Die aktuelle Verteilung der Altersklassen im Kanton St.Gallen ist im Grossen und Ganzen mit derjenigen der Schweiz vergleichbar. Im Kanton St.Gallen ist der Anteil der 0- bis 30-Jährigen tendenziell leicht höher als in der Schweiz, umgekehrt ist der Anteil der 33- bis 54-Jährigen etwas tiefer. Ab dem 55. Altersjahr sind die Anteile praktisch identisch. Die am stärksten vertretenen Jahrgänge sind die aktuell 55- bis 57-Jährigen, die knapp noch zu den Babyboomjahrgängen (1946-1965) gezählt werden können.
Veränderte Geburtenzahlen, die steigende Lebenserwartung sowie politische und sozioökonomische Gegebenheiten, welche die Zu- und Abwanderung beeinflussen, werden in Zukunft zu einer nachhaltigen Verschiebung des Verhältnisses zwischen jüngerer und älterer Generation führen. So werden die prognostizierte Stagnation der Geburtenzahlen auf tiefem Niveau und die steigende Lebenserwartung bis ins Jahr 2050 dazu führen, dass der Anteil älterer Menschen generell steigen wird. Vergleicht man die beiden Grafiken, so verlaufen die Linien im Jahr 2050 ab dem 76. Altersjahr auf deutlich höherem Niveau als im Jahr 2021. Dazu tragen in erheblichem Masse die Babyboomjahrgänge bei, die im Jahr 2050 zwischen 80 und 100 Jahre alt sein werden. Der Anteil der Hochaltrigen (80 und älter) dürfte im Jahre 2050 im Kanton St.Gallen, wie auch schon gegenwärtig, dem schweizerischen Durchschnitt entsprechen.
Die Entwicklung der Altersstruktur ist stark davon abhängig, wie sich der Geburtenüberschuss (die Differenz zwischen der Anzahl Geburten und der Anzahl Todesfälle), der Wanderungssaldo und die Lebenserwartung entwickeln. Aktuell wird eine doppelte Alterung prognostiziert: die Geburtenraten stagnieren auf einem tiefen Niveau und die Lebenserwartung nimmt zu. Die Babyboomer - die Jahrgänge 1946-1965 - treten seit 2010 aus dem Erwerbsleben aus. Ohne internationale Zuwanderung können die aus dem Erwerbsleben ausscheidenden Babyboomer nicht vollständig durch junge, in der Schweiz geborene Erwerbstätige ersetzt werden.
Diese Alterung der Gesellschaft stellt Wirtschaft und Politik vor neue Herausforderungen, birgt aber auch Chancen. So sinkt längerfristig zwar das Arbeitskräftepotenzial und auf dem Solidaritätsprinzip aufbauende Sicherungssysteme (Pensionskasse, AHV, Krankenversicherung) benötigen eine Anpassung. Auf der anderen Seite sind die sogenannten „jungen Alten“ (65- bis 80-Jährige) ein grosses Potential für die Gesellschaft hinsichtlich der Übernahme familiärer Betreuungsaufgaben, ehrenamtlichen Tätigkeiten, u.a.m.
In der Grafik widergegeben wird der Anteil der Einjahresaltersklassen (Jahrgänge) am Total der Bevölkerung. Es wird die ständige Wohnbevölkerung am Hauptwohnsitz berücksichtigt. Personen mit Nebenwohnsitz und ausländische Personen mit Kurzaufenthaltsbewilligungen oder im Asylverfahren gehören nicht dazu. Die Bevölkerungsszenarien der Fachstelle für Statistik stellen im Wesentlichen Regionalisierungen der kantonalen Bevölkerungsszenarien des Bundesamtes für Statistik (BFS) dar. Es werden drei Szenarien berechnet: "Trend", "Hoch" und "Tief". Die Ergebnisse aus den kantonalen Bevölkerungsszenarien des BFS (AR-00-2020, BR-00-2020 und CR-00-2020) zu den Bevölkerungsbewegungen werden eins zu eins als Vorgabe für die Regionalisierung übernommen. Hierzu zählen die Geburten- und Sterbezahlen sowie das Wanderungsvolumen. Die Leistung der regionalisierten Bevölkerungsszenarien besteht vor allem darin, die von den BFS-Szenarien vorgegebenen gesamtkantonalen Entwicklungen zur Bevölkerungsbewegung unter Beachtung der lokalen Besonderheiten kleinräumig herunterzubrechen. Die hier berechneten Anteilswerte für das Jahr 2050 basieren auf dem Trend-Szenario.
Publikationsdatum: 05.01.2023
Nächste Aktualisierung bis spätestens: 28.02.2024
Die Infografik sowie die Zahlen, die ihr zugrunde liegen,...
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