Die bovine Virusdiarrhoe (BVD) ist eine weltweit vorkommende Viruserkrankung der Rinder. Sie kann schwere Durchfälle und Fruchtbarkeitsstörungen hervorrufen, chronisch infizierte Tiere sind oft Kümmerer.
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Das Ausrottungsprogramm
Die BVD gilt im Gesetz als «auszurottende Tierseuche». Das Programm zur Ausrottung wurde in der Schweiz 2008 gestartet. Die Massnahmen werden vom Bund vorgegeben, die kantonalen Veterinärbehörden setzen sie zusammen mit der Tierärzteschaft und den Tierhaltenden um.
Bis Ende 2012 untersuchte man alle neugeborenen Kälber auf BVD und merzte die Virusträger aus. Seit 2013 wird BVD mittels Tankmilchproben und Blutuntersuchungen von Rindergruppen und Einzeltieren überwacht.
Der aktuelle Stand
Mit den getroffenen Massnahmen und Dank des grossen Einsatzes von Tierhaltenden, Tierärzteschaft und Veterinärbehörden sind heute über 99 % der Schweizer Rindviehhaltungen amtlich anerkannt frei von der BVD.
Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV), die Rinderbranche und die kantonalen Veterinärdienste wollen das BVD-Virus nachhaltig ausrotten und haben am 1. November 2024 die letzte Meile der BVD-Ausrottung gestartet. Während einer zweijährigen Übergangsphase soll die BVD-Ampel helfen den Tierverkehr sicher zu machen. Ziel ist, dass alle Rinderhaltungen in der Schweiz ab dem 1. November 2026 den neuen Status BVD-frei bekommen.
Weitere Informationen finden Sie hier.
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Die BVD-Ampel
Vom 1. November 2024 bis am 31. Oktober 2026, während der sogenannten Übergangsphase, zeigt die BVD-Ampel das BVD-Risiko an, das von einer Tierhaltung ausgeht. Tierhaltende können ihren Bestand aktiv vor BVD schützen, indem sie nur Tiere aus Betrieben mit vernachlässigbarem BVD-Risiko zukaufen, die mit einer grünen Ampel gekennzeichnet sind.
Das BVD Risiko, welches von einem Betrieb ausgeht können Sie vor Zukauf direkt in der TVD unter den Betriebsdaten prüfen. Auch auf dem elektronischen Begleitdokument ist die Ampelfarbe des Betriebes ersichtlich.
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BVD-Risiko in der Rinderhaltung: grün, orange oder rot?
Die Ampelfarbe Grün bedeutet, dass vom Betrieb ein vernachlässigbares BVD-Risiko ausgeht
Wann ist eine Tierhaltung grün?
- keine wegen BVD gesperrten Tiere im Bestand
- Seit 18 Monaten kein PI-Tier (Virus Streuerkalb) im Bestand
- Diese Betriebe haben eine lückenlose, negative BVD-Überwachung (keine Hinweise auf Virus) über eine von der Überwachungsart abhängigen Zeitphase
Was ist zu beachten?
- Tiere können uneingeschränkt verstellt werden
- Nur Tiere aus grünen Betrieben oder negativ getestete Tiere zukaufen
Die Ampelfarbe Orange bedeutet, dass vom Betrieb ein mittleres BVD-Risiko ausgeht.
Wann ist eine Tierhaltung orange?
- keine wegen BVD gesperrten Tiere im Bestand
- Seit 18 Monaten kein PI-Tier (Virus Streuerkalb) im Bestand
- Diese Betriebe hatten in der näheren Vergangenheit eine positive oder unvollständige BVD-Überwachung. Es kann nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden, dass von diesen Betrieben keine Gefahr für eine BVD-Ansteckung ausgeht
Was ist zu beachten?
- Keine Sömmerung mit Tieren aus anderen Tierhaltungen. Durch den Veterinärdienst kann individuell geprüft werden, ob unter strengen sichernden Massnahmen eine Sömmerung teilweise möglich ist. Bitte nehmen Sie zeitnah Kontakt zum Veterinärdienst auf (info.avsv@sg.ch).
- Keine Teilnahme an Märkten, Auktionen und Ausstellungen
- Tiere können zur direkten Schlachtung gegeben werden.
- Nur Tiere aus grünen Betrieben oder negativ getestete Tiere zukaufen
- Nur Tiere mit BVD negativem Laborresultat verkaufen
Die Ampelfarbe Rot bedeutet, dass vom Betrieb ein hohes BVD-Risiko ausgeht.
Wann ist eine Tierhaltung rot?
- wegen BVD gesperrte Tiere im Bestand
- und/oder während den letzen 18 Monaten war mindestens ein PI-Tier (Virus Streuerkalb) im Bestand
Was ist zu beachten?
- Keine Sömmerung mit Tieren aus anderen Beständen
- Keine Teilnahme an Märkten, Auktionen und Ausstellungen
- Tiere können zur direkten Schlachtung gegeben werden
- Nur Tiere aus grünen Betrieben oder negativ getestete Tiere zukaufen
- Anweisungen des Kantons beachten
Das BVD-Risiko der Tierhaltung ist grau und wird nicht beurteilt.
Wann ist eine Tierhaltung grau?
- Es handelt sich um einen Sömmerungsbetrieb, einen Viehmarkt oder eine Viehausstellung
Was ist zu beachten?
- Es sollen nur Tiere aus grünen Betrieben angenommen werden
Häufig gestellte Fragen zur BVD Ampel
Melden Sie sich zeitnah beim Veterinärdienst unter info.avsv@sg.ch oder Tel. 058 229 28 00.
Betriebe mit oranger BVD Ampel dürfen nur unter strengen vorhergehenden Sicherheitsmassnahmen wie einer unauffälligen Untersuchung des gesamten Tierbestandes mit nachweislich BVD ungefährlichen Tieren auf eine Alp mit ansonsten grünen Bestössern. Die Beprobungsmassnahmen werden individuell vom Veterinärdienst festgelegt. Die bezüglich BVD nachweislich ungefährlichen Tiere werden Ihnen mittels eines Zertifikats vom Veterinärdienst bescheinigt. Falls ein Risiko BVD zu verbreiten nicht vollständig ausgeschlossen werden kann, darf Ihr Tierbestand an der Sömmerung mit grünen Betrieben nicht teilnehmen.
Melden Sie sich zeitnah beim Veterinärdienst unter info.avsv@sg.ch oder Tel. 058 229 28 00 zur Besprechung individueller Massnahmen.
Die BVD Ampel finden Sie in der Tierverkehrsdatenbank (TVD) oder auf dem elektronischen Begleitdokument
TVD: Abfragen > Betriebe suchen > Betriebsdetails (1. Seite) > Betriebsinformationen
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Jeder Rinderbestand der Schweiz muss auf BVD Überwacht werden. Hierbei kann die Beprobung im Rahmen der Tankmilchuntersuchung, jährliche Rindergruppe am Hof oder bei der Schlachtung, Beprobung aller neugeborenen Kälber, vollständige Bestandesuntersuchung oder je nach Betriebsstruktur durch eine Kombination erfolgen. Die Tiere müssen zur Beprobung gewisse Kriterien erfüllen (z.B. Alter, Aufenthaltsdauer auf Betrieb). Einige Betriebe wie reine Aufzuchtbetriebe, Galtkuhbetriebe, reine Kälbermast oder Gnadenhöfe ohne Abgänge müssen individuell beurteilt werden.
Wie können Sie BVD erkennen?
Beobachten Sie Ihre Tiere genau, insbesondere wenn sie von der Sömmerung zurückkehren.
Melden Sie Ihrem Tierarzt, wenn Sie in Ihrem Betrieb mögliche Anzeichen erkennen:
- Kümmernde Kälber
- Fruchtbarkeitsstörungen, häufiges Umrindern
- Aborte
Der Tierarzt kann Proben nehmen und den Verdacht abklären. Achten Sie zudem beim Zukauf von Rindern auf die Herkunft der Tiere.
Halten Sie auf Ihrem Betrieb hygienische Vorsichtsmassnahmen ein. Damit können Sie das Risiko für die Einschleppung von Krankheiten verkleinern.
Untersuchungsanträge
Noch offene Fragen?
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Amt für Verbraucherschutz und Veterinärwesen
Blarerstrasse 2
9001 St.Gallen
Montag bis Donnerstag
08.00 - 12.00 Uhr / 13.30 - 17.00 Uhr
Freitag
08.00 - 12.00 Uhr / 13.30 - 16.00 Uhr
An folgenden Feiertagen ist das Amt geschlossen
- Karfreitag, 18. April 2025
- Ostermontag, 21. April 2025
- Tag der Arbeit, 1. Mai 2025, Nachmittag
- Auffahrt, 29. Mai 2025
- Pfingstmontag, 9. Juni 2025
- Bundesfeiertag, 1. August 2025
- Weihnachten, 24. Dezember 2025, Nachmittag
- Weihnachtstag, 25. Dezember 2025
- Stephanstag, 26. Dezember 2025
- Silvester, 31. Dezember 2025, Nachmittag
- Neujahrstag, 1. Januar 2026
- Berchtoldstag, 2. Januar 2026