Für das Monitoring der privaten Haushalte im Kanton St. Gallen (WILA) werden Daten zu Einkommen, Vermögen und bedarfsabhängigen Transferleistungen aus administrativen Registern des Kantons und des Bundes erhoben und daraus Statistiken zu verschiedenen Fragestellungen der wirtschaftlichen Situation der St.Galler Privathaushalte erstellt.
Ziel der Statistik WILA ist die Bereitstellung eines Datenpools, auf dessen Basis Indikatoren für ein regelmässiges Monitoring der wirtschaftlichen Stärke der privaten Haushalte auf dem Gebiet des Kantons St.Gallen gebildet werden können. Fragestellungen von gesellschaftlicher oder politischer Relevanz aus Verwaltung, Forschung oder Privatwirtschaft zur sozioökonomischen Situation der Privathaushalte können mithilfe dieser Datengrundlage ebenfalls bearbeitet werden. Damit bildet der Datenpool auch ein Instrument für Spezialauswertungen, Modellrechnungen und Wirkungsanalysen in Bezug auf (sozial-)politische Massnahmen.
Im Zentrum des Datenpools WILA steht das kantonale Steuerregister, welches neben den relevanten soziodemografischen Angaben (z.B. Alter, Geschlecht, Familienstand usw.) die wesentlichen Einkommens- und Vermögenskomponenten detailliert ausweist. Die im Steuerregister nicht enthaltenen bedarfsabhängigen Sozialleistungen werden verschiedenen anderen Registern entnommen. Der Datenpool umfasst folgende Daten:
- Personendaten
- Steuerdaten
- Ordentliche und ausserordentliche Ergänzungsleistungen zur AHV oder IV (EL bzw. AEL)
- Wirtschaftliche Sozialhilfe
- Alimentenbevorschussung
- Mutterschaftsbeihilfen
- Individuelle Prämienverbilligung der Krankenkassenprämien (IPV)
- Stipendien
- Rentendaten
- Individuellen Konten
- Gebäude- und Wohnungsregister (GWR)
Die Daten stammen aus kantonalen Verwaltungsregistern (Personendaten, Steuerdaten, Stipendien), Registern der St.Galler Sozialversicherungsanstalt SVA (EL, AEL und IPV) und Registern des Bundesamtes für Statistik und der Zentralen Ausgleichstelle ZAS (Sozialhilfe, Alimentenbevorschussung, Mutterschaftsbeihilfen, Rentendaten, individuellen Konten und GWR).
Die Daten aus den verschiedenen Registern werden über eindeutige Merkmale verknüpft. In der Regel ist das die 13-stellige Sozialversicherungsnummer (AHV-Nummer), unter welcher die Einwohnerinnen und Einwohner in praktisch allen Registern geführt werden. In wenigen Fällen dient auch die Steuerregisternummer als Verknüpfungsvariable, die sich aber wiederum mit der Sozialversicherungsnummer verknüpfen lässt. Dort wo das nicht möglich ist (falsche oder mehrfach vergebene Sozialversicherungsnummer), muss in einzelnen Fällen auf die Personenangaben wie Name, Vorname, Geburtsdatum und -ort, usw. abgestellt werden.
Nach der Verknüpfung werden die Daten anonymisiert, d.h. die einzelnen Personen sind nicht mehr namentlich erkenntlich und können auch durch die Auswertung von bestimmten Merkmalen in der Regel nicht mehr identifiziert werden. Die Fachstelle für Statistik arbeitet an einer periodischen Erschliessung der verschiedenen Datenquellen sowie an Verbesserungen der Verknüpfungs- und Auswertungskonzepte. Dem Datenschutz wird dabei ein sehr grosser Stellenwert beigemessen und die Fachstelle für Statistik hält sich strikte an die gesetzlichen Vorgaben und schützt die Daten mit grosser Sorgfalt.
Die Fachstelle für Statistik hat im Jahr 2015 im Rahmen eines Pilotprojektes Analysen zur wirtschaftlichen Lage der Ehepaare mit und ohne Kinder durchgeführt. Datenbasis bilden die für das Jahr 2006 verknüpften Registerdaten. In Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Statistik wurde die jährliche Verknüpfung der Daten vertraglich und organisatorisch geregelt und für der Datenpool WILA die Jahre 2011-2014 erstellt. Diese Daten werden derzeit für die Auswertung vorbereitet.
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Fachstelle für Statistik Kanton St.Gallen
Davidstrasse 35
9001 St.Gallen