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Die invasiven Lebewesen und eingeschleppten Krankheitserreger machen uns in unseren St.Gallischen Fliessgewässern und Seen zunehmend zu schaffen. Vor allem die nicht einheimischen Muscheln, wie z.B. die Quaqqa-Muscheln, der Stichlich oder der Höckerflohkrebs sind auf dem Vormarsch.

Neozoe

© Markus Richter

In unseren Fliessgewässern und Seen sind es neben den nicht einheimischen Arten zunehmend auch eingeschleppte Krankheitserreger wie die Krebspest oder die Pilzkrankheit Saprolegnia (Wasser- oder Fischsschimmel), die für unsere einheimischen Fische und Flusskrebse problematisch sind.

Durch unser Freizeitverhalten und den damit verbundenen Aktivitäten wie StandUp-Paddeln, Kanu- oder Bootsfahrten, das Fischen, aber auch die Mobilität von Wassertieren und Vögeln besteht das Risiko, dass Krankheitserreger oder andere unerwünschte Organismen ungewollt von einem Gewässer ins nächste verschleppt werden.  Mehr Infos zu invasiven Arten 

Grosse Sorgen bereitet uns die Situation am Bodensee. Hier hat sich die Zusammensetzung der aquatischen Arten in den letzten Jahren drastisch verändert. Unter Wasser sieht es heute komplett anders aus als noch vor wenigen Jahren. Wo früher viele einheimische Wasserlebewesen vorkamen, haben sich der nicht einheimische Höckerflohkrebs, Schwebegarnelen aus dem Schwarzmeer, die chinesische Körbchenmuschel und seit wenigen Jahren die Quaggamuschel ausgebreitet.

Besonders die aus dem Schwarzmeer stammende Quaggamuschel sowie der unscheinbare nur wenige Zentimeter grosse Stichling stellen seit wenigen Jahren das Ökosystem Bodensee auf den Kopf. Stichlinge machen 70 – 80 % des Gesamtgewichtes aller Fische im Bodensee aus. Der Stichling ist ein Räuber. Er frisst die Larven anderer Fischarten. Er frisst aber auch Plankton und ist somit ein direkter Nahrungskonkurrent der im Bodensee lebenden Fische.

Aber nicht genug damit. Die Quaggamuscheln, welche zu Millionen in flächendeckenden Kolonien den Grund des Bodensees besiedeln, filtern Plankton und andere Kleinstlebewesen aus dem Wasser und sind damit zusätzlich ein sehr grosser Nahrungskonkurrent zu unseren einheimischen Fischen. Die Felchen, ein während Jahrhunderten als Spezialität sehr geschätzter Speisefisch und der wichtigste Fisch für die Berufsfischer, sind von dieser Situation am härtesten betroffen. Die Felchen werden in ihrer Art stark zurückgedrängt und es werden aktuell Schutzprogramme mit den anliegenden Ländern diskutiert. Der Bodensee im Wandel

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