Wattwil SG - Lindner Suisse nutzt künftig einen Faden aus Cellulosezwirn statt Jutefäden für die Herstellung von Erosionsschutzvliesen. Bei der Verarbeitung des neuen Materials kommt historisches Webhandwerk aus der Textilbranche zum Einsatz.
Lindner Suisse nutzt zur Fertigung der Howolis-Holzwollevliese künftig Trägernetze aus Cellulosefäden. Durch das neue Trägermaterial soll das Produktportfolio an Holzwolleprodukten laut einer Mitteilung noch nachhaltiger werden. Basis für den natürlichen Erosionsschutz bildet ein feinmaschiges Netz, das zu Schutzvliesen für Begrünungen und im Wasserbau verarbeitet wird. Das Produkt sei in diversen Varianten für verschiedenste Anforderungen erhältlich. Für den Wasserbau könne es verstärkt werden, heisst es.
Der Hersteller von Geotextilien aus der St.GallenBodenseeArea könne für seine bewährten Holzwolleprodukte zur Hang- und Böschungssicherung ab sofort ein „insgesamt noch nachhaltigeres, durchwegs klimafreundliches Produkt" liefern und ermögliche mit den im eigenen Hause gewobenen Netzen zudem eine Belebung der langen lokalen Textilgeschichte.
Kernstück für die Trägernetze seien biologisch verrottbare Fäden aus Buchenholz-Cellulose aus europäischem Buchenholz. Lindner Suisse fertigt daraus die Fäden. Um damit die gewünschten beweglichen Netze herzustellen, komme traditionelles Webverfahren zum Einsatz. Zur Vermittlung des Handwerksverfahrens brachten Pensionäre aus der Textilbranche ihr Wissen ein, heisst es in der Mitteilung.
Der Faden gilt als noch nachhaltiger als die bisher eingesetzten Jutefäden. Auch diese seien biologisch abbaubar, schnitten bei der Nachhaltigkeit aber aufgrund langer Transportwege schlechter ab. Wie Geschäftsführer Thomas Wildberger in der Mitteilung erklärt, sollen die Holzwollvliese die Produktionsabläufe „auf ein neues ökologisches Level bringen“. Zugleich will Lindner unabhängig werden von Überseemärkten. Die Jutefäden sollen bis auf Weiteres auf Wunsch erhältlich sein. (Quelle: Café Europe, ce/heg)