Forschende der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) entwickeln Bekleidung und Fasern, die Menschen beim Sport, bei der Arbeit oder medizinisch unterstützen. Sie enthalten etwa Sensoren, Systeme zur Abgabe von Medikamenten oder bilden lebende Membrane für Herzpumpen.
Smarte Technologien finden auch bei Textilien zunehmend Anwendung. Sie können Körperfunktionen analysieren und Medikamente abgeben. An solchen Fasern mit besonderen Fähigkeiten arbeiten laut einer Mitteilung Empa-Forschende in mehreren Labors.
So hat etwa ein Team in St.Gallen gemeinsam mit Industriepartnern eine elektroosmotische Membran hergestellt, die Wintersportler durch einen Pumpeffekt trocken und warm hält. Das schweizerische Sportbekleidungsunternehmen KJUS hat sie in eine Skijacke eingearbeitet, die sich per Smartphone bedienen lässt.
Agnes Psikuta und ihr Team vom Biomimetic Membranes and Textiles-Labor in St.Gallen haben eine Software erarbeitet, die Stoffeigenschaften, Körperbau und isolierende Luftpolster zwischen Haut und Kleidung einberechnet. Mittels anatomischer Puppen kann damit auch Schutzkleidung für Feuerwehrleute im Labor optimiert werden.
Das St.Galler Labor arbeitet mit der Universität des Oberelsass auch an Sensoren zur Messung von Vitalparametern. „Wir werden ein komplettes Kleidungsstück, etwa ein T-Shirt, mit Sensoren für die Analyse verschiedener Gesundheitsparameter ausstatten“, sagt Simon Annaheim. Langzeitmessungen könnten Hinweise auf die kognitive Hirnleistung geben und damit die Diagnose von Demenzerkrankungen unterstützen. mm