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Publiziert am 08.08.2024 09:58 im Bereich Kantonspolizei
Sprengkapseln Kupfer

Was tun, wenn bei der Räumung eines Schopfs oder beim Aufräumen im Betrieb Sprengkapseln oder Sprengstoffe gefunden werden? Wenden Sie sich an die Polizei! Insbesondere alte Sprengmittel können sehr gefährlich sein. Deshalb ist es ratsam, deren fachgerechten Abtransport und Vernichtung Spezialisten zu überlassen. In diesem Kapo-Ratgeber erklären wir Ihnen, worauf Sie achten müssen.

Hintergrund

Seit 1980 ist der Erwerb und Besitz von Sprengmitteln gesetzlich geregelt und erfordert eine behördliche Genehmigung. Trotz dieser Regelungen finden sich immer wieder alte Sprengmittel, die aus der Zeit vor der Gesetzgebung stammen. Diese können gefährlich sein und müssen fachgerecht entsorgt werden.

Alte und nicht mehr benötigte Sprengmittel können deshalb straffrei an die Polizei übergeben werden – aber Vorsicht. Nicht einfach Sprengmittel anfassen und zur Polizeistation tragen, sondern diesen Ratgeber genau lesen!

 

Warum alte Sprengmittel ein Risiko darstellen

Alte Sprengmittel sind oft instabil und nicht mehr zum Sprengen geeignet. Sie können durch unsachgemässe Lagerung gefährlich werden, insbesondere, wenn sie:

  • Feuchtigkeit ausgesetzt waren,
  • thermischen oder mechanischen Einflüssen ausgesetzt waren,
  • chemische Veränderungen durchlaufen haben, die ihre Stabilität beeinträchtigen.

 

Wenn Sie alte Sprengmittel finden

  1. Berühren Sie die Sprengmittel nicht und bewegen Sie diese nicht.
  2. Sichern Sie den Bereich, um sicherzustellen, dass niemand Zugang zu den Sprengmitteln hat.
  3. Kontaktieren Sie sofort die Polizei über den Notruf 117.

 

Umgang mit speziellen Arten von Sprengmitteln

  • Schwarzpulver ist einer der gefährlichsten Sprengstoffe im Umgang und wird häufig falsch gelagert. Es ist besonders sensibel auf Feuer, Reibung und statische Ladung. Vermeiden Sie jeglichen Kontakt, der diese Bedingungen schaffen könnte.

  • Sprengkapseln: Diese sind ebenfalls sensibel auf Feuer, Reibung und statische Ladung. Auch wenn Sprengkapseln aus Aluminium und Kupfer zusammen gelagert werden, kann es durch die Oxidation des Kupfers zu sehr gefährlichen Situationen bei kleinsten Berührungen kommen. Vermeiden Sie jeglichen Kontakt, der diese Bedingungen schaffen könnte.

  • Ältere, heute weniger geläufige Sprengstoffe wie Cheddite und diverse Arten von Gelatine können sehr gefährlich sein. Insbesondere Cheddite C. Dieser Stoff ist chlorhaltig und kann zum Beispiel mit anderen Sprengstoffen reagieren. Vermeiden sie den Kontakt mit diesen Stoffen.

  • Industrielle Sprengstoffe wie Riodin oder Plastex sind sicherer in der Handhabung, benötigen aber dennoch Vorsicht und sollten nicht ohne Fachwissen gehandhabt werden.

 

Warum an die Polizei wenden?

Die Polizei bietet eine unkomplizierte Möglichkeit zur Abgabe/Übernahme von Sprengmitteln. Dies hilft, gefährliche Gegenstände sicher aus dem Umlauf zu entfernen.

 

Nach der Abgabe

Nach der Übernahme/Abgabe durch/an die Behörden kümmern sich spezialisierte Fachpersonen um die fachgerechte Lagerung oder Vernichtung der Sprengmittel. Sie bewerten das Risiko und entscheiden, ob eine Vernichtung vor Ort notwendig ist.

 

Indem Sie alte Sprengmittel verantwortungsbewusst behandeln und abgeben, tragen Sie zur Sicherheit Ihrer Gemeinde bei. Vermeiden Sie Risiken und handeln Sie im Zweifelsfall immer im Sinne der Sicherheit. Im nächsten Kapo-Ratgeber beraten wir Sie gerne zu einem anderen Thema.