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Publiziert am 14.08.2023 08:32 im Bereich Baudepartement
Symbolbild

Die geplante Engpassbeseitigung und der Zubringer Güterbahnhof bringen in Zukunft eine dringend nötige Verkehrsentlastung für die Stadt St.Gallen. Sanierung, Ausbau und der neue unterirdische Anschluss garantieren trotz prognostiziertem Verkehrswachstum bis 2040 eine gute und zuverlässige Erreichbarkeit der Stadtquartiere. Die neuesten Verkehrszahlen und das überarbeitete Verkehrsmodell bestätigen die bisherigen Annahmen.

Um Erreichbarkeit und Entwicklungsmöglichkeit der Region St.Gallen und der städtischen Quartiere weiterhin zu gewährleisten, ist ein Ausbau der Verkehrsinfrastruktur nötig. Mit der Engpassbeseitigung und dem Zubringer Güterbahnhof möchten die Stadt St.Gallen, der Kanton St.Gallen, der Kanton Appenzell Ausserrhoden und die Gemeinde Teufen den Verkehr unter den Boden verlegen und damit oberirdisch mehr Platz für Wohnen und Leben sowie den öV schaffen.

Das aktualisierte Verkehrsmodell des Kantons St.Gallen zeigt, dass dies möglich ist: Der Autobahnanschluss Kreuzbleiche wird durch die geplanten Massnahmen bis zu 18 Prozent vom Verkehr entlastet. Durch die tiefere Verkehrsbelastung verringern sich die heutigen Stau- und Verspätungserscheinungen bei Bus und Auto deutlich.

Verkehrsreduktion auf der Teufener Strasse und Entlastung auf Oberstrasse

Der Verkehr auf der Teufenerstrasse wird im Quartierzentrum Riethüsli gegenüber heute um rund 70 Prozent abnehmen. Heute verkehren dort pro Tag rund 11'900 Fahrzeuge. Bis ins Jahr 2040 wird der Verkehr ohne Massnahmen auf 12'900 Fahrzeuge zunehmen. Mit dem Zubringer Gürerbahnhof verringert sich diese Zahl auf 3’500 Fahrzeuge pro Tag, vergleichbar mit dem Verkehr auf der Rehtobel- oder Davidstrasse.

An der Oberstrasse werden ohne Massnahmen im Jahr 2040 täglich 10’000 Fahrzeuge prognostiziert. Mit der Engpassbeseitigung und dem Zubringer Güterbahnhof reduziert sich der Verkehr um rund 20 Prozent auf 7’700 Fahrzeuge. Zwischen Geltenwilenstrasse und Teufener Strasse sinkt der Verkehr um 36 Prozent. Gleichzeitig ist jedoch vom Anschluss Güterbahnhofstrasse westwärts mit einer Verkehrszunahme um 28 Prozent zu rechnen. Hier braucht es Massnahmen zur Lärmreduktion.

Im Abschnitt zwischen dem Anschluss Güterbahnhofstrasse und der Vonwil-Brücke wird eine Verkehrszunahme um 1,6 Prozent prognostiziert. Auf der St.Leonhard-Brücke verkehren im Jahr 2040 täglich 22'800 Fahrzeuge, mit der Engpassbeseitigung und dem Zubringer Güterbahnhof reduziert sich der Verkehr um etwa 16 Prozent auf 19'200 Fahrzeuge pro Tag.

Aktualisierte Datengrundlage bestätigt frühere Annahmen

Ziel der geplanten Engpassbeseitigung und dem Zubringer Güterbahnhof ist die Verbesserung des Verkehrsflusses sowohl auf der Autobahn als auch in der Stadt. Der innerstädtische Verkehr soll schneller auf die Autobahn gelenkt werden. Das bringt dereinst eine spürbare Entlastung des innerstädtischen Verkehrsnetzes und der besonders betroffenen Quartiere. Das neue Verkehrsmodell zeigt nun: Die geplanten Verkehrsprojekte erreichen dieses Ziel.

Grundlage für Verkehrsprojekte bilden in der Schweiz die Verkehrsperspektiven und darauf aufbauend das Nationale Personenvekehrsmodell (NPVM) des Bundes. Diese wurden mit einem Zeithorizont 2040 und 2050 durch das Bundesamt für Raumentwicklung herausgegeben. Das bisherige Verkehrsmodell stammt aus dem Jahr 2009 mit einer Prognose nur bis ins Jahr 2030.

Die geplante Engpassbeseitigung St.Gallen wird frühestens 2040 in Betrieb gehen. Darum hat der Kanton ein aktualisiertes Verkehrsmodell auf den neuen Grundlagen mit mit verlängertem Zeithorizont erstellt. Dieses ermöglicht nun eine präzisere Einschätzung der Wirksamkeit der in St.Gallen geplanten Verkehrsmassnahmen.

Mobilität nimmt zu

Bund, Kantone und Gemeinden orientieren sich bei der weiteren Planung der Engpassbeseitigung zusätzlich an den Mobilitätszielen des Bundes. Die Wohnbevölkerung in der Schweiz und in der Ostschweiz werden in den nächsten Jahrzehnten weiter steigen. Der Bund prognostiziert deshalb eine generelle Zunahme der Mobilität. Auch der Autoverkehr ist davon betroffen, insbesondere wegen des wachsenden Freizeitverkehrs. Der Bund rechnet allerdings mit einem weniger starken Wachstum als ursprünglich prognostiziert. Im Gegensatz dazu wird der öffentliche Verkehr deutlich zunehmen. Zudem werden der Fahrrad- und Fußverkehr einen sehr deutlich Anstieg verzeichnen.