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Publiziert am 28.06.2024 10:00 im Bereich Allgemein

Die Arbeitsgemeinschaft Alpenländischer Forstvereine trifft sich in Mels zu einer Fachtagung. Im Zentrum des grenzüberschreitenden Austausches steht der Schutzwald. Unter dem Motto «Ideengeber Schutzwald» haben die Fachleute die vielfältigen Funktionen, aber auch die vielfältigen Herausforderungen an die Zukunft des Schutzwaldes diskutiert.

Die Fachtagung der Arbeitsgemeinschaft Alpenländischer Forstvereine vom 27. und 28. Juni bietet die Gelegenheit, Wissen und Erfahrungen zum Thema Schutzwald über die Landesgrenzen hinaus auszutauschen. 62 Prozent des St.Galler Waldes sind als Schutzwald ausgeschieden. Dieser schützt Bevölkerung und Infrastrukturen vor Naturgefahren wie Steinschlägen, Rutschungen, Lawinen oder Murgängen. Gleichzeitig ist er ein wichtiger Lebensraum. 

Diesem Aspekt widmet sich ein Podium, bei welchem die unterschiedlichsten Anspruchsgruppen ihre Sicht, Bedürfnisse und Ansprüche an den Schutzwald darlegen. Vertreterinnen und Vertreter aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft tauschen sich am Podiumsgespräch über ihr Wissen, ihre Anliegen und Wünsche zur vielfältigen Rolle des Schutzwaldes aus.   

Exkursionen zeigen Praxisbeispiele im Wald

Die Tagung widmet sich im Rahmen von Exkursionen im Sarganserland auch dem Wissenstransfer. Dazu gehören die Wiederbewaldung in St.Margrethenberg (Pfäfers) 34 Jahre nach dem Sturm Vivian von 1990, die Dauerwaldbewirtschaftung und Steinschlagschutz am Gonzenwald oberhalb Sargans und das Thema Klimawandel und Schutzwald in Valens. Zusätzlich werden das Arven-Naturwaldreservat «Murgtal» in Quarten und der Kastanienwald in Murg und seine touristische Nutzung vorgestellt.

St.Galler Forstverein feiert 125-jähriges Bestehen

Der St.Galler Forstverein hat seine Partnerländer nicht nur zum fachlichen Austausch eingeladen, sondern auch zum Feiern. Der Forstverein hat in diesem Jahr sein 125-Jahr-Jubiläum. Regierungsrat Beat Tinner, Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartementes, gratuliert zum Jubiläum und freut sich, die Forstleute aus den benachbarten Ländern im vielfältigen Kanton St.Gallen willkommen zu heissen.

Die Arbeitsgemeinschaft Alpenländischer Forstvereine

In der ARGE Alpenländischer Forstvereine arbeiten acht Forstvereine der Alpenregion zusammen. Sie wurde im Jahr 1981 durch den Tiroler Forstverein, den Bayerischen Forstverein, Graubünden Wald, den Südtiroler Forstverein sowie den Vorarlberger Waldverein gegründet. Seither wurden der Kärntner, der Liechtensteiner und der St.Galler Forstverein aufgenommen. Präsidiert wird der Verein seit 2022 von Revierförster Bruno Cozzio, St.Gallen. Zweck der ARGE ist es, die Probleme der Waldbewirtschaftung im Alpenraum anzusprechen und gemeinsame Lösungen zu erarbeiten. Probleme wie Transitverkehr, Luftbelastung, Wald-Wild-Lebensraum oder Freizeitaktivitäten verlangen nach gemeinsamen und grenzüberschreitenden Initiativen. 

Der St.Galler Forstverein besteht aus Forstleuten, welche eine forstliche Ausbildung absolviert haben, praktisch im Wald tätig oder in Ausbildung sind. Er wurde im Jahre 1899 gegründet. Am 27. Juni 2024 hat der Forstverein das 125-Jahr-Jubiläum zusammen mit den Teilnehmenden der ARGE Forsttagung 2024 gefeiert.