Für psychisch kranke Personen in Haft fehlen im Kanton St.Gallen angemessene Plätze in psychiatrischen Kliniken. Darum soll auf dem Areal der Psychiatrie St.Gallen Nord in Wil eine Forensik-Station entstehen. In den nächsten Wochen reicht der Kanton das Baugesuch für das Vorhaben bei der Stadt Wil ein.
Der Baