Im vergangenen Jahr hat es bei Firmengründungen in der Schweiz einen neuen Rekord gegeben. Ostschweizer Kantone spielen dabei eine führende Rolle. In der Ostschweiz ist zudem der Anteil von neuen IT-Firmen besonders hoch.
In der Schweiz sind 2019 insgesamt 44.482 neue Firmen gegründet worden, wie das auch in St.Gallen ansässige Institut für Jungunternehmen (IFJ) informiert. Das entspricht einer Steigerung um 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Firmengründungen in der Ostschweiz haben sogar um 7 Prozent zugelegt. Appenzell Innerrhoden (+14 Prozent), Glarus (+13 Prozent) und St.Gallen (+11 Prozent) sind schweizweit die Kantone mit den höchsten Zuwachsraten. Hinter Bern (+10 Prozent) folgen Thurgau (+8 Prozent) und Graubünden (+7 Prozent). Bei den absoluten Zahlen liegt unter den Ostschweizer Kantonen St.Gallen mit 2297 Neugründungen vor Thurgau (1201).
Die Gründe für das Rekordergebnis erläutert IFJ-Geschäftsführer Simon May in einem Artikel im „Tagblatt“. So würden die Jungfirmen einerseits immer besser von den Kantonen unterstützt. „Die Unterstützung schlägt nicht sofort ein, aber sie zahlt sich heute aus“, wird May zitiert. Und andererseits würden auch Start-up-Foren an Olma und Rhema zu den starken Zuwachszahlen in der Ostschweiz beitragen. Davon profitiert auch die Informationstechnologiebranche. So legten die Neugründungen von IT- und ICT-Firmen in der Ostschweiz im vergangenen Jahr um 56 Prozent zu – „mehr als doppelt so schnell wie im schweizerischen Durchschnitt“, so das „Tagblatt“. „Trotzdem machen in der Ostschweiz traditionelle Branchen wie Handwerk, Gastronomie oder Detailhandel einen grösseren Teil der Gründungen aus als im Durchschnitt“, so die Zeitung weiter.
Dass bei den Rechtsformen sowohl die GmbH als auch die Einzelfirma beliebter werden, belegt, dass es sich bei den Neugründungen meist um Kleinunternehmer handelt. Diese gründen daher auch üblicherweise in ihrer Region, weswegen Steuerfragen nicht mehr so wichtig sind wie noch vor fünf Jahren, wie May erläutert. Auch wenn die meisten Neugründungen klein sind, sei der starke Zuwachs ein gutes Zeichen für die Ostschweiz: „Knapp 10 Prozent aller Beschäftigten in der Schweiz arbeiten bei Unternehmen, die weniger als 10 Jahre alt sind.“ jh