Aufgewertete Waldränder vernetzen das Offenland mit dem Wald
In der Biodiversitätsstrategie des Kantons St.Gallen nimmt der Wald einen wichtigen Platz ein. Neben der Schaffung von Naturwaldreservaten und Altholzinseln sollen Waldränder durch gezielte Pflege aufgewertet werden. Im Kanton St.Gallen beträgt die gesamte Waldrandlänge rund 14‘000 km. Seit 2008 wurden durchschnittlich rund 21 Hektare (ha) Waldrand pro Jahr ökologisch aufgewertet. Als Teil der Massnahme 4 im Handlungsfeld «Attraktive Lebensraumvielfalt» der Biodiversitätsstrategie des Kantons St.Gallen sollen jährlich rund 30 ha oder 20 km Waldrand gepflegt werden.
Ökologisch wertvolle Waldränder sind artenreich und weisen einen stufigen, strukturreichen Aufbau auf. Sie sind idealerweise mit einem vorgelagerten, extensiv bewirtschafteten Krautsaum möglichst buchtenförmig verzahnt. Ziel ist es, an geeigneten Standorten die Kraut-, Strauch- sowie Baumschicht und die damit verbundene Artenvielfalt zu fördern. Waldränder dienen als Übergangszone zwischen offener Kulturlandschaft und geschlossenem Wald und übernehmen eine wichtige Vernetzungsfunktion. Strukturreiche, artenreiche Waldränder bilden einen äusserst wichtigen Lebens- und Schutzraum für viele Pflanzen und Tiere. Dank dem Lichtangebot steigt der Deckungsgrad der Kraut- und Strauchschicht. Vom Blütenreichtum und den Beeren profitieren Insekten, Vögel und diverse Kleinsäuger.
Mithilfe einer Hinweiskarte im Geoportal können diejenigen Waldränder im Kanton St.Gallen identifiziert werden, welche sich aufgrund von ökologischen Kriterien besonders gut für Waldrandaufwertungen eignen. Die Aufwertung von Waldrändern erfolgt in der Regel in Etappen. Beim Ersteingriff wird ein Teil der Baumschicht entfernt und es werden möglichst tiefe Buchten angelegt. Biotopbäume werden erhalten bzw. freigestellt und Totholz wird liegengelassen. Zudem werden viele verschiedene Kleinstrukturen (Strünke, Tümpel, Totholz, usw.) geschaffen. Bei artenarmer Ausgangslage werden Sträucher und seltene Baumarten gepflanzt. Um die durch hohen Lichteinfall begünstigten invasiven Arten, Brombeeren oder Adlerfarn abzuwehren, werden die Eingriffe etappiert. Etwa alle drei bis sieben Jahre sollte ein Folgeeingriff erfolgen, um den ökologischen Wert zu erhalten.
Nächste Aktualisierung bis spätestens: 30.06.2024
Die Infografik sowie die Zahlen, die ihr zugrunde liegen,...
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