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Publiziert am 21.12.2022 07:00 im Bereich Statistik
Bevölkerungsszenarien

Die Fachstelle für Statistik hat ihre Szenarien zur künftigen Entwicklung der Bevölkerung im Kanton St.Gallen und in seinen Wahlkreisen und Gemeinden aktualisiert. Die Szenarienberechnung baut nun auf den IST-Zahlen des Jahres 2021 auf. Hierdurch sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie aus dem zweiten Pandemiejahr auf die Sterblichkeit und das Wanderungsgeschehen in die Szenarien integriert.

Es wurden wie bisher drei Varianten berechnet - ein Trendszenario sowie ein hohes und ein tiefes Szenario. Alle drei Szenarien kommen zum Ergebnis, dass sich das Bevölkerungswachstum der letzten Jahre vermutlich auch künftig fortsetzen wird, allerdings in unterschiedlich starkem Ausmass. Ausgehend von den IST-Zahlen von gut 519'000 Personen der ständigen Wohnbevölkerung im Jahr 2021 beträgt der Anstieg bis ins Jahr 2040 im tiefen Szenario 55'000 Personen, im Trendszenario 84'000 Personen und im hohen Szenario 113'000 Personen. Welches der drei Szenarien der Realität am nächsten kommen wird und wie die Entwicklung in den darauffolgenden Jahren verläuft, ist in hohem Masse von den Annahmen über die Zuwanderung beeinflusst und mit zunehmender Unsicherheit behaftet.  

Allen drei Szenarien gemeinsam ist eine starke Veränderung der Altersstruktur. Die Anteile der höheren Altersklassen an der Gesamtbevölkerung nehmen jeweils stark zu. So steigt der Anteil der über 64-Jährigen in allen drei Szenarien von heute knapp 19 Prozent auf um die 24 Prozent im Jahr 2040.

Regional unterschiedliche Entwicklung

Blickt man auf die Entwicklung in den Regionen, dann wird im Trendszenario dem Wahlkreis St.Gallen mit einem Plus von 18'000 Personen der stärkste Bevölkerungsanstieg bis ins Jahr 2040 vorhergesagt. Prozentual betrachtet werden den Wahlkreisen Werdenberg, See-Gaster und Rheintal mit 19 Prozent und mehr die höchsten Bevölkerungszuwächse prognostiziert. Am tiefsten fällt der erwartete Anstieg mit 10 Prozent im Toggenburg aus.

Methodische Basis der Szenarien

Die drei von der Fachstelle für Statistik berechneten Szenarien stellen Regionalisierungen der kantonalen Bevölkerungsszenarien des Bundesamtes für Statistik (BFS) dar. Die wesentlichen Annahmen des BFS zu den gesamtkantonalen Bevölkerungsbewegungen werden als Ausgangspunkt für die Regionalisierung unverändert übernommen. Hierzu zählen die Geburten- und Sterbezahlen sowie das Wanderungsvolumen. Diese Volumen werden bei der Regionalisierung auf die Wahlkreise und Gemeinden des Kantons heruntergebrochen.

Das regionalisierte Bevölkerungsszenario "Trend" schreibt in punkto Wanderung, Fruchtbarkeit und Sterblichkeit die in den letzten Jahren beobachteten Trends in die Zukunft fort. Das Bevölkerungsszenario "Hoch" geht im Vergleich zum Trendszenario von einer höheren Nettozuwanderung, einer höheren Fruchtbarkeit und einer höheren Lebenserwartung aus. Das Bevölkerungsszenario "Tief" legt hingegen eine tiefere Nettozuwanderung, eine tiefere Fruchtbarkeit und eine niedrigere Lebenserwartung als im Trendszenario zugrunde.

Informationsangebot rund um die regionalisierten Szenarien

Ein Grundangebot an Ergebnissen zu den regionalen Bevölkerungsszenarien ist im kantonalen Statistikportal verfügbar. Weitere Produkte können gegen einen Kostenbeitrag bezogen werden.  

Direktlinks zu den Informationen im Statistikportal:


Kontakt

Lutz Benson, wissenschaftlicher Mitarbeiter Fachstelle für Statistik
058 229 22 58, lutz.benson@sg.ch

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