Die 1998 gegründete Abraxas Informatik AG gehört bekanntlich zur Hälfte dem Kanton St.Gallen. Nachdem seit einigen Monaten in den Medien über den allfälligen Verkauf der Firma berichtet worden ist, steht nun seit kurzem fest, dass sich an den Eigentumsverhältnissen nichts ändert.
Abraxas entstand durch die Zusammenführung des Amts für Informatik des Kantons St.Gallen mit dem Amt für Informatikdienste des Kantons Zürich. Die Informatik bzw. EDV hielt allerdings schon vor der 'Ära Abraxas' Einzug in der kantonalen Verwaltung. Vor 50 Jahren wurde die Verarbeitung von Massendaten eingeführt.
Im Amtsbericht der Regierung über das Jahr 1962 steht geschrieben, dass im Juni 1962 das 'Lochbüro' in Betrieb genommen wurde. Man wundert sich vielleicht, warum die Regierung von einem Lochbüro sprach, obschon die offizielle Bezeichnung 'Datenverarbeitungsanlage der kantonalen Verwaltung St.Gallen' lautete. Lochkarten waren die damals gängigen Datenträger, die in Lochkartenverarbeitungsanlagen verwendet wurden, was die Verwendung der Kurzform 'Lochbüro' erklärt.
Lochkarte
Lochkarten wurden bald durch andere elektronische Speichermedien abgelöst. Es brauchte somit auch neue Hardware. Am 14. November 1968 wurde im kantonalen Rechenzentrum die neue Datenverarbeitungsanlage mit dem Computer IBM System 360 Modell 30 eingeweiht. Der Gerätepark kostete insgesamt ca. 2.3 Mio. Franken. Eingekauft wurde einerseits bei IBM und anderseits bei der St.Galler Kantonalbank. IBM spendierte angeblich den Apéro.
Die Maschine glänzt, es strahlt der Chef
Über die Einführung und Entwicklung der EDV in der kantonalen Verwaltung gäbe es noch manches zu berichten und zu erforschen. Momentan wird im Staatsarchiv Archivgut zu diesem Bereich verzeichnet. Die Verzeichnisse werden Anfang 2013 unter der Signatur A 472 im Online-Archivverzeichnis unter scope.staatsarchiv.sg.ch verfügbar sein. Forschungsinteressierte sind herzlich willkommen!
Signatur:
StASG A 472
Felix Stadler, Staatsarchiv St.Gallen
Noch offene Fragen?
Öffnungszeiten
Lesesaal: Dienstag bis Freitag 8.15-12.00 Uhr, 14.00 -17.15 Uhr
Telefon: Montag bis Freitag 08.15-12.00 Uhr, 14.00-17.15 Uhr
Damit wir uns optimal auf Ihr Anliegen vorbereiten können, bitten wir um eine Voranmeldung.