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Publiziert am 05.10.2022 09:00 im Bereich Allgemein
Gemeindefinanzen

Die Gemeindefinanzstatistik 2021 zeigt in 63 der 77 politischen Gemeinden des Kantons St.Gallen positive Rechnungsabschlüsse. Über alle Gemeinden hinweg erzielten diese im Jahr 2021 Überschüsse von insgesamt 91 Millionen Franken. Das Nettovermögen der St.Galler Gemeinden sank hingegen um 140 Franken auf 378 Franken pro Einwohnerin und Einwohner.

Die politischen Gemeinden des Kantons St.Gallen dürfen wie bereits im Vorjahr auf ein grossmehrheitlich finanziell erfolgreiches Jahr 2021 zurückblicken. Von den 76 Gemeinden, die das neue Rechnungsmodell RMSG (Rechnungsmodell St.Galler Gemeinden) anwenden, konnten 62 einen operativen Gewinn ausweisen. Auch die Stadt St.Gallen, die als einzige Gemeinde noch das bisherige harmonisierte Rechnungsmodell 1 (HRM1) anwendet, erzielte einen Ertragsüberschuss. Über alle Gemeinden hinweg beträgt der Ertragsüberschuss im Jahr 2021 rund 91 Millionen Franken, was jedoch unter dem Vorjahreswert von 142 Millionen Franken liegt.

Stabiler Bruttoaufwand, gesunkener Investitionsbedarf

Der Bruttoaufwand blieb zum zweiten Mal in Folge praktisch unverändert und betrug 3'186 Millionen Franken (Jahr 2020: 3'188 Millionen Franken, Jahr 2019: 3'190 Millionen Franken). Der grösste Aufwandposten war wiederum der Personalaufwand. Die 1'212 Millionen Franken entsprechen einem Anteil von 38 Prozent am gesamten Bruttoaufwand (Vorjahr 37 Prozent).

Die Nettoinvestitionen aller Gemeinden lagen mit 297 Millionen Franken unter dem Vorjahreswert von 344 Millionen Franken. Wie in den drei vergangenen Jahren investierten sie am meisten in den Bereichen Bildung (97 Millionen Franken) und Verkehr (64 Millionen Franken). Der Selbstfinanzierungsgrad über alle Gemeinden gerechnet beläuft sich wie bereits im Vorjahr auf 75 Prozent. Das bedeutet, dass die Nettoinvestitionen zu drei Vierteln durch selbsterwirtschaftete Mittel finanziert werden konnten.

Gemeinden verfügen weiterhin über ein Nettovermögen

Am Ende des Rechnungsjahres 2021 verfügten 40 der 77 Gemeinden über ein Nettovermögen. Zusammengerechnet wiesen die Gemeinden ein Nettovermögen von rund 378 Franken pro Einwohnerin und Einwohner aus, was einem Rückgang von 140 Franken pro Kopf entspricht. Damit verfügten alle politischen Gemeinden des Kantons St.Gallen zusammen bereits zum vierten Mal in Folge über ein Nettovermögen.

Die Bilanzsumme aller Gemeinden reduzierte sich erstmals seit dem Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahr leicht um 74 Millionen Franken auf 6'142 Millionen Franken. Dieser Wert war in diesem Zeitraum insbesondere durch die Umstellung auf das neue Rechnungsmodell und der damit verbundenen Neubewertung des Finanz- und Verwaltungsvermögens um 2,5 Milliarden Franken angestiegen.

Eine Ära geht zu Ende

Auf das Jahr 2021 haben mit den Gemeinden Altstätten und Degersheim zwei weitere politische Gemeinden vom bisherigen Rechnungsmodell HRM1 auf RMSG umgestellt. Damit führen 76 der 77 politischen Gemeinden des Kantons St.Gallen ihre Rechnung nach dem neuen Rechnungsmodell RMSG. Die Stadt St.Gallen wird ihre Rechnungslegung auf das Rechnungsjahr 2022 umstellen. Damit geht eine über 30-jährige Ära zu Ende. Das bisherige Rechnungsmodell HRM1 wurde von den St.Galler Gemeinden im Jahr 1988 eingeführt.

Detaillierte Zahlen online abrufbar

Die Finanzkennzahlen und die Zahlen zu einzelnen Rechnungskonten sind in der Statistikdatenbank STADA2 der Fachstelle für Statistik zu finden. Die Zahlen der 76 politischen Gemeinden, die bereits auf das neue RMSG umgestellt haben, sind für das Jahr 2021 unter «Gemeindefinanzen RMSG» verfügbar, die Zahlen der Stadt St.Gallen unter «Gemeindefinanzen HRM1». Zur Auswahl stehen die folgenden Ansichten:

-        Einzelne Gemeinden, Tabellen und Liniengrafiken

-        Gemeindevergleich auf einer Karte

-        Vergleich einzelner Gemeinden mit einer Liniengrafik