Gemäss den definitiven Zahlen der schweizerischen Statistik der Bevölkerung und der Haushalte (STATPOP) umfasste die ständige Wohnbevölkerung des Kantons St.Gallen per Ende 2023 535'114 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr hat die ständige Wohnbevölkerung im Jahr 2023 um 9'147 Personen bzw. 1,7 Prozent zugenommen. Darin enthalten ist der «Ukraine-Effekt» von 3'144 Ukrainerinnen und Ukrainer mit Schutzstatus S und mehr als zwölf Monaten Aufenthaltsdauer, die gemäss Definition 2023 erstmals zur ständigen Wohnbevölkerung zählen. Ohne diese Schutzsuchenden würde das Wachstum bei 6'003 bzw. 1,1 Prozent liegen – und damit niedriger als im 2022 (+1,3%). Die Bevölkerung im Kanton St.Gallen ist somit gleich stark gewachsen wie diejenige der Gesamtschweiz (1,7 Prozent). Das dritte Jahr in Folge sind mehr Personen aus anderen Kantonen in den Kanton St.Gallen zugezogen als weggezogen (+314 Personen).
Im Kanton St.Gallen hat im Jahr 2023 sowohl die Zahl der Schweizerinnen und Schweizer (+1'146; +0,3%) als auch die Zahl der ausländischen ständigen Wohnbevölkerung (+8'001; +6,0%) zugenommen. Auf Gemeindeebene sind 72 der 75 Gemeinden gegenüber dem Vorjahr gewachsen und 3 Gemeinden verzeichnen einen Bevölkerungsrückgang. Das stärkste prozentuale Wachstum wiesen die Gemeinden Lichtensteig (+5,0%, +99 Personen) und St. Margrethen (+4,9%, +309 Personen) auf. Das stärkste absolute Wachstum zeigt sich in den Gemeinden St.Gallen (+1'282 Personen, +1,7%) und Uzwil (+448 Personen, +3,2%). Umgekehrt registrierten den grössten prozentualen Rückgang die Gemeinden Niederbüren (-2,0%, -30 Personen) und Marbach (SG) (-0,9%, -19 Personen).
Alle Wahlkreise verzeichneten einen Bevölkerungszuwachs. Der Wahlkreis Werdenberg liegt mit einem Plus von 2,2 Prozent an der Spitze, während der Wahlkreis Rorschach mit einem Plus von 1,4 Prozent das tiefste Bevölkerungswachstum aufweist.
- Kartendarstellung der Vorjahresveränderung (relativ) für den Kanton St.Gallen, seine Wahlkreise und Gemeinden, die Ostschweizer Kantone sowie die Gesamtschweiz
- Kartendarstellung der Vorjahresveränderung (absolut) der St.Galler Gemeinden
- Kennzahlen (STADA2) zur ständigen Wohnbevölkerung, der Vorjahresveränderung sowie zum Ausländeranteil für den Kanton St.Gallen, seine Wahlkreise und Gemeinden, die Ostschweizer Kantone sowie die Gesamtschweiz (voreingestellt ist der Kanton St.Gallen, andere Räume können unter «Gebietsauswahl» ausgewählt werden)
- Medienmitteilung des Bundesamtes für Statistik zur Bevölkerungsstatistik 2023 mit Fokus auf die Gesamtschweiz
Abnahme der nichtständigen Wohnbevölkerung
Ende 2023 lebten zusätzlich zu den 535'114 Personen der ständigen Wohnbevölkerung 10'601 Personen im Kanton St.Gallen, die entweder einen Nebenwohnsitz im Kanton begründen, Kurzaufenthalter oder Personen im Asylprozess mit einer Aufenthaltsdauer von weniger als 12 Monaten sind. Dieser Wert liegt unter dem Vorjahreswert von 13'801 Personen (-3'200 Personen), was ebenfalls grösstenteils durch den «Ukraine-Effekt» zu erklären ist (Wechsel von Schutzsuchenden von der nichtständigen in die ständige Wohnbevölkerung). Wird diese Personengruppe zur ständigen Wohnbevölkerung dazugerechnet, umfasste die Wohnbevölkerung des Kantons St.Gallen Ende 2023 insgesamt 545'715 Personen. Im Vergleich zu 2022 entspricht dies einer Zunahme um 5'947 Personen (+1,1%). Gut 43 Prozent der Personen der nichtständigen Wohnbevölkerung leben in der Stadt St.Gallen (4'552 Personen).
- Excel-Tabelle zu den definitiven Bevölkerungszahlen Wohnbevölkerung 2023 für die Gemeinden und Wahlkreise des Kantons St.Gallen
Ein Viertel der Bevölkerung hat eine ausländische Staatsangehörigkeit
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der ständigen ausländischen Staatsangehörigen um 8'001 auf 141'959 Personen gestiegen. Der Anteil dieser Gruppe lag Ende 2023 bei 26,5 Prozent und somit um 1,1 Prozentpunkte höher als im Vorjahr. Prozentual am stärksten gewachsen ist die ausländische Wohnbevölkerung im Wahlkreis Toggenburg (+7,4%, +640 Personen), Wahlkreis See-Gaster (+6,6%, +885 Personen) und Wahlkreis Werdenberg (+6,4%, +910 Personen).
