Der Steinbock wurde im 19. Jahrhundert in der Schweiz ausgerottet, doch dank Wiederansiedlungsprojekten kehrte er erfolgreich in die Alpen zurück. Auch der Kanton St. Gallen war an diesem Erfolg beteiligt, indem Tiere vom Wildpark "Peter und Paul" in den Schutzgebieten freigelassen wurden. Heute gilt der Steinbock als Symbol für den Artenschutz in den Alpen und lebt wieder in stabilen Populationen, wobei Naturschutzmassnahmen weiterhin wichtig bleiben.
Kaum ein Wildtier des Hochgebirges spielt in Sage, Aberglaube, Volksmedizin und Brauchtum über Jahrhunderte eine so grosse Rolle wie der Alpensteinbock. Das Steinwild wurde ab 1622 in den Bergen vehement bejagt. 1809 wurde der letzte Steinbock in der Schweiz geschossen. Das Überleben verdankt das Steinwild Viktor Emanuel, König von Italien, der die letzten Exemplare am Gran Paradiso unter Schutz stellte und sich das alleinige Jagdrecht erkaufte.
St.Gallen als Pionierkanton
Bei der Wiederansiedlung des Steinbocks in der Schweiz spielte der Kanton St.Gallen eine wichtige Rolle. Im Weisstannental wurden am 8. Mai 1911 die ersten Alpensteinböcke in die Freiheit entlassen. Angefangen hatte es mit einigen Steinbockkitzen, die von Wilderern in Italien gefangen und illegal in die Schweiz geschmuggelt wurden. Der St.Galler Wildpark Peter und Paul konnte mit diesen Tieren erstmals erfolgreich reinrassigen Nachwuchs züchten.
Heute leben im Schweizer Alpenraum etwa 16'000 Steinböcke – über 1'000 davon in fünf Kolonien im Kanton St.Gallen.
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Simon Meier
Abteilungsleiter
Amt für Natur, Jagd und Fischerei
Davidstrasse 35
9001 St.Gallen