Immer noch bzw. vermehrt gibt es in den Klassenzimmern sowohl Kinder und Jugendliche ohne als auch Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund. Es ist unbestritten, dass zwischen ihnen oft eine Chancenungleichheit besteht. Am Bildungstag vom 14. März 2020 wird Prof. Dr. Naika Foroutan zu diesem Thema referieren.
≪Vielfalt im Klassenzimmer – Einstellungen von Lehrpersonen gegenüber der Vielfalt in der Migrationsgesellschaft und wie sie gute Leistungen fordern können≫ – dies ist das Vortragsthema der Direktorin des Instituts fur empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) und Leiterin der Abteilung ≪Integrationsforschung und Gesellschaftspolitik≫ an der Humboldt-Universität zu Berlin. Prof. Dr. Naika Foroutan geht bei ihrem Referat am Bildungstag der Frage nach, welche Einstellungsunterschiede zwischen Lehrpersonen und der Gesamtgesellschaft in Bezug auf gesellschaftliche Vielfalt vorherrschen und sie bietet Denkanstösse und Handlungsempfehlungen für den Umgang mit Vielfalt im Klassenzimmer.
Allgemein wird angenommen, dass die Erwartungen, Einstellungen und Handlungen der Lehrpersonen eine grosse Rolle bei der Entstehung oder Prävention der genannten Chancenungleichheit spielen. Allerdings mangle es gemäss Foroutan an empirisch abgesicherten Erkenntnissen über den Einfluss dieser Faktoren auf das Leistungsniveau der Schülerinnen und Schüler. Zudem sei aufgrund dieser Forschungslücke weitgehend ungeklärt, ob und gegebenenfalls wie mit didaktischen und schul- bzw. bildungspolitischen Massnahmen die Rahmenbedingungen für den schulischen Erfolg verbessert werden können.
Wir freuen uns auf die spannenden Ausführungen von Frau Foroutan am nächsten Bildungstag und darauf, die Lehrpersonen der entsprechenden Stufen (siehe kanton.sg/bildungstag2020) an diesem Tag der Begegnung, des Austauschs, der Information und der Bildung begrüssen zu dürfen.
Stefan Kölliker
Vorsteher des Bildungsdepartementes