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Publiziert am 01.09.2022 10:00 im Bereich Allgemein
Bodenmessung

In Eggersriet, im Gebiet Höhe, enthält der Boden per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS). Die Konzentrationen liegen deutlich über den Werten, die an anderen Standorten im Kanton gemessen wurden. Ausgedehnte Bodenuntersuchungen helfen, mehr über die Auswirkungen der Belastung herauszufinden.

In verschiedenen Quellen im Gebiet Höhe in Eggersriet wurden vergangenen Herbst hohe Konzentrationen von Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) aus der Schadstoffgruppe der PFAS nachgewiesen. Die Substanz PFOS ist mittlerweile verboten. Um die Ursache für die Belastung herauszufinden, untersuchte das Amt für Umwelt (AFU) den Oberboden an 21 Standorten rund um die stark belasteten Quellen. Über das gesamte Gebiet konnte das AFU sieben verschiedene PFAS (siehe Kasten), vor allem aber PFOS, nachweisen. Die Ursache für die Verschmutzung konnte noch nicht abschliessend geklärt werden.

Am Mittwochabend informierte das AFU Gemeindevertreter, Bodenbesitzer und Bewirtschafter über die Befunde der PFAS‑Bodenmessungen. Um die Lage im Gebiet Höhe besser einschätzen zu können, sind weitere Untersuchungen nötig. Diese befassen sich unter anderem mit der Frage, wie PFAS aus dem Boden ausgewaschen werden und ins Quellwasser gelangen.

St.Gallen führt mit der Kampagne als einer der ersten Kantone ausgedehnte Bodenuntersuchungen zur Schadstoffgruppe der PFAS durch. Die Stoffgruppe ist sehr divers und über ihr Verhalten im Boden ist wenig bekannt. Die gesammelten Erkenntnisse aus Eggersriet sind somit eine wichtige Grundlage für den künftigen Umgang mit diesen Schadstoffen in unseren Böden.

Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS)

PFAS sind schwer abbaubare Chemikalien, die jahrzehntelang in der Industrie eingesetzt wurden. Sie werden auf der ganzen Welt in der Umwelt gefunden. Sie wurden in zahlreichen industriellen Prozessen und Produkten eingesetzt; etwa in der Produktion von Textilien, Elektronik, Papierbeschichtungen, Farben, Feuerlöschschäumen und Skiwachs. Die Schweiz hat bisher noch keine Höchstwerte für einzelne PFAS im Boden festgelegt.