Durch die Zunahme der Lebenserwartung dürfte in der Zukunft der Bedarf nach spitalexterner, ambulanter Pflege und Betreuung (Spitex) im Alter weiter ansteigen. Mit Hilfe von Bevölkerungsprognosen kann die Entwicklung der Altersgruppen ab dem 65. Altersjahr bis ins Jahr 2045 relativ zuverlässig geschätzt werden. Bei den jüngeren Altersgruppen gestaltet sich die Prognose schwieriger. Vor allem bei den über 79-jährigen Personen ist unter gleichbleibenden Voraussetzungen bis ins Jahr 2045 eine starke Zunahme der zu betreuenden Personen zu erwarten. Die Prognose geht von mehr als einer Verdoppelung der zu betreuenden Klientinnen und Klienten im Jahr 2045 aus. Demgegenüber ist bei den 65- bis 79-Jährigen eher mit einer gleichbleibenden oder sogar leicht rückläufigen Anzahl der zu betreuenden Personen zu rechnen. Nicht berücksichtigt in dieser Prognose sind weitere Faktoren, welche einen erhöhten Bedarf an ambulanter Pflege und Betreuung zu Hause generieren könnten, wie beispielsweise die Zunahme von Single-Haushalten, die Abnahme von Angehörigenpflege, aber auch der Trend, eher ambulant als stationär zu betreuen.
Der Indikator zeigt den zukünftigen Pflegebedarf im Bereich Spitex auf und den damit verknüpften zukünftigen Bedarf an Pflegefachpersonen im Bereich Spitex.
Als Grundlage für die Berechnung des Indikators wurde das regionalisierte Bevölkerungsszenario "Trend" für den Kanton St.Gallen verwendet. Die Berechnung der Anzahl Klientinnen und Klienten erfolgt unter der Annahme einer gleichbleibenden Pflegequote (Berechnungsbasis: Durchschnittliche Pflegequote der letzten fünf Jahre). Die Pflegequote zeigt auf, wie viele Personen der Gesamtbevölkerung oder einer bestimmten Altersgruppe Pflegeleistungen (Langzeitpflege sowie Akut- und Übergangspflege) gemäss Krankenpflege-Leistungsverordnung (KLV) der Spitex in Anspruch nehmen (Anzahl betreuter Personen pro 1000 Einwohner der ständigen Wohnbevölkerung). Für die Jahre 2018 bis 2022 lag die Pflegequote für 0-64-Jährige bei durchschnittlich 8 Personen pro 1000 Einwohner, für 65-79-Jährige bei 47 Personen und bei den 80-Jährigen und Älteren bei 193 Personen pro 1000 Einwohner. In der Auswertung nicht enthalten sind Klientinnen und Klienten der spezialisierten Spitex (Kinderspitex, Lungenliga, Diabetesberatung und Krebsliga), da sich die Arbeitsweise der spezialisierten Spitex und damit verbunden die Klientenzahl und Leistungsstunden teils erheblich von der Spitex-Grundversorgung unterscheiden.
Nächste Aktualisierung bis spätestens: 30.11.2024
Die Infografik sowie die Zahlen, die ihr zugrunde liegen,...
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