per App auf Ihrem Smartphone. Egal ob in ihrem Stall, zu Hause oder unterwegs – Sie können jederzeit prüfen ob Ihre Zaunanlagen wie gefordert funktionieren und dafür sorgen, dass Ihre Tiere behütet auf der Weide stehen können.
Siloüberwachung
Bei der kontinuierlichen Füllstandsmessung wird mithilfe unterschiedlicher Messverfahren die Füllhöhe eines Mediums in einem Tank oder Silo erfasst und in ein elektronisches Signal umgewandelt. Das Füllstandsignal wird entweder direkt vor Ort angezeigt oder in eine Prozesssteuerung bzw. ein Leitsystem eingebunden.
Temperatur-Überwachung ermöglicht eine genauere Kontrolle auf Qualität während der Lagerung.