In diesem Glossar werden einige Begriffe erklärt, welche im Zusammenhang mit dem Wald und seiner Bewirtschaftung stehen.
Abkürzungen und Stichworte
Begriff | Beschreibung |
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Abgeltung | Milderung oder Ausgleich finanzieller Lasten, die sich aus der Erfüllung von gesetzlich oder öffentlich-rechtlich vorgeschriebenen bzw. übertragenen Aufgaben ergeben. Finanzhilfe. |
allochthon | Von fremdem Boden/Land stammend. Gegenteil von autochthon. |
Altholzinsel | Gruppe von Alt- oder Totholz, welche aus Naturschutzgründen (v.a. Höhlenbäume als Tierlebensräume) über die übliche Umtriebszeit hinaus, ev. bis zum natürlichen Zerfall stehen bleibt, um danach in einer Art Rotation durch andere geeignetere Baumgruppen ersetzt zu werden. Grösse 1 - 5 ha. Nutzungsverzichtsfläche, Totalreservat. |
autochthon | Standortheimisch, von Natur aus auf einem Standort vorkommend Gegenteil von allochthon. |
Bestand | Baumkollektiv, das sich von der Umgebung durch Baumartenzusammensetzung, Alter, Aufbau oder andere Merkmale wesentlich unterscheidet. |
Bestandeskarte | Kartografische Wiedergabe der Bestände in einem bestimmten Gebiet. |
Betretungsrecht | Art. 699 ZGB garantiert die freie Zugänglichkeit zu öffentlichem und privatem Waldeigentum im ortsüblichen Umfang. |
Betriebsart | Bewirtschaftungsart des Waldes, die sich in der Verjüngungsmethode unterscheidet: Hochwald, Mittelwald, Niederwald. |
Betriebsform | Weitere Unterteilung der Betriebsart Hochwald. Es wird zwischen schlagweisem Hochwald, Plenterwald und Dauerwald unterschieden. Sie werden unterteilt in Verjüngungsverfahren. |
Betriebsplan forstlicher | Umschreibung und Festlegung der betrieblichen Ziele eines Waldeigentümers bezogen auf Bewirtschaftung, Pflege und Nutzung seines Waldes. Der Planungshorizont ist ca. 15 Jahre. Die übergeordneten Ziele aus dem WEP sind zu berücksichtigen. |
Biker Freizeit-Biker |
Gelegenheits-Biker; auch touristische Gäste, die Bikes vielfach vor Ort mieten. Sie kennen sich weniger gut aus und schätzen markierte Strecken oder spezielles Kartenmaterial. Oft sind sie mit der Familie oder mit Kollegen unterwegs. Sie geniessen die Sicherheit auf Strecken abseits des motorisierten Verkehrs und schätzen das Bike als attraktive Alternative zum Wandern. |
Biker Cross CountryBiker Tourenbiker |
Das Ziel ist das Befahren einer Tour, sei es zu Trainingszwecken oder um eine konditionelle oder fachtechnische Herausforderung zu meistern. Im Zentrum stehen auch oft das Naturerlebnis und das Erkunden neuer Regionen. Befahren auch oft «ihre» Hausrunden zum Alltagsausgleich oder Training. |
Biker Freerider | Freerider fahren am liebsten abwärts, besonders auf technisch anspruchsvollen Wegen. Gerne werden Bergbahnen als Aufstiegshilfen benutzt. Freeride-Bikes weisen besonders viel Federweg auf und sind im Vergleich zu Cross Country- Bikes deutlich schwerer. Befahren oft spezielle Freeridestrecken. |
Biker Downhiller | Downhiller fahren motorradähnliche Gefährte mit sehr grossen Federwegen. Sie schützen sich durch spezielle Protektoren und Integralhelme. Ziel ist eine anspruchsvolle Abfahrt so schnell wie möglich zu absolvieren. |
Biker Dirtbiker | Dirtbiker benützen spezielle Bikes, welche sich zum Befahren von speziell angelegten Trails mit Sprüngen und Hindernissen eignen, welche sich im Gegensatz zum Downhill oft in ebenem Gelände befinden. |
Biodiversität | Die Vielfalt des Lebens heisst Biodiversität. Sie umfasst drei Bereiche: die Vielfalt der Lebensräume, die Vielfalt der Arten und die Vielfalt des Erbgutes. |
Biosphäre | Die Biosphäre ist der Raum, den das Leben in seiner Gesamtheit einnimmt. Sie durchdringt Erde, Wasser, und Luft mit ihren Lebewesen. |
Bonität | Mass für die Wuchsleistung auf einem Standort, meist als Höhe der dominierenden Bäume im Alter von 50 Jahren angegeben. |
BAFU | Bundesamt für Umwelt (BAFU) |
Dauerwald | Im Dauerwald sind die verschiedenen Entwicklungsstadien nicht schlagweise voneinander getrennt, sondern kleinflächig neben- und /oder übereinander angeordnet. Der Dauerwald ist folglich ein ungleichaltriger, gemischter, mit möglichst hochwertigen Vorräten bestockter, vertikal strukturierter, ökologisch wertvoller Wald. |
Deckungsgrad | Verhältnis der durch die Kronenprojektion überschirmten Fläche zur Gesamtfläche (in %) |
Derbholz | Oberirdische Baumteile, die mindestens 7 cm dick sind. |
einheimisch | In der Schweiz (ev. Europa) von Natur aus vorkommend. |
Endnutzung | Nutzung eines hiebsreifen Bestandes oder hiebsreifer Einzelbäume. |
Entwicklungsstufe | Die verschiedenen Altersstufen eines Baumbestandes. Unterschieden wird anhand des Stammdurchmessers auf Brusthöhe: Jungwuchs/Dickung < 10 cm, Stangenholz 10 – 30 cm und Baumholz > 30 cm. |
Erschliessung | Die Gesamtheit der für die Pflege und Nutzung des Waldes vorhandenen Anlagen. Dazu gehören Waldstrassen, Maschinenwege und Rückegassen als ständige und vor allem im Gebirge Seilanlagen als mobile Einrichtungen. |
Ertragsausfall | Der durch den freiwilligen oder erzwungenen Verzicht auf die Holznutzung entstehende finanzielle Nachteil eines Waldeigentümers. |
Femelschlag | Verfahren der Waldverjüngung, bei dem Bestandespflege und -verjüngung fliessend ineinander übergehen. Meist kleinflächiges Vorgehen mit variablen Verjüngungszeiträumen und freier Hiebsführung (den lokalen Verhältnissen angepasst). |
Finanzhilfe | Finanzielle Leistungen, die gewährt werden, um die Erfüllung einer vom Empfänger selbst gewählten Aufgabe zu unterstützen. Finanzhilfen werden nur im Rahmen budgetierter Mittel gewährt. Abgeltung. |
Forstbetrieb | Organisatorische Einheit eines meist öffentlichen Waldeigentümers, die mit der Aufgabe der Waldpflege- und Bewirtschaftung betraut ist. |
Forstliche Planung | Bestandteile der forstlichen Planung sind der WEP und der Betriebsplan, sowie die daraus abgeleiteten jährlichen Hauungs- und Pflegeprogramme. |
Forstrevier | Der organisatorische Zusammenschluss der Wälder bzw. der Waldeigentümer auf dem Gebiet einer oder mehreren Politischen Gemeinden zur gemeinsamen Betreuung. |
Gastbaumart | Standortfremde, aber standorttaugliche Baumart. Gastbaumarten fehlen in der natürlichen Baumartengarnitur wegen der ungenügenden Konkurrenzkraft oder aus anderen Gründen (z.B. Verdrängung nach der Eiszeit). |
Gefährdung | Waldgesellschaften und -strukturen, Pflanzen und Tiere mit starkem Rückgang ihrer Verbreitung oder ihres Bestandes gelten als gefährdet. Der Gefährdungsgrad wird durch «Rote Listen» dokumentiert. |
gemeinwirtschaftliche Leistungen | Die vielfältigen Funktionen, die der Wald und indirekt der Waldeigentümer der Allgemeinheit zur Verfügung stellt. |
Hiebsatz | In der forstlichen Planung festgelegte Holzmenge, welche der Waldeigentümer innerhalb seines Wald in einem bestimmten Zeitraum nutzen darf. |
Hochwald | Heute übliche Betriebsart mit einer aus Kernwüchsen hervorgegangenen Oberschicht, bei welcher die Bäume in vollständig erwachsenem Zustand in relativ langen Umtriebszeiten genutzt werden. |
Hoheitsfunktion | Gutachtliche Entscheidung vor Ort von Amtes wegen. Sie umfasst die Aufsichts-, Kontroll- und forstpolizeiliche Aufgaben. Vollzugsaufgaben auf Basis der Waldgesetzgebung. Wird im Kanton durch den Revierförster und den Regionalförster wahrgenommen. |
Holzertrag | Für Verkauf und Eigenbedarf geerntetes Holz. |
Holzschlag | Örtlich und zeitlich begrenzte Nutzung von Holz. |
Hotspots | Fläche mit besonderer Bedeutung in Bezug auf die Artenvielfalt. Gemeinsamer Lebensraum mehrerer seltener und oft gefährdeter Pflanzen- und Tierarten. |
Intervalljagd | Unter Intervallbejagung wird die schwerpunktmässige Bejagung bestimmter Gebiete verstanden. Die Eingriffe sind seltener dafür intensiver. Der Begriff wird im Gegensatz zu Jagdmethoden verwendet, die häufig, aber mit geringer Intensität ausgeübt werden, z.B. die Pirschjagd. |
Kahlschlag | Das grossflächige Entfernen einer Bestockung bei fehlender Bodenbedeckung durch junge Waldbäume, die freilandähnliche Bedingungen schafft. Die anschliessende Wiederbestockung ist in der Regel nur durch künstliche Verjüngung (Pflanzung von Bäumen) möglich. Im Gegensatz zur Rodung sind Kahlschläge in der Schweiz verboten; für besondere waldbauliche Massnahmen können die Kantone Ausnahmen bewilligen. |
Kernwuchs | Aus Samen entstandener Baum. Gegensatz zu Stockausschlag. |
Maschinenweg | Maschinell hergerichtete Fahrpiste ohne spezielle Befestigung der Fahrbahn für spezielle Maschinen des Holztransportes. Erschliessung. |
Mittelwald | Weiterentwicklung aus dem Niederwald mit einem zweischichtigen Aufbau. Die Unterschicht aus Stockausschlägen wird in kurzen Zeitabständen genutzt. Die Oberschicht aus Kernwüchsen dient der Erzeugung von Bau- und Werkholz. Typische Betriebsart vom frühen Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert. |
Nachhaltige Waldbewirtschaftung | Bewirtschaftung der Ressource Wald, welche die langfristige Gewährleistung der verschiedenen Waldfunktionen sicherstellt. Sie dient der Steuerung der Waldbeanspruchung durch den Menschen und basiert auf der Überwachung von Waldveränderungen.. |
Nachhaltigkeit (allgemein) | Kontinuität sämtlicher materieller Leistungen und sämtlicher Wirkungen des Waldes. |
Nationale Verantwortung | Besonders wertvolle Waldkomplexe oder Waldgesellschaften mit schwerpunktmässiger Verbreitung, welche im nationalen oder gar internationalen Rahmen eine besondere Verantwortung tragen. |
naturfern | Waldbestand mit mittlerem, im Allgemeinen tragbarem Anteil an standortfremden Baumarten und erkennbaren natürlichen Merkmalen. |
naturfremd | Waldbestand mit hohem Anteil an standortfremden Baumarten. |
Naturgefahren | Prozesse in der Natur, welche für Menschen oder Sachwerte schädlich sein können. |
naturnah | Waldbestand mit kleinem Anteil an standortfremden Baumarten. Er besteht zum grössten Teil aus standortheimischen Baumarten mit einem weitgehend naturnahen Beziehungsgefüge. |
naturnaher Waldbau | Form der Behandlung von Beständen, die sich an den natürlichen Gegebenheiten und Abläufen orientiert bzw. diese einbezieht. |
Naturwald | Wald, der von Natur aus, ohne menschliche Beeinflussung entsteht oder entstanden ist, dessen Aufbau und Artenzusammensetzung folglich der potenziell natürlichen Vegetation entspricht. |
Nebennutzungen | Alle Produkte eines Waldes bzw. eines Forstbetriebes ausser Derbholz z.B. Weihnachtsbäume, Deckäste, Reisig, etc. |
nicht einheimisch | In der Schweiz (ev. Europa) von Natur aus nicht vorkommende, fremde Baumart. |
Niederwald | Älteste Form der geregelten Waldnutzung, vorwiegend zur Brennholzgewinnung. Diese Betriebsart begünstigte Baumarten mit der Fähigkeit zum Stockausschlag. Niederwald wird in kurzen Umtriebszeiten kahlgeschlagen. |
Nutzfunktion | Die der Holzgewinnung dienende Leistung des Waldes. |
Nutzungsprogramm | Das vom Waldeigentümer zu erstellende und dem Kanton jährlich zur Genehmigung vorzulegende Programm für die Holznutzung. |
Nutzungsverzichtsfläche | Waldfläche in der auf jegliche Nutzung von Holz und allenfalls anderen Produkten verzichtet wird. Man unterscheidet zwischen Altholzinsel und Totalreservat. |
Ökosystem | Offenes Gefüge von Wechselbeziehungen zwischen belebter und unbelebter Natur, das sich bis zu einem gewissen Grade selbst reguliert. |
Pflanzengesellschaft | Alle Pflanzenarten (Bäume, Sträucher, Kräuter, Moose, etc.), die an einem bestimmten, in Bezug auf den Standort einheitlichen Ort eine Gesellschaft mit wechselseitigem Wirkungsgefüge bilden. |
Pflege | Lenkende Eingriffe in Waldbestände, bei denen nicht die Holzgewinnung im Vordergrund steht, sondern das Bestreben, langfristig naturnahe, stabile und qualitativ gute Waldbestände zu formen. |
Pflegeprogramm | Das vom Waldeigentümer zu erstellende und dem Kanton jährlich zur Genehmigung vorzulegende Programm für die Jungwaldpflege. |
phytosanitäre Massnahmen / Eingriffe | Unter phytosanitären Eingriffen werden Massnahmen verstanden, die der Gesundheit der Pflanzen (hier des Waldes) dienen. Der Begriff wird z.B. für Eingriffe bei einem massiven Borkenkäferbefall (Kalamität) verwendet. |
Pioniervegetation | Anfangsstadien der Sukzession auf offenem Boden oder nach Räumungsschlägen mit spezifischen Pflanzen- und Tierarten. |
Plenterwald | Bewirtschaftungsform, als deren Folge sich im Idealfall Bäume aller Entwicklungsstufen (Alter) auf kleiner Fläche nebeneinander befinden. |
Prossholz | Weichhölzer (und Obstgehölze), die im Spätherbst oder Winter geschnitten, auf den Stock gesetzt oder gefällt werden. Das Wild soll die Rinde, Äste, Zweige und Knospen des Prossholzes schälen und verbeissen. |
Referenzflächen | Repräsentative Waldbestände mit typisch ausgebildetem Pflanzenkleid oder Waldstrukturen. |
Regionalförster | Nach der neuen Forstorganisation des Kantons St.Gallen (seit 01.01.2007 in Kraft) heissen die früher als Kreisoberförster bezeichneten Forstorgane «Regionalförster». |
Revierverband | Form des Zusammenschlusses der waldbesitzenden Körperschaften zu einem Forstrevier. |
Rodung | Dauernde oder vorübergehende Zweckentfremdung von Waldboden für nichtforstliche Zwecke. Im Gegensatz zum Kahlschlag. Bewilligungspflichtig! |
Rückegasse | Unbefestigte, nicht maschinell hergerichtete Fahrpiste für Spezialfahrzeuge oder Pferdeeinsatz. |
Rücken | Transport eines gefällten Baumes vom Fällungsort bis zur nächsten mit Lastwagen befahrbaren Strasse. |
Saumschlag | Verjüngung eines Bestandes durch etappenweise Räumung vom Rand her. |
Schutzfunktion | Sie umfasst die Leistung, die der Wald dort erfüllt, wo er den Widrigkeiten der Natur trotzt und dadurch Menschenleben und in erheblichem Masse Sachwerte schützt. |
Seltenheit | Die Seltenheit bestimmter Waldgesellschaften oder Waldstrukturen ist ein wichtiges Kriterium zur Ausscheidung von Waldreservaten im Sinne des ungeschmälerten Erhalts der gesamten Vielfalt an natürlichen Waldtypen. |
Sonderwaldreservat | Waldreservat mit gezielten Pflegeeingriffen zugunsten der Erhaltung und Förderung besonderer naturschützerischer Werte. z.B. Sukzessionsgesellschaften, Bestände mit hoher Artenvielfalt, Reptilienförderung, historische Betriebsarten wie Mittelwald, Niederwald, Wytwald. Holzproduktion nur als Nebenprodukt der Pflegeeingriffe. |
standortfremd | Baumart, die von Natur aus nicht auf einem Standort vorkommt und nicht autochthon ist; allochthon. |
standortheimisch | Baumart, die von Natur aus auf einem Standort vorkommt; autochthon. |
standorttauglich = standortgerecht = standortgemäss | Standortfremde Baumarten, die von ihrem gesamtökologischen Verhalten her bis zu einem bestimmten Anteil zum Standort passen und auf diesem gedeihen, ohne ihn zu schädigen, aber nicht von Natur aus vorkommen. |
standortuntauglich = standortwidrig | Standortfremde Baumarten, die auf einem Standort zwar wachsen können, von ihrem gesamtökologischen Verhalten her aber nicht zu diesem Standort passen und diesen beeinträchtigen können. |
Stockausschlag | Aus vegetativem Ausschlag entstandener Baum, im Gegensatz zum Kernwuchs. |
Sukzession | natürliche Abfolge von Entwicklungsphasen der Vegetation im Walde, z.B. Kahlfläche – Pionierwald – Schlusswald – Zerfallsphase. |
Totalreservat | Waldreservat mit vollständigem Nutzungsverzicht und ohne Pflegeeingriffe zugunsten des Naturschutzes. Als Langfristziel sollen urwaldähnliche Waldstrukturen entstehen. Grösse: > 5 ha. Nutzungsverzichtsfläche. Altholzinsel. |
Totholz | Stehendes oder liegendes Holz das für die natürlichen Abbauprozesse im Waldbestand verbleibt. Neuere zoologische Untersuchungen zeigen die grosse Bedeutung namentlich von stehendem Totholz mit grösserem Durchmesser für die Tierwelt, insbesondere spezialisierte Insekten und von ihnen abhängige Vögel. |
Übersarung | Die Übersarung resultiert aus einer Überschwemmung bei einem Hochwasserereignis und bezeichnet das liegengebliebene Feinmaterial, z.B. auf Kulturland. |
Umtriebszeit | Planmässig festgelegter Zeitraum zwischen Begründung und Endnutzung eines Bestandes. Aus der Umtriebszeit lässt sich die nachhaltige jährliche Verjüngungsfläche ableiten. |
Vegetationskarte | Kartografische Abbildung der natürlichen Pflanzengesellschaften. |
Verjüngungsverfahren | Verfahren, das Hiebsart (Schirm-, Femel-, Plenter-, Saumschlag) und Verjüngungsart (Kunst-, Natur-Verjüngung) umschreibt. |
Verjüngungszeitraum | Zeitraum vom Beginn bis zum Abschluss der Verjüngung eines Bestandes. |
Verklausung | Eine Verklausung ist eine Verstopfung eines Gewässers durch mitgeführtes Geschiebe (z.B. bei einem Durchlass), häufig Baumstämme oder Astmaterial, die dann eine Überflutung des umliegenden Geländes verursachen können. |
Vorratserhebung | Messung des stehenden Holzvolumens. |
Waldentwicklungsplan WEP | Instrument für die raumplanerische Behandlung des Waldgebietes. Planerischer Inhalt sind die grobe Waldfunktionenzuweisung und daraus abgeleitet die übergeordneten Waldziele. Weitere Komponenten sind die auf aktuellen Aufnahmen beruhenden Zustandsbeschreibungen der Waldungen. Das Bundeswaldgesetz schreibt die Mitwirkung der Öffentlichkeit bei der Erstellung des WEP vor. |
Walderhaltung qualitativ | Zielt darauf ab, den Wald in allen seinen Funktionen zu erhalten und zu fördern und so eine umfassende Nachhaltigkeit zu erreichen. |
Walderhaltung quantitativ | Zielt darauf ab, den Wald in seiner Fläche ungeschmälert zu erhalten. |
Waldfeststellung | Forstamtliches Verfahren zur Feststellung, ob eine bestockte Fläche die Kriterien des Waldbegriffes erfüllt. |
Waldfunktionen | Umschreibung der unterschiedlich ausgeprägten Leistungen, die der Wald für die unterschiedlichen Ansprüche zu erbringen hat. Es wird unterschieden zwischen Nutzfunktion, Schutzfunktion und Wohlfahrtsfunktion. |
Waldgesellschaft | Eine natürliche Gemeinschaft bestimmter Bäume, Sträucher, Kräuter, Moose und Pilze, welche unter gleichen Standortbedingungen in ähnlicher Form wiederkehrt. |
Waldkomplexe | Unter bestimmten Standortbedingungen immer wiederkehrende Kombination bestimmter Waldgesellschaften. |
Waldreservat (BUWAL, 1995) | Waldreservate haben eine langfristige Zielsetzung aufzuweisen. Sie werden in Naturwaldreservate und Sonderwaldreservate gegliedert. |
Waldreservatskonzept, kantonales | Studie zu Handen des BUWAL, die den Naturwert der Wälder im ganzen Kanton bewertet. Kriterien sind: nationale Verantwortung, Repräsentativität, Seltenheit, Gefährdung, Referenzflächen, botanische und ornithologische Hotspots, etc. Das Konzept sagt nichts über die Realisierung von einzelnen Reservaten aus. Diese werden vertraglich mit den betroffenen Waldeigentümern ausgehandelt. |
Waldregion | Die neue Forstorganisation (seit 01.01.2007 in Kraft) des Kantons St.Gallen teilt den Kanton in fünf Waldregionen ein (früher Forstkreise) |
Waldstrassen | Dauernd mit Lastwagen befahrbare Waldwege, die einen entsprechenden baulichen Untergrund sowie eine Deckschicht als Fahrbahn besitzen. Sie werden nach den Gesichtspunkten der örtlich zweckmässigen Waldpflege, des Holztransportes und der Minimierung der Erstellungs- und Unterhaltskosten gebaut. Auf Waldstrassen ist in der Regel das Reiten und Fahrradfahren erlaubt. |
Wildschaden | Der von Wildtieren, namentlich dem Rehwild, an Waldbäumen verursachte ökonomische oder ökologische Schaden. |
Wohlfahrtsfunktion | Der Wald erfüllt eine Wohlfahrtsfunktion, wenn er durch Lage, Aufbau, Bestockung, sowie Gestaltung und Form dem Menschen als Erholungsraum dient, die Landschaft prägt und wildlebenden einheimischen Pflanzen und Tieren einen unersetzlichen Lebensraum schafft. Die Wohlfahrtsfunktion wird weiter unterteilt in Erholungs- und Naturschutzfunktion. |
Zuwachsermittlung | Messen und Berechnen des im Wald heranwachsenden Holzvolumens. Dieses mehrt sich durch das jährliche Höhen- und Dickenwachstum der Bäume. |
Spalte 1 | Spalte 2 |
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AG | Arbeitsgruppe |
BP | Betriebsplan |
BSF | Besondere Schutzfunktion |
ha | Hektare (= 10'000 m2) |
IG | Interessengemeinschaft |
KSP | Kontrollstichproben |
LFI | Landesforstinventar |
LG | Leitungsgruppe |
NHG | Bundesgesetz vom 1. Juli 1966 über den Natur- und Heimatschutz, SR 451 |
NHV | Verordnung vom 16. Januar 1991 über den Natur- und Heimatschutz |
OBG | Ortsbürgergemeinde |
OG | Ortsgemeinde |
OL | Orientierungslauf |
Pol. Gde. | Politische Gemeinde |
RRB | Regierungsratsbeschluss |
SF | Schutzfunktion |
Sm3 | Holzschnitzelkubikmeter (Schüttmass, Faktor 2.8 gegenüber m3 liegend) |
Sv | Silven, Raummass für das stehende Holz |
Svo | Schutzverordnung |
WaG | Bundesgesetz vom 4. Oktober 1991 über den Wald (Waldgesetz; SR 921.0) |
WaV | Verordnung vom 30. November 1992 über den Wald (Waldverordnung; SR 921.01) |
WEP | Waldentwicklungsplan |
WP | Wirtschaftsplan = alter Ausdruck für den heute verwendeten Begriff Betriebsplan (siehe BP) |
EG WaG | Einführungsgesetz zur eidgenössischen Waldgesetzgebung vom 29. November 1998 (sGS 651.1) |
Vo EG WaG | Verordnung zum Einführungsgesetz zur eidgenössischen Waldgesetzgebung vom 7. Dezember 1999 (sGS 651.11) |
ZGB | Schweizerisches Zivilgesetzbuch vom 10 Dez. 1907 (SR 210) |