Um Schweizer Start-ups und KMU, die aktuell keinen Zugang zum Förderangebot «Accelerator» des European Innovation Council (EIC) haben, gute Finanzierungsmöglichkeiten zu bieten, hat der Bund ein eigenes Programm als Übergangsmassnahme aufgelegt. Der «Swiss Accelerator» von Innosuisse richtet sich an Start-ups und KMU mit weniger als 250 Vollzeitstellen. Sie können direkte finanzielle Unterstützung für Innovationsprojekte mit bedeutendem Innovationspotenzial beantragen. Damit soll das Wachstum von hochinnovativen Schweizer Unternehmen beschleunigt werden.
Die Schweiz gilt zurzeit als nichtassoziiertes Drittland beim EU-Rahmenprogramm «Horizon Europe». Mit dem «Swiss Accelerator» setzt die Schweizerische Agentur für Innovationsförderung (Innosuisse) eine Übergangsmassnahme um. Der Bundesrat hat die erforderlichen Rechtsgrundlagen zum 15. April in Kraft gesetzt und somit die Voraussetzungen dafür geschaffen.
Direkte finanzielle Förderung wie bei den europäischen «EIC Accelerator Grants»
Aufgrund der neuen Bestimmungen im Bundesgesetz über die Förderung der Forschung und der Innovation (FIFG) können Schweizer Start-ups und KMU im Förderprogramm «Swiss Accelerator» eine direkte finanzielle Förderung beantragen. Dabei fördert Innosuisse Einzelprojekte von Unternehmen. Es können weder Projekte von Konsortien noch von Forschungsgruppen an Hochschulen unterstützt werden. Ziel der Projektförderung ist die Entwicklung von neuartigen Produkten und Dienstleistungen mit anschliessender rascher und effizienter Vermarktung.
Der Förderbeitrag von Innosuisse beträgt maximal 70 Prozent der Projektkosten. Das Unternehmen trägt 30 Prozent der Kosten als Eigenleistung selbst. Pro Antrag beträgt die Förderung von Innosuisse maximal 2,5 Millionen Schweizer Franken typischerweise über zwei Jahre verteilt. Start-ups und KMU durchlaufen ein kompetitives dreistufiges Antragsverfahren. In einem ersten Schritt ist die Abgabe von Kurzanträgen bis einschliesslich 10. Mai 2022 möglich.
Die Rekordwelle an Neugründungen legt sich – ausser im Kanton St.Gallen
Aus dem Quartalsbericht des Instituts für Jungunternehmen (IFJ) geht hervor, dass der schweizweite Boom bei den Firmen-Neugründungen abgeflacht ist. In den ersten drei Monaten des Jahres 2022 wurden insgesamt 12’695 neue Firmen gegründet. Dies entspricht einem leichten Rückgang von 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.
Nur die Südwestschweiz (+1,2 Prozent) sowie die Ostschweiz (+0.2 Prozent) erfreuen sich im ersten Quartal 2022 über einen weiteren Anstieg der Anzahl Firmengründungen. Der Kanton St.Gallen sticht dabei mir einem Zuwachs von sehr hohen 6,8 Prozent heraus und setzt seine erfreuliche Entwicklung aus den letzten Jahren fort.