Ein Romantikbetrug schmerzt doppelt: In der Seele und im Portemonnaie. Auch ein Betrug von vermeintlichen Polizisten kann teuer werden. Vier Geschichten zeigen, warum vor Liebesgeflüster auf sozialen Online-Plattformen und kuriosen Polizeianrufen Vorsicht geboten ist.
Linda* lernte einen Mann über Facebook kennen und liess sich auf eine Fernbeziehung ein. Da sich der vermeintliche englische Bauunternehmer zurzeit in Malaysia aufhielt, sendete er schmeichelnde Worte und Liebesbeweise mit Textnachrichten. Linda glaubte, in dem Weltenbummler mit Sinn für Romantik ihren Traummann gefunden zu haben. Dies relativierte sich, als er über einige Wochen immer mehr Geld von ihr forderte. Nachdem sie ihm über 50'000 Franken überwiesen hatte, meldete sie den Liebesbetrug der Kantonspolizei St.Gallen.
Vor eineinhalb Jahren kontaktierte ein vermeintlicher US-Soldat Caroline* im Internet. Die daraus entstandene Internetliebe hat jedoch eine Schwachstelle: Der Internetlover fordert aus diversen Gründen Geld von ihr. Caroline, welche ihr Herz an die Internetbekanntschaft verschenkt hat, hofft auf ein baldiges Treffen und überweist das verlangte Geld. Nun sind über 3'000 Franken überwiesen und das erhoffte Treffen hat nach wie vor nicht stattgefunden. Bekannte von Caroline verzweifeln wegen ihrer Uneinsichtigkeit und ersuchen die Kantonspolizei St.Gallen um Rat.
Emma* erhielt am Morgen einen Anruf von zwei Männern, die sich als Polizisten ausgaben. Nachdem die Gauner das Vertrauen der Dame gewonnen hatten, wurde sie aufgefordert, einen Geldbetrag von mehreren tausend Franken in den Milchkasten zu legen. Das Geld wurde von den Betrügern abgeholt und am Nachmittag wurde sie wieder telefonisch von den beiden kontaktiert. Als sie erneut aufgefordert wurde über tausend Franken zu deponieren, wurde sie stutzig und erzählte den Vorfall einer Bekannten. Diese kontaktierte daraufhin die Kantonspolizei St.Gallen.
Anna* erhielt einen Anruf von einem vermeintlichen Polizisten. Er gab an, gegen eine Verbrecherbande zu ermitteln. Um ihr Geld vermeintlich zu schützen, wurde sie aufgefordert, einen Betrag von 22'000 Franken abzuheben und einem weiteren Polizisten zu übergeben. Zudem wurde sie darauf aufmerksam gemacht, niemandem etwas davon zu erzählen. Die ältere Dame durchschaute den Betrug und meldete den Vorfall umgehend der Kantonspolizei St.Gallen.
Schützen Sie sich vor der modernen Form des Heiratsschwindels, dem sogenannten Romance Scam. Befolgen Sie besonders folgende Hinweise:
- Nehmen Sie auf sozialen Online-Plattformen wie Facebook oder ähnlichen keine Freundschaftsanfragen von Personen an, die Sie nicht aus dem wirklichen Leben kennen.
- Brechen Sie sofort den Kontakt ab, wenn Geld oder Wertsachen von Ihnen gefordert werden.
Im Ratgeber der Schweizerischen Kriminalprävention wird aufgezeigt, wie Sie sich vor solchen Betrügern schützen können und was zu unternehmen ist, sollten sie bereits Opfer einer solchen Betrugsfalle geworden sein: https://www.skppsc.ch/de/themen/internet/romance-scam/
Damit Sie sich vor falschen Polizisten schützen können, möchten wir Sie dringend auf folgende Fakten aufmerksam machen:
- Die Polizei wird Sie niemals telefonisch kontaktieren und um Geldbeträge oder Wertsachen bitten.
- Sensibilisieren Sie Ihre älteren Mitbürger bezüglich der Thematik
Im folgenden Ratgeber wird aufgezeigt, wie Sie einen solchen Betrugsfall erkennen und wie bei einem Vorfall zu reagieren ist: https://www.skppsc.ch/de/download/bei-anruf-betrug/
*Namen geändert