- Kartendarstellung des Ausländeranteils im Kanton St.Gallen, seinen Wahlkreisen und Gemeinden, in den Ostschweizer Kantonen sowie in der Gesamtschweiz
Hinter dem Bevölkerungswachstum stehen die Zuwanderung und der Geburtenüberschuss
Die Bevölkerungsentwicklung im Kanton St.Gallen ist auf den positiven Wanderungssaldo von 8'599 Personen, den Geburtenüberschuss (Differenz zwischen der Anzahl Geburten und der Anzahl Todesfälle) von 678 Personen sowie die Bestandesbereinigung zurückzuführen. Letztere umfasst die Bevölkerungsdifferenz im Vergleich zum Vorjahr, die nicht auf Geburten, Todesfälle oder Wanderungen zurückgeführt werden kann. Im positiven Wanderungssaldo von 8'599 Personen sind 3'144 Ukrainerinnen und Ukrainer mit Schutzstatus S enthalten, die Ende 2023 mehr als zwölf Monate Aufenthaltsdauer in der Schweiz erreicht hatten und somit von der nichtständigen in die ständige Wohnbevölkerung übergewechselt sind. Der Geburtenüberschuss fiel im Jahr 2023, wie auch schon in den Vorjahren, deutlich tiefer aus als in den Jahren bis 2019. Dies ist primär auf die sinkende Geburtenzahl zurückzuführen.
- Excel-Tabelle zur Anzahl Personen, Geburten, Todesfällen, Einbürgerungen, Zu- und Wegzügen der ständigen Wohnbevölkerung 2023 für die Gemeinden und Wahlkreise des Kantons St.Gallen
- Infografik: Nachbarkantone sind bei der interkantonalen Wanderung von grosser Bedeutung
Gut 1'500 Personen erhielten 2023 das Schweizer Bürgerrecht
Im Jahr 2023 wurden 1'456 Personen eingebürgert. Das sind 554 Personen weniger als noch im Jahr 2022. Die meisten Einbürgerungen erfolgten im Wahlkreis St.Gallen (353 Einbürgerungen), gefolgt vom Wahlkreis Rheintal (271 Einbürgerungen) und vom Wahlkreis Wil (230 Einbürgerungen).
- Infografik: Anzahl Einbürgerungen nimmt leicht ab
Demografische Alterung geht weiter
Ende 2023 betrug der Anteil der Kinder und Jugendlichen (Personen unter 20 Jahren) im Kanton St.Gallen 20,4 Prozent, der Anteil der über 64-Jährigen 19,2 Prozent. Damit ist der Kanton St.Gallen etwas jünger als die Gesamtschweiz, deren Anteil an Kindern und Jugendlichen unter 20 Jahren bei 20,0 Prozent und der Anteil der Personen über 64 Jahren bei 19,3 Prozent liegt. Der Anteil der erwerbsaktiven Bevölkerung (Personen zwischen 20 und 64 Jahren) lag Ende 2023 im Kanton St.Gallen bei 60,3 Prozent (Gesamtschweiz 60,7 Prozent).
Der Altersquotient, der das Verhältnis von Einwohnerinnen und Einwohnern im Rentenalter zur Bevölkerung im Erwerbsalter wiedergibt, lag Ende 2023 im Kanton St.Gallen bei 31,8. Auf 100 Personen im erwerbsfähigen Alter kommen somit knapp 32 Personen im Rentenalter. In 36 Gemeinden ist dieser Altersquotient höher als der kantonale Durchschnitt. Am grössten ist der Anteil der Personen im Rentenalter gemessen an der Erwerbsbevölkerung in den Gemeinden Amden (51,0 über 64-Jährige Personen im Verhältnis zu 100 Personen im erwerbsfähigen Alter), Wildhaus-Alt St. Johann (49,8) und Ebnat-Kappel (46,4). Am wenigsten Personen über 64 Jahren im Verhältnis zur Erwerbsbevölkerung haben die Gemeinden Muolen (24,8), Häggenschwil (25,3) und Eichberg (25,5).
- Excel-Tabelle mit den Altersmasszahlen der ständigen Wohnbevölkerung 2023 für die Gemeinden und Wahlkreise des Kantons St.Gallen
- Vergleichsdarstellung des Durchschnittsalters im Kanton St.Gallen, seinen Wahlkreisen und Gemeinden, in den Ostschweizer Kantonen sowie in der Gesamtschweiz
Woher die Zahlen kommen
Die publizierten Zahlen stammen aus STATPOP, der unter der Leitung des Bundesamtes für Statistik erstellten Statistik der Bevölkerung und der Haushalte.
Die Fachstelle für Statistik des Kantons St.Gallen arbeitet bei der Erhebung und Auswertung von Statistikdaten mit dem Bundesamt für Statistik zusammen und orientiert sich wie dieses an den Grundsätzen einer fachlich unabhängigen öffentlichen Statistik auf wissenschaftlicher Grundlage. Die Statistik der Bevölkerung und Haushalte STATPOP wird unter Mitarbeit der Kantone und Gemeinden vom Bundesamt für Statistik produziert. Die Fachstelle für Statistik koordiniert die Erhebung im Kanton und erstellt regionalisierte Auswertungen auf der Basis der gesamtschweizerischen Einzeldaten. Die Publikation der Ergebnisse ist mit dem Bundesamt für Statistik koordiniert und erfolgt am gleichen Tag.
Die hier von der Fachstelle für Statistik publizierten statistischen Informationen unterstehen dem Statistikgesetz des Kantons St.Gallen (sGS 146.1) und dessen Qualitätskriterien.
Kontakt:
Niklas Haffert
wissenschaftlicher Mitarbeiter Fachstelle für Statistik Kanton St.Gallen
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