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Die Schule ist ein Ausbildungs- oder Arbeitsort für eine Vielzahl von Menschen, darunter viele LGBTQ+ Personen.

Grundsätze und Massnahmen für eine LGBTQ+ freundliche Schule

Ein Forschungsprojekt der Universität Bern aus dem Jahr 2024 zur Situation von LGBTQ+ Jugendlichen in Deutschschweizer Schulen zeigte, dass insbesondere jüngere LGBTQ+ Personen häufig Gewalt und Diskriminierung ausgesetzt sind. Erschwerend kommt hinzu, dass ihnen oftmals die Unterstützung ihres Umfelds (Eltern, Freund*innen usw.) fehlt. Diese Ausgangslage führt zu einer erhöhten psychischen Belastung mit teils drastischen Folgen (Schulabbruch, psychische Schwierigkeiten, erhöhte Suizidalität etc.). Besonders stark unter Druck stehen mehrfach diskriminierte LGBTQ+ Personen, die zusätzlich Diskriminierung aufgrund von Hautfarbe, Herkunft, Religion, Beeinträchtigung oder anderer Diskriminierungsformen (intersektionelle Diskriminierung) erfahren. Die Schule ist in der Verantwortung, eine diskriminierungsfreie und unterstützende Lernatmosphäre zu schaffen. Sowohl Schüler*innen als auch Mitarbeitende haben das Recht, ihre eigene Geschlechtsidentität zu leben und ihre sexuelle sowie romantische Orientierung auszudrücken.

Was kann eine Schule tun, um die Situation für LGBTQ+ Jugendliche zu verbessern? Der Leitfaden von «Lehrplan Q» bietet Handlungsempfehlungen zu fünf Schwerpunkten:

1. Ein unterstützendes Klima schaffen

2. Diskriminierung vorbeugen

3. Auf Diskriminierung reagieren

4. Entwicklung und Sichtbarmachung von Ressourcen

5. Vielfalt normalisieren und feiern

Hier geht es zum Leitfaden.

Es braucht somit strukturelle Massnahmen und inhaltliche Auseinandersetzung. Wichtig ist dabei, dass es primär um den Schutz von queeren Kindern und Jugendlichen geht. Dabei ist das Thema Vielfalt auch für cis-hetero Personen ein Gewinn. Sie lernen, respektvoll mit unterschiedlichen Menschen umzugehen und zu akzeptieren, dass Menschen sehr vielfältig sein können und dürfen. Das Wissen zum Thema Vielfalt hat keinen Einfluss auf die sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität von Menschen. Es kann sie jedoch ermutigen, die eigene Identität zu leben und andere so zu akzeptieren, wie sie sind.

Hinweis: Dieser Text wurde von Adrian Knecht, Fachstelle für Aids- und Sexualfragen, für die Plattform sichergsund.ch verfasst und von dort übernommen.

 

Angebote im Kanton St.Gallen

Im Kanton St.Gallen bestehen mit der Fachstelle für Aids- und Sexualfragen (AHSGA) sowie der Beratungsstelle für Familienplanung, Schwangerschaft und Sexualität (Fapla) zwei kompetente Fach- und Beratungsstellen, die im Auftrag des Kantons tätig sind und sich auch den Fragen, Anliegen und Bedürfnissen von queeren Jugendlichen annehmen (Angebot AHSGAAngebot Fapla).

Zudem sind die Beratungsstellen mit verschiedenen Anlaufstellen in der LGBTQ+-Community vernetzt und können bei Bedarf über mögliche Angebote informieren sowie entsprechend weitervermitteln.

Darüber hinaus bieten die Fapla und die AHSGA auch verschiedene sexualpädagogische Informationen, Angebote sowie Beratungen für Fachpersonen auch zu LGBTQ+-Themen an.

Noch offene Fragen?

Abteilung Integration und Gleichstellung

Amt für Soziales

Spisergasse 41
9001 St.Gallen