Gedenkanlass für Betroffene fürsorgerischer Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen vom 21. September 2019 in St.Gallen
Hinschauen und den Betroffenen Raum geben
Am 21. September 2019 fand in St.Gallen ein Gedenkanlass für betroffene Menschen von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen statt. Organisiert wurde der Anlass vom Kanton St.Gallen, gemeinsam mit der der Vereinigung der St.Galler Gemeindepräsidentinnen und Gemeindepräsidenten sowie mit der Stadt St.Gallen. Der Kanton entschuldigte sich für das erlittene Leid und für das Unrecht der Betroffenen – im Wissen darum, dass dies das Geschehene auf keine Weise zu mildern vermag.
Der Anlass bot den Anwesenden die Möglichkeit, sich auszutauschen und Erfahrungen zu teilen. Als Zeichen der Erinnerung wurde am 21. September 2019 auf dem Spielplatz Kreuzbleiche in St.Gallen ein Gedenkbrunnen eingeweiht. Der Brunnen steht als Zeichen der Zuversicht und der Unbeschwertheit. Der Spielplatz als Standort verweist auf die Tatsache, dass es vielen Betroffenen aufgrund der staatlich angeordneten Massnahmen nicht vergönnt war, eine unbeschwerte Kindheit und Jugend zu erleben. Erwachsene werden beim Brunnen eine kurze Pause einlegen, ihren Durst stillen und dabei anhand einer Infotafel erfahren, weshalb dieser Brunnen hier steht und wem er gewidmet ist. Das Gedenkzeichen soll ein positives Gegenbild zur Geschichte der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen setzen.
Die Aufarbeitung geht auch nach dem Gedenkanlass weiter: Im Kanton St.Gallen werden die Forschungsarbeiten zu diesem dunklen Kapitel der Schweizer Geschichte fortgesetzt. Auch die Opferhilfe unterstützt weiterhin Betroffene und deren Angehörige.
Buchpublikation «Sich der Vergangenheit stellen»
Um den Gedenkanlass zu dokumentieren, hat das Departement des Innern in Zusammenarbeit mit der Stiftung Opferhilfe SG-AR-AI und dem Staatsarchiv ein kleines Buch mit dem Titel «Sich der Vergangenheit stellen» herausgegeben. Darin sind neben den Beiträgen der Referenten auch einige Impressionen von der Gedenkfeier und der Enthüllung des Gedenkzeichens enthalten (siehe PDF-Dateien). Sie können das Buch per E-Mail an info@di.sg.ch bestellen. Bitte teilen Sie uns darin die gewünschte Anzahl Exemplare sowie die Versandadresse mit.
Bildergalerie
Medienmitteilung vom 21.9.2019
Reden zum Nachlesen
- Rede Prof. em Jakob Tanner «Freiheit und Zwang im Rechtsstaat. Zur Geschichte des Grundrechtsschutzes in der Schweiz»
- Rede Werner Fürer, St.Gallen «Gedanken aus Sicht von Betroffenen»
- Rede Prof. Lukas Gschwend «Aus der Arbeit der Unabhängigen Expertenkommission (UEK) Administrative Versorgungen»
- Rede Regierungsrat Martin Klöti, Vorsteher Departement des Innern des Kantons St.Gallen «Sich der Vergangenheit stellen»
- Rede Stadträtin Sonja Lüthi, Vorsteherin Direktion Soziales und Sicherheit der Stadt St.Gallen «Einweihung des Zeichens der Erinnerung»
Reden zum Nachhören
Rede Prof. em Jakob Tanner
Rede Werner Fürer
Rede Prof. Lukas Gschwend
Rede Regierungsrat Martin Klöti
- 21. September 2019 _ Anlass für Betroffene von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen _ Medienmittelung SK-SG
- 20. März 2019 _ Lesung mit Autorin Lisbeth Herger «Lebenslänglich – Briefwechsel zweier Heimkinder»
- 15. November 2019 _ Lesung mit Autorin Lisbeth Herger im Museum Prestegg, Altstätten
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