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Publiziert am 06.03.2025 09:00 im Bereich Allgemein
Man sieht eine Hand, die ein alkoholisches Getränk anbietet und eine Hand, die es ablehnt.

Das fasnächtliche Treiben ist Schnee von gestern. Gerade jetzt kann es sein, dass Menschen das Bedürfnis haben, ihren Alkoholkonsum besser zu kontrollieren oder gar einzustellen. Das Angebot des ambulanten Alkoholentzugs im Kanton St.Gallen ist dafür ein hilfreiches Instrument. Verschiedene regionale Suchtfachstellen bieten es an und verzeichnen 2024 einen Rekord.

Rund jede fünfte Person in der Schweiz trinkt Alkohol missbräuchlich. Die Betroffenen trinken regelmässig zu viel, zu oft oder zur falschen Zeit. Bei übermässigem Konsum verursacht Alkohol gesundheitliche Probleme wie Krebs, Zirrhose oder Herz-Kreislauf-Probleme. Und er kann sich als Gewalt, als Gefährdung im Strassenverkehr oder am Arbeitsplatz negativ auf die Gesellschaft auswirken. Dieses Verhalten zu ändern, ist ohne Hilfe schwierig.

Konsumreduktion ist voll im Trend

Risikoreicher Alkoholkonsum ist in den letzten Jahren leicht gesunken und widerspiegelt damit den Zeitgeist, das Konsumverhalten besser zu reflektieren und anzupassen. Dies ist hilfreich, und zwar unabhängig davon, ob eine Reduktion nur vorübergehend oder dauerhaft ist. Jede Reduktion hat einen positiven Effekt auf die Gesundheit.

Viele Menschen scheitern beim Versuch, das Trinken in den Griff zu bekommen. Seit rund vier Jahren gibt es im Kanton St.Gallen ein flächendeckendes Angebot für einen ambulanten Alkoholentzug. Dieser ist hilfreich für Personen, die während des Trinkstopps beruflich, sozial und familiär integriert bleiben wollen und können. Mittlerweile bieten zehn regionale Suchtfachstellen diesen strukturierten Alkoholentzug an.

Der ambulante Entzug wird in enger Zusammenarbeit mit den Grundversorgern angeboten, er ist auf die persönliche Situation der Betroffenen angepasst und kostenlos. Die Suchtfachstellen sind von den Gemeinden finanziert, das Angebot wird vom Kanton St.Gallen mitunterstützt. Interessierte Personen finden unter www.alkoholentzug-sg.ch alle relevanten Informationen sowie ein Erklärvideo.

Rekordzahlen im letzten Jahr
Der ambulante Alkoholentzug kann seit dem Start des flächendeckenden Angebots im November 2021 einen neuen Rekord ausweisen: 2024 gab es 37 Anmeldungen sowie 24 erfolgreich durchgeführte ambulante Alkoholentzüge, das sind so viele wie noch nie.  Es gab acht Absagen, 29 Starts und fünf Abbrüche. In Anbetracht der Anzahl risikoreich konsumierender Personen im Kanton St.Gallen – weit über 100'000 – haben diese Zahlen Potenzial nach oben.

«Ich würde das Angebot auf jeden Fall weiterempfehlen – es ist unkompliziert, eine günstige Alternative zum stationären Entzug und es kann gut mit der Arbeit verbunden werden.» Solche oder ähnliche Rückmeldungen von Menschen, die den ambulanten Entzug machten, belegen, dass das Angebot ein wesentliches Puzzleteil des Suchthilfeangebots ist.