Abfallvermeidung bedeutet einerseits die bewusste Entscheidung zu weniger Konsum, andererseits aber auch eine längere Lebensdauer von Produkten. Der beste Abfall ist jener, der gar nicht erst anfällt. Jede einzelne Konsumentin und jeder einzelne Konsument wirkt mit und hilft mit bewussten Entscheidungen Abfälle zu vermeiden. Der Kanton St.Gallen unterstützt Projekte im Bereich der Abfallvermeidung.
In der Schweiz fallen heute bis zu 330 kg Food Waste, vermeidbare Lebensmittelabfälle, pro Person und Jahr an. Dies entspricht in etwa 37 % der landwirtschaftlichen Produktion im In- und Ausland. Wenn Lebensmittel hergestellt, aber nicht konsumiert werden, führt dies zu unnötigem Land- und Wasserverbrauch, zusätzlichen CO2-Emissionen sowie Verlusten der Biodiversität.
Food Waste ist als Problem bekannt und akzeptiert. Es herrscht Einigkeit, dass Lebensmittelabfälle reduziert werden müssen. Doch die Mehrheit der Bevölkerung sieht das Problem vor allem in der verarbeitenden Industrie, dem Detailhandel und der Gastronomie. Hier setzt die von PUSCH geleitete Kampagne «Save Food, Fight Waste» an. Haushalte werden gezielt aktiviert , sich gegen Food Waste einzusetzen. Der Kanton St.Gallen unterstützt diese Kampagne, die Ende November 2019 gestartet ist.
Grossanlässe verursachen in der Regel viel Abfall, Verkehr und Emissionen. Damit die Freude an der Veranstaltung nicht getrübt wird, gibt es verschiedene Möglichkeiten sich nachhaltig zu engagieren. Immer mehr Veranstalterinnen und Veranstalter, Städte und Gemeinden setzen sich für saubere, umweltfreundliche und sozialverträgliche Veranstaltungen ein.
Die Webseite «Saubere Veranstaltung» liefert Empfehlungen für Kultur- und Sportanlässe. Unter dem Register EVENTprofil finden sich Massnahmen zur Durchführung umweltschonender Anlässe.
Bereits 1996 wurde das Projekt «Reparieren statt wegwerfen» mit einer Broschüre initiiert. Sechs Jahre später folgte der Internetauftritt von reparaturführer.ch.
Der Reparaturführer sensibilisiert Konsumentinnen und Konsumenten dazu, Alltagsgegenstände zur Reparatur zu bringen anstatt diese wegzuwerfen. Zudem wird das Gewerbe dazu angeregt, vermehrt Reparaturdienstleistungen anzubieten. Reparieren ist umweltfreundlicher und in der Regel auch günstiger als die Entsorgung und Neuanschaffung.
Der Reparaturführer versteht sich als neutrale und interaktive Dienstleistung an die Bevölkerung und das Gewerbe der beteiligten Gemeinden, Städte und Kantone. Die Benutzung der Seite steht allen offen, welche gerne Reparaturleistungen beziehen oder anbieten oder diese für den gegenseitigen Austausch von Tipps und Tricks nutzen wollen.
Tauschbörsen und Second-Hand-Shops sorgen dafür, dass Produkte ein weiteres Mal genutzt werden können. Damit werden nebst dem Portemonnaie auch die natürlichen Ressourcen geschont. Informieren Sie sich in Ihrer Gemeinde über entsprechende Angebote und Tauschbörsen oder die Durchführung des nächsten «Hol- und Bringtag».
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Chasper Gmünder
Fachspezialist Abfall