Die Regierung beantragt mit der Lotteriefondsbotschaft rund 5,9 Millionen Franken beim Kantonsrat. Damit werden 90 gemeinnützige Projekte aus den Bereichen Kultur, Soziales, Bildung, Gesundheit, Natur, Umwelt und Entwicklungszusammenarbeit unterstützt. Die Lotteriefondsbotschaft zeigt ein vielfältiges und wertvolles Schaffen und Wirken im ganzen Kantonsgebiet.
Die Regierung hat dem Kantonsrat insgesamt 90 Projekte zur Förderung aus dem Lotteriefonds vorgeschlagen. Diese beinhalten 23 Projekte aus den Bereichen Soziales, Bildung, Gesundheit, Natur, Umwelt und Entwicklungszusammenarbeit. Für die Einzelvorhaben in diesen Bereichen sind Beiträge in der Höhe von insgesamt 1,62 Millionen Franken vorgesehen. Die anderen 67 Vorhaben sind Kulturprojekte aus diversen Bereichen und Sparten: Von Theaterproduktionen über Konzertreihen bis hin zu Ausstellungen und Installationen. 686'000 Franken gehen an Vorhaben der kantonalen Denkmalpflege.
Auffallend ist die vielfältige Musiklandschaft im Kanton. 16 Musikprojekte sollen mit einem Gesamtbeitrag von 553'000 Franken unterstützt werden. In einer Zeit, in der sich die Musiklandschaft rasant verändert, präsentieren mehrere innovative Projekte neue Perspektiven und Ansätze in der Musikproduktion und -präsentation. Diese Initiativen zeichnen sich durch technologische Integration, interaktive Elemente und crossmediale Kooperationen aus, so beispielsweise das Videoprojekt «Don’t Lag 4» oder das Lautsprecherorchester-Festival des Chuchchepati Orchestras.
Mit einem Beitrag in der Höhe von 685'000 Franken werden ausserdem Projekte aus den Bereichen Bildende Kunst, Design und Architektur gefördert. Ein Vorhaben mit internationaler Ausstrahlung ist die Arbeit der Gruppe Annexe, welche die Schweiz an der 19. Architektur-Biennale in Venedig vertritt. Die Architektur-Biennale ist eine bedeutende internationale Plattform, die innovative Ansätze und aktuelle Trends in der Architektur präsentiert sowie den Dialog über die Zukunft des Bauens und der urbanen Lebensräume fördert. Mit Myriam Uzor und Emma Kouassi sind unter anderem zwei gebürtige St.Gallerinnen verantwortlich für die Bespielung des Schweizer Pavillons.
Aber auch kleine und feine Projekte finden in allen Regionen des Kantons ihren Platz. Beispielsweise die Erneuerungen beim Grabser Mühlbach, im Zuge derer auch neue Vermittlungskonzepte und Räume zu den historischen Handwerktechniken entstehen sollen. Oder die Jubiläumsaktivitäten in Eschenbach zum 1250-jährigen Bestehen der Gemeinde. Aus diesem Anlass entsteht ein eigenes Festspiel, welches das Leben von Johan Ulrich Custor thematisiert und dazu passend das denkmalgeschützte Custorhaus als Bühne und Fassade nutzt.
Förderinstrument Lotteriefonds
Der Kantonsrat verabschiedet jährlich zwei Lotteriefondsbotschaften – eine im Sommer, die andere im Winter. Die Mittel stammen aus der Swisslos Interkantonalen Landeslotterie. Swisslos erzielt im Durchschnitt einen Gewinn von rund 346 Millionen Franken pro Jahr. Aus dem Ergebnis 2023 erhält der Lotteriefonds des Kantons St.Gallen rund 27 Millionen Franken. Dies entspricht 80 Prozent des St.Galler Anteils, die anderen 20 Prozent werden dem Sport-Toto-Fonds des Kantons St.Gallen zugewiesen. Nach Abzug der Jahresbeiträge 2024 an Kulturinstitutionen und der bereits durch den Kantonsrat bewilligten ersten Lotteriefondsbotschaft Sommer 2024 beträgt der aktuelle Stand des Lotteriefonds rund 14,5 Millionen Franken.