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Das Tafelzimmer war während der Barockzeit der wichtigste Repräsentationsort des St.Galler Fürstabts. Hier speiste er mit seinem engsten Stab und illustren Gästen. Auch heute noch ist das Tafelzimmer das repräsentativste und daher auch das begehrteste Sitzungszimmer im Regierungsgebäude.

Raumausstattung des Tafelzimmers

Die Raumausstattung des Tafelzimmers rührt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. 

Farbiger Stuckmarmor von hoher Qualität ziert die Wände. Er ist das Werk des renommierten Stuckmarmoristen Andreas Bentele aus Lindau. 

Hervorragend sind auch die Stuckarbeiten an der Decke. Neben allegorischen Figuren werden die Klöster St.Gallen und Neu St.Johann, das zur Fürstabtei St.Gallen gehörte, um das Jahr 1750 dargestellt. Der Blick an die Decke mahnte den Fürstabt an eine mit Klugheit und Gerechtigkeit zu führende weltliche Herrschaft über die verschiedenen Stände im Gebiet zwischen dem oberen Toggenburg und dem Kloster in der Stadt St.Gallen. In der Mitte der Decke prangte das hochfürstliche Wappen. Nach dem Übergang des Gebäudes an den Kanton wurde das Hoheitszeichen durch das kantonale Rutenbünden ersetzt. In den vier Ecken des Tafelzimmers sind an der Decke die vier Jahreszeiten zu sehen. 

Nutzung früher und heute

24. August. Samstag. Alle gingen nach St.Gallen, um vom Fürstabt Abschied zu nehmen, und speisten dort. […] Ich muss gestehen, mich hat es nicht so amüsiert, denn das Essen dauerte mindestens drei Stunden, und ich wurde die ganze Zeit gelangweilt von dem Geck Chevalier Müller. [...] Trotzdem heisst es, es habe nie ein angenehmeres und fröhlicheres Essen am Hof dieses ‹Grossfürsten› gegeben, weil er selber vergnügt und zufrieden war und tatsächlich jedem eine Menge guten Weines von jeder Sorte gab.

Tagebucheinträge von Elizabeth und Eugenia Wynne im Schloss Wartegg zur Zeit der Französischen Revolution, S. 355.

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