Der Zubringer Güterbahnhof soll eine neue unterirdische Verbindung zwischen der Liebegg, dem Güterbahnhof und der Autobahn schaffen. Damit kommt die Bevölkerung auch in Zukunft sicher und rasch ans Ziel. Für zahlreiche städtische Quartiere bringt der Zubringer eine Entlastung vom Verkehr. Heute startet die Mitwirkung zum Vorhaben. Bis am 8. Januar 2024 können sich Interessierte zum Projekt äussern.
Das kantonale Strassengesetz sieht vor, dass die Bevölkerung an Strassenbauvorhaben mitwirken kann. Teil der heute gestarteten Mitwirkung sind der Tunnel Liebegg sowie die Anschlüsse an die Stadt des Projekts Zubringer Güterbahnhof. Auf der Website www.sg.e-mitwirkung.ch kann sich die Bevölkerung informieren und partizipieren. An der Mitwirkung können alle Interessierten teilnehmen.
Die Projektbeteiligten werden die Rückmeldungen der Bevölkerung auswerten und einen Mitwirkungsbericht verfassen. Dieser wird voraussichtlich im 2. Quartal 2024 veröffentlicht. Die Erkenntnisse aus dem Bericht fliessen wo möglich und sinnvoll in die weitere Planung ein.
Neuer Anschluss entlastet die Stadt
85 Prozent der Autofahrten auf der Autobahn starten oder enden im Stadtgebiet. Dem städtischen Netz fehlt die nötige Kapazität, den ausweichenden Verkehr aufzunehmen. Staus und Behinderungen auf der Autobahn belasten auch das innerstädtische Verkehrsnetz. Lösungen, die ausschliesslich die Kapazität der Autobahn erhöhen, greifen deshalb zu kurz.
Der geplante Zubringer Güterbahnhof schafft eine unterirdische Verbindung zwischen der Stadt, der Region und der Autobahn. Damit entlastet der neue Anschluss nicht nur das städtische Verkehrsnetz, sondern auch die vom Durchgangsverkehr besonders betroffenen Quartiere.
Zubringer als Teil der Engpassbeseitigung St.Gallen
Der Zubringer Güterbahnhof setzt sich aus dem Tunnel Feldli, einem unterirdischen Kreisel, dem Tunnel Liebegg und den Anschlüssen an die Stadt zusammen. Für die Planung des Tunnels Feldli und des unterirdischen Kreisels ist das Bundesamt für Strassen ASTRA zuständig. Die weiteren Projektteile des Zubringers – die Anschlüsse an die Stadt und der Tunnel Liebegg – sind unter der Federführung des Kantons St.Gallen.
Der Zubringer Güterbahnhof ist Teil des Gesamtprojekts Engpassbeseitigung St.Gallen. Das Gesamtvorhaben umfasst neben dem Bau des Zubringers Güterbahnhof die Erstellung der dritten Röhre durch den Rosenberg und die Unterhaltsplanung (UPlaNS) zwischen dem ehemaligen Rastplatz Moosmüli und St. Gallen-Neudorf.
Baustart im Jahr 2030 möglich
Voraussichtlich im Jahr 2025 entscheidet in der Stadt St.Gallen und im Kanton Appenzell Ausserrhoden das Stimmvolk über den Zubringer Güterbahnhof. 2027 folgt die parlamentarische Beratung im St.Galler Kantonsrat. 2028 könnte das Projekt aufgelegt werden, ein Baustart wäre 2030 möglich. Die Bauzeit beträgt rund zehn Jahre.
Die Kantone St.Gallen und Appenzell Ausserrhoden, die Stadt St.Gallen und die Gemeinde Teufen tragen zusammen 150 bis 200 Millionen Franken der Kosten für die Anschlüsse an die Stadt und den Tunnel Liebegg. Die Kosten des ASTRA für das Gesamtprojekt Engpassbeseitigung St.Gallen exkl. UPlaNS betragen rund 1,3 Milliarden Franken (+/- 20 %).