Die 10‘400 Hektaren grosse Waldfläche erstreckt sich von der Gemeinde Thal auf 400 m ü.M. durch das St.Galler Rheintal bis Wartau, hoch zur Spitze des Alvier auf 2'343 m. Vom Auen- bis zum Arvenwald kommen vielfältige Waldgesellschaften vor.
Willkommen in der schönsten Waldregion
Wir betreuen die Wälder vom Bodensee bis Wartau. Der Wald steht zu einem grossen Teil im Dienste der Bevölkerung. Als Schutzwald, als Ort der Erholung oder als Lebensraum von Tier- und Pflanzenarten. Der Forstdienst stellt sicher, dass die Waldpflege im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen abläuft. Er betreut Projekte, berät und unterstützt die etwa 3000 Waldbesitzer der Region.
Organisation
Die Waldregion 2 Werdenberg-Rheintal ist eine von 5 Waldregionen im Kanton St.Gallen. Sie ist eine mit Leistungsauftrag und Globalkredit geführte, eigenständige Organisation innerhalb des St.Galler Forstdienstes. Die St.Galler Regierung legt den Leistungsauftrag fest. Der Globalkredit der Waldregion unterliegt als Ganzes der Beschlussfassung durch den Kantonsrat
Die strategische Führung nimmt der Waldrat war. Er besteht aus maximal sieben Mitgliedern. Diese sind Vertreter aus politischen Gemeinden, öffentlichen und privaten Waldeigentümern.
Der Regionalförster führt die Waldregion operativ und ist verantwortlich für die Aufgabenerfüllung nach Waldgesetzgebung.
Die Wälder in der Waldregion sind in zehn Forstreviere eingeteilt. Diese werden von zehn Revierförstern und einer Revierförsterin betreut. Die Revierförster sind die direkten Ansprechpartner in der Region bei Fragen rund um den Wald. Sie erteilen die Holzschlagbewilligungen, beraten die Waldeigentümer und leiten die Forstbetriebe.
75% des Waldes ist im Besitz der 109 öffentlichen Waldbesitzer, den Rest teilen sich ca. 2800 Privatwaldeigentümer
- Führungs- und Organisationsentwicklung in der Waldregion
- Strategische Umsetzung des Leistungsauftrages der Regierung des Kantons St.Gallen
- Finanzielle Steuerung der Waldregion
- Information über den Forstdienst in der Waldregion
- Mitwirkung in der Wertschöpfungskette Holz
- Planung von Massnahmen zur Invertsetzung der Waldleistungen Schutz, Erholung und Biodiversität
- Einstellung von Personal und Festlegen von Leistungsaufträgen an Forstbetriebe und Waldeigentümer
- Operative Geschäftsführung der Waldregion
- Umsetzung des Leistungsauftrages der Regierung des Kantons St.Gallen
- Sicherstellung des Waldgesetzesvollzugs
- Personelle und fachliche Führung der unterstellten Revierförster und Mitarbeiter
- Leitung forstlicher Projekte mit Bundes- und Kantonsbeiträgen
- Beratung und Öffentlichkeitsarbeit bei Waldeigentümer, Gemeinden und anderen Körperschaften
- Umsetzung von Förderungsmassnahmen in der Wertschöpfungskette Holz und in der Inwertsetzung von Waldleistungen
- Erteilung von Holzschlagbewilligungen und Anordnen von Massnahmen zur Pflege und Nutzung des Waldes
- Schutz des Waldes vor Eingriffen (z.B. Beurteilung und Kontrolle von Rodungsgesuchen, Bauvorhaben, Veranstaltungen)
- Ausübung von forstpolizeilichen Befugnissen und Erstattung von Anzeigen
- Information der Behörden und der Bevölkerung
- Planung und Begleitung von Projekten mit Bundes- und Kantonsbeiträgen
- Umsetzen der Waldentwicklungsplanung
- Beratung der Waldeigentümer bei Forstprojekten, bei der Holzernte und überbetrieblichen Maschineneinsätzen
- Holz messen
- Holzbündelung und Holzvermarktung (ohne Holzverkauf)
- Beratung für überbetriebliche Zusammenarbeit und die Erarbeitung von Konzepten für Betriebsgemeinschaften
- Unterstützung bei der Lehrlingsausbildung und Praktikantenbetreuung
- Führung von Forstbetrieben und forstlichen Arbeiten
- Vermarktung von Holz aus dem Wald
- Leitung von forstlichen Projekten
- Leistung von Öffentlichkeitsarbeit, wie Schulunterricht oder Führungen
- Ausführen von Dienstleistungen innerhalb der Wertschöpfungskette Holz oder in der Inwertsetzung von Natur- und Waldleistungen
Der Wald gehört jemandem. Im Rheintal und Werdenberg mehrheitlich den öffentlichen Waldbesitzern. Einige von ihnen betreiben einen Forstbetrieb. Zahlenmässig gibt es viel mehr Privatwaldeigentümer. Die Waldeigntümer sind im Verband WaldSchweiz organisiert. Sie finden vielfältige Informationen auf der Webseite des Verbandes.
Waldfunktionen
Der St.Galler Wald ist multifunktional. Er erfüllt also zur gleichen Zeit, auf der selben Fläche vielfältige Aufgaben. Sowohl die Bedürfnisse der Natur, wie auch diejenigen des Menschen sollen Platz haben.
Der Forstdienst trägt grosse Verantwortung, die an den Wald gestellten Ansprüche in einem nachhaltigen Gleichgewicht zu halten.
Im Schutzwald werden durch Bund und Kanton Pflegemassnahmen für den Erhalt und die Verbesserung der Schutzfunktionen des Waldes unterstützt. Jährlich stehen in der Waldregion ca. CHF 950‘000 zur Verfügung. Maximal ¼ davon darf für infrastrukturelle Massnahmen
verwendet werden. Der Grossteil der Gelder dient zur Sicherstellung einer minimalen, nachhaltigen Pflege des Waldes. Diese ist auf den Schutz der Siedlungsräume, Verkehrswege und anderen Sachwerden vor Naturgefahren ausgerichtet.
Das Programm Schutzbauten unterstützt Massnahmen zum Schutz von Menschenleben und erheblichen Sachwerten. Gefahr droht vor allem durch Lawinen, Steinschlag, Felssturz, Rutschungen und Murgänge. Grundlage ist immer eine Abschätzung von Risiko und Schadenpotential sowie eine Beurteilung der Wirtschaftlichkeit. Weil die Massnahmen meist über mehrere Jahre andauern und individuell zu erstellen sind, werden diese nach Projekten unterstützt. In der Waldregion 2 bestehen mehrere Grossprojekte.
Die Erhaltung und Förderung der Biodiversität im Wald erfolgt durch naturnahen Waldbau. Das heisst, der Förster orientiert sich bei der Auswahl der Zukunftsbäume an den natürlichen Grundlagen wie Böden, Klima und Waldgesellschaften. Natürliche Abläufe wie Naturverjüngung und Selbstdifferenzierung der Bäume werden genutzt, um die waldbaulichen Ziele zu erreichen.
In Naturwaldreservaten wird gänzlich auf menschliche Eingriffe verzichtet. Die Prozesse nehmen ihren natülichen Verlauf. Sonderwaldreservate hingegen werden Bewirtschaftet. Dies geschieht zugunsten bestimmter Ziele zum Erhalt oder der Förderung spezieller Lebensräume. Es werden z.B. bestimmte Baumarten gefördert oder bewusst viel Licht in den Wald gebracht.
In Altholzinseln werden die natürlich ablaufenden Alterungs- und Zerfallsprozesse bewusst zugelassen. Für die wenig mobilen Arten welche auf Alt- und Totholz angewiesen sind, bedeuten die Altholzinseln Lebensraum und Trittsteine zwischen den Naturwaldreservaten.
Die Pflege der Jungwaldungen ist arbeits- und kostenintensiv. Mit dem Programm Waldwirtschaft leisten Bund und Kantone Beiträge in den Bereichen Jungwaldpflegemassnahmen, führungsrelevante Planungsgrundlagen sowie Initiierung von optimalen Bewirtschaftungseinheiten. Damit wird die Pflege eines naturnahen Waldbaus unterstützt, um gesunde, standortgerechte und funktionstüchtige Waldbestände zu erhalten und zu fördern sowie eine wirtschaftliche Holzbereitstellung sicherzustellen. Diese Massnahmen werden in der ganzen Waldregion ausgeführt und jährlich mit rund Fr 200'000 unterstützt.
Um Schönheit, Wirkungen und Leistungen des Waldes zu erfahren, besteht in der Waldregion 2 Werdenberg-Rheintal ein vielfältiges Angebot. Neben Vita-Parcours, Feuerstellen und Waldstrassennetz bietet die Region verschiedene Erlebnispfade, welche zu Wald, Naturgefahren und Wildtiere informieren. Zudem bietet der Forstdienst Führungen an, um auf Werte des Waldes zu sensibilisieren und Naturerlebnisse zu vermitteln.