Der Kanton St.Gallen weist im Vergleich zur Gesamtschweiz eine starke Spezialisierung im Bereich der traditionellen und Spitzenindustrie auf. Die traditionelle Industrie (z.B. Baunebengewerbe, Herstellung von Metallerzeugnissen und von Nahrungs- und Futtermitteln) sowie die Spitzenindustrie (z.B. Maschinenbau und Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten) weisen in St.Gallen Beschäftigungsanteile von 15 bzw. 9 Prozent auf. Diese Anteilswerte sind 1,8 bzw. 1,3 Mal so hoch wie in der Gesamtschweiz (Standortquotient = 1,8 bzw. 1,3).
Die starke Vertretung der beiden Industrien spiegelt sich auch auf Ebene der Wahlkreise wider, die mit Ausnahme von St.Gallen eine starke Konzentration auf die traditionelle Industrie und/oder die Spitzenindustrie aufweisen. Unterrepräsentiert sind im Kanton wie auch in den meisten Wahlkreisen die verschiedenen Dienstleistungsbranchen. Eine Ausnahme ist der Wahlkreis St.Gallen, wo die meisten Dienstleistungsbranchen ungefähr gleich stark vertreten sind wie in der Gesamtschweiz und die Finanzbranche sowie Information/Kommunikation/IT überrepräsentiert sind.
Der Standortquotient für eine Raumeinheit bildet deren Branchenprofil ab. Er zeigt für einzelne Wirtschaftszweige, in welchem Ausmass ihre relative Bedeutung am Beschäftigungsvolumen der Gesamtwirtschaft abweicht von der Situation in einer anderen Raumeinheit.
Der Standortquotient für eine Wirtschaftsbranche in einer bestimmten Raumeinheit A im Vergleich zur Raumeinheit B (Vergleichsraum) wird wie folgt berechnet: Anteil der Branche X am gesamten Beschäftigungsvolumen von Raumeinheit A geteilt durch den Anteil der Branche X am gesamten Beschäftigungsvolumen im Vergleichsraum.
Die verwendete Branchengruppierung basiert auf der Wirtschaftszweigsystematik NOGA 2008, deren insgesamt 85 Wirtschaftszweige auf Ebene der sogenannten Zweisteller zu zwölf Branchengruppen mit ähnlichem wirtschaftlichen Schwerpunkt zusammengefasst wurden. Die Branchengruppierung erfolgt analog der Publikation von Fischer, Roland; Delbiaggio, Karin: Wirtschaft, nationaler Finanzausgleich und öffentliche Finanzen in den Ostschweizer Kantonen', Luzern 2017. Zur Branchengruppe Spitzenindustrie werden beispielsweise die NOGA-2-Steller 19 bis 21 und 26 bis 30 gezählt, namentlich die Wirtschaftszweige Kokerei und Mineralölverarbeitung, Herstellung von chemischen Erzeugnissen, von pharmazeutischen Erzeugnissen, von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen, von elektrischen Ausrüstungen, Maschinenbau, Herstellung von Automobilen und Automobilteilen sowie sonstiger Fahrzeugbau.
Nächste Aktualisierung bis spätestens: 28.02.2023
Die Infografik sowie die Zahlen, die ihr zugrunde liegen,...
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