Knapp jede achte Person der über 15-jährigen ständigen Wohnbevölkerung des Kantons St.Gallen bezeichnet mehrere Sprachen als ihre Hauptsprachen, denkt also in diesen Sprachen und beherrscht diese gemäss eigenen Angaben am besten. In den beiden Grafiken abgebildet sind die acht meistgenannten Kombinationen von Hauptsprachen. Die erste Grafik zeigt die Zahl der Personen, welche die jeweilige Sprachkombination spricht. In der zweiten sind die Anteile dieser Personengruppen am Total der jeweiligen Bevölkerungsgruppe abgebildet. Die häufigsten Sprachkombinationen im Kanton St.Gallen sind Deutsch-Englisch und Deutsch-Albanisch, gefolgt von Deutsch-Serbisch/Kroatisch (HBS) und Deutsch-Italienisch.
Gut jede vierte Person mit ausländischer Staatsangehörigkeit ist mehrsprachig
Bei den Schweizer Staatsangehörigen ist rund jede 12. Person mehrsprachig. Die am weitesten verbreiteten Sprachkombinationen unter den Schweizerinnen und Schweizern sind Deutsch-Englisch und Deutsch-Serbisch/Kroatisch, gefolgt von Deutsch-Italienisch. Der hohe Anteil an Personen, die Deutsch und Serbisch/Kroatisch bzw. Italienisch als ihre Hauptsprachen angeben, ist auf die verschiedenen Einwanderungswellen italienischer und ex-jugoslawischer Staatsangehöriger Mitte/Ende des 20. Jahrhunderts zurückzuführen. Viele Migrantinnen und Migranten der ersten und zweiten Generation haben in der Zwischenzeit die Schweizer Staatsangehörigkeit erhalten. Die von Schweizerinnen und Schweizern am häufigsten genannte Sprachkombination Deutsch-Englisch lässt sich hingegen nicht durch eine frühere Einwanderungswelle erklären.
Bei den ausländischen Staatsangehörigen gibt gut ein Viertel an mehrsprachig zu sein. Hier dominieren die Sprachkombinationen Deutsch-Albanisch und Deutsch-Serbisch/Kroatisch, gefolgt von Deutsch-Englisch.
Als Hauptsprachen gelten jene Sprachen, in der eine Person denkt und die sie gemäss eigenen Angaben am besten beherrscht. Die Analyse der Hauptsprachen ermöglicht Rückschlüsse auf die Multikulturalität der beobachteten Bevölkerung.
Im Fragebogen der Strukturerhebung kann jede Person eine oder mehrere Hauptsprachen angeben. Bei der Anteilsberechnung wird jeweils die Anzahl der genannten Hauptsprachen auf das Total der jeweils betrachteten Bevölkerungsgruppe bezogen. In Folge der Mehrsprachigkeit eines Teils der Bevölkerung kann die Summe der Sprachenanteile hundert Prozent übersteigen.
Die Schweizerische Strukturerhebung findet bei einer Stichprobe der Personen der ständigen Wohnbevölkerung statt, die mindestens 15 Jahre alt sind und in Privathaushalten leben. Die Stichprobe umfasst schweizweit mindestens 200'000 Personen. Ein Teil der Kantone finanziert eine Erhöhung der Stichprobe auf ihrem Gebiet, wovon der Kanton St.Gallen bisher jedoch noch keinen Gebrauch gemacht hat. Es werden Ergebnisse auf Ebene Personen wie auch Privathaushalten produziert. Die Ergebnisse sind Hochrechnungen auf die Gesamtbevölkerung. Diese unterliegen einem Stichprobenfehler und sind deshalb als Schätzungen zu interpretieren. Der Stichprobenfehler der Schätzwerte wird in der Regel durch Vertrauensintervalle auf Basis einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent ausgewiesen. Beispiel: Schätzwert Merkmal X = 67 Prozent der Bevölkerung mit einem Vertrauensintervall von +/- 2: Mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent liegt der wahre Anteil von Merkmal X zwischen 65 und 69 Prozent.
Bei der hier vorliegenden Auswertung der Strukturerhebung wurden die Stichproben von jeweils drei aufeinanderfolgenden Erhebungsjahren zusammengenommen (sogenanntes Pooling), wobei den einzelnen Personen nur jeweils ein Drittel ihres Gewichts zubemessen wurde. Durch diese Vergrösserung der Datengrundlage kann der Stichprobenfehler verringert werden und eine detailliertere Auswertung erfolgen. Die Zahlen beziehen sich damit auf den entsprechenden Dreijahreszeitraum. Die Daten der Volkszählung 2000 wurden vom Bundesamt für Statistik mit den Daten der Strukturerhebung harmonisiert, so dass sie sich auf die gleiche Bevölkerungsauswahl (Ständige Wohnbevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten) wie in der Strukturerhebung beziehen.
Publikationsdatum: 21.03.2022
Nächste Aktualisierung bis spätestens: 01.04.2023
Die Infografik sowie die Zahlen, die ihr zugrunde liegen,...
Noch offene Fragen?
Fachstelle für Statistik Kanton St.Gallen
Davidstrasse 35
9001 St.Gallen