Die Fachstelle für Statistik hat für den Kanton St.Gallen, seine Wahlkreise und Gemeinden aktualisierte Szenarien zur künftigen Entwicklung der Bevölkerung berechnet. Die Szenarienberechnung baut auf den neuen kantonalen Szenarien des Bundesamtes für Statistik und den IST-Zahlen des Jahres 2019 auf. Es wurden drei Varianten berechnet - ein Trendszenario sowie ein hohes und ein tiefes Szenario.
Alle drei Szenarien kommen zum Ergebnis, dass sich das Bevölkerungswachstum der letzten Jahre vermutlich auch künftig fortsetzen wird, allerdings in unterschiedlich starkem Ausmass. Im tiefen Szenario beträgt der Anstieg bis ins Jahr 2040 gut 60'000 Personen, im Trendszenario etwas mehr als 90'000 Personen und im hohen Szenario gut 120'000 Personen. Welches der drei Szenarien der Realität am nächsten kommen wird und wie die Entwicklung in den darauffolgenden Jahren verläuft, ist in hohem Masse von den Annahmen über die Zuwanderung beeinflusst und mit zunehmender Unsicherheit behaftet.
Allen drei Szenarien gemeinsam ist eine starke Veränderung der Altersstruktur. Die Anteile der höheren Altersklassen an der Gesamtbevölkerung nehmen jeweils stark zu. So steigt der Anteil der über 64-Jährigen in allen drei Szenarien von heute knapp 19 Prozent auf 23 und mehr Prozent im Jahr 2040.
Regional betrachtet wird dem Wahlkreis St.Gallen im Trendszenario mit einem Plus von gut 20'000 Personen der stärkste Bevölkerungsanstieg bis ins Jahr 2040 vorhergesagt. Prozentual fällt gemäss Szenario der Bevölkerungszuwachs mit +20 Prozent im Rheintal und im Werdenberg bis 2040 am stärksten aus.
Die drei berechneten Szenarien stellen Regionalisierungen der kantonalen Bevölkerungsszenarien des Bundesamtes für Statistik (BFS) dar. Die wesentlichen Annahmen zu den gesamtkantonalen Bevölkerungsbewegungen werden als Ausgangspunkt für die Regionalisierung unverändert übernommen. Hierzu zählen die Geburten- und Sterbezahlen sowie das Wanderungsvolumen.
Das regionalisierte Bevölkerungsszenario "Trend" schreibt in punkto Wanderung, Fruchtbarkeit und Sterblichkeit die in den letzten Jahren beobachteten Trends in die Zukunft fort. Das regionalisierte Bevölkerungsszenario "Hoch" geht im Vergleich zum Trendszenario von einer höheren Nettozuwanderung, einer höheren Fruchtbarkeit und einer höheren Lebenserwartung aus. Das regionalisierte Bevölkerungsszenario "Tief" legt hingegen eine tiefere Nettozuwanderung, eine tiefere Fruchtbarkeit und eine niedrigere Lebenserwartung als im Trendszenario zugrunde.
Ein Grundangebot an Ergebnissen zu den regionalen Bevölkerungsszenarien ist im kantonalen Statistikportal verfügbar. Weitere Produkte können gegen einen Kostenbeitrag bezogen werden.
Die hier von der Fachstelle für Statistik publizierten statistischen Informationen unterstehen dem Statistikgesetz des Kantons St.Gallen (sGS 146.1) und dessen Qualitätskriterien.
Zu den Details im Statistikportal
- Zu den Ergebnissen und methodischen Hintergrundinformationen der Bevölkerungsszenarien
- Kommentierte Grafik zur Bevölkerungsentwicklung 1980-2050
- Kommentierte Grafik zur Veränderung der Altersstruktur (Alterspyramiden)
- Kommentierte Grafik zur Entwicklung des Alters- und Jugendquotienten
- Kartendarstellungen zu Alters- und Jugendquotienten im Vergleich mit den Nachbarkantonen und der Gesamtschweiz, bis auf Ebene der St.Galler Wahlkreise
- Demografische Alterung: Vergleichsgrafik zur Entwicklung in der Gesamtschweiz, dem Kanton St.Gallen und dem Toggenburg (es können auch andere Gebiete gewählt werden)
Kontakt
Lutz Benson, wissenschaftlicher Mitarbeiter Fachstelle für Statistik
058 229 22 58, lutz.benson@sg.ch
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