Die Regierung beantragt mit der Lotteriefondsbotschaft rund 6 Millionen Franken beim Kantonsrat. Damit sollen gemeinnützige Projekte aus den Bereichen Kultur, Soziales, Bildung, Gesundheit, Natur, Umwelt und Entwicklungszusammenarbeit unterstützt werden. Darin enthalten sind zusätzliche 400'000 Franken für den Gastauftritt des Kantons und der Gemeinden an der OLMA 2024.
Die Regierung schlägt dem Kantonsrat insgesamt 66 Projekte zur Unterstützung aus dem Lotteriefonds vor. Darin enthalten sind 1,1 Millionen Franken für zwei spezielle Grossvorhaben: 700'000 Franken für Erneuerungen unter anderem im Bereich Artenschutz im Walter Zoo und zusätzliche 400'000 Franken für den Gastauftritt des Kantons und der Gemeinden an der OLMA 2024.
Der zusätzliche Beitrag für den Gastauftritt von Kanton und Gemeinden anlässlich der traditionellen OLMA ist für die Regierung aufgrund der Bedeutung für die Region und der schweizweiten Ausstrahlung des Anlasses gerechtfertigt. Es ist eine Chance, die Vielfalt des Kantons in den Fokus zu rücken und so die Identifikation der Bevölkerung mit dem Kanton zu stärken.
Aus den Sparten Musik, Tanz, Theater, Literatur, Bildende Kunst, Design und Film sowie im Bereich Geschichte und Gedächtnis sind es 40 Vorhaben. Hinzu kommen zwei Projekte im Bereich Vermittlung, Austausch und Integration. Für alle diese Bereiche beantragt die Regierung einen Totalbetrag von rund 2,7 Millionen Franken.
Etablierte Institutionen, innovative Projekte
Für 16 Vorhaben zum Schutz und Erhalt von Baukultur werden rund 1,7 Millionen Franken beantragt. Für Einzelvorhaben aus den Bereichen Soziales, Bildung, Gesundheit, Natur, Umwelt und Entwicklungszusammenarbeit sind Beiträge in der Höhe von insgesamt 491'000 Franken vorgesehen. Damit sollen sechs Projekte unterstützt werden.
Unter den Projekteingaben sind etablierte Kulturinstitutionen aus allen Regionen zu finden. So beantragen das Werdenberger Kleintheater fabriggli, der Kulturtreff Rotfarb in Uznach oder das Kulturzentrum Wil Unterstützung für Erneuerungen im Bereich der in die Jahre gekommenen kulturelle Infrastruktur.
Weiter sind auch erstmalige Beiträge an innovative und originelle Projekte vorgesehen. So sammelt der Künstler Hanes Sturzenegger auf einer Ziegenalp Mikroorganismen, um anhand dieser den ortspezifischen Geschmack zu ermitteln. Nach einem aufwendigen künstlerischen und handwerklichen Prozess soll der Geschmack der Alp in einem Jahr öffentlich präsentiert werden können. Nicht alltäglich werden wohl auch die Konzerte im Eisenbergwerk Gonzen. Dafür hat der Verein Sfaira eine spezielle Komposition erarbeitet, dabei wird das Bergwerk zum Instrument und der Stollen zum Konzertsaal.
Spannende historische Projekte
Auffallend wichtige und spannende Projekte finden sich im Bereich Geschichte und Gedächtnis, wie die Publikation von Philipp Hofstetter und Réne Hornung über die Lebensgeschichte von Jakob Rudolf Forster (1825–1926) aus Brunnadern. Wegen seiner offen gelebten Homosexualität wurde er eingesperrt und mehrfach verurteilt.
Weitere historische Themen aus dem Kanton behandelt der Museumsverein Prestegg mit seiner Sonderausstellung «1938–1945 im St.Galler Rheintal» oder die Buchpublikation «Hast du warme Kleider und genug zu essen? Migration in die Ostschweiz – Diaspora und neue Heimat» von Martin Arnold.
Förderinstrument Lotteriefonds
Der Kantonsrat verabschiedet jährlich zwei Lotteriefondsbotschaften – eine im Sommer, die andere im Winter. Die Beratung und die Beschlussfassung über die aktuelle Botschaft finden während der Session vom 3. bis 5. Juni 2024 statt. Die Mittel stammen aus der Swisslos Interkantonalen Landeslotterie. Swisslos erzielt im Durchschnitt einen Gewinn von rund 346 Millionen Franken pro Jahr. Aus dem Ergebnis 2023 erhält der Lotteriefonds des Kantons St.Gallen rund 27 Millionen Franken. Dies entspricht 80 Prozent des St.Galler Anteils, die anderen 20 Prozent werden dem Sport-Toto-Fonds des Kantons St.Gallen zugewiesen. Nach Abzug der Jahresbeiträge 2024 an Kulturinstitutionen beträgt der aktuelle Stand des Lotteriefonds rund 26,5 Millionen Franken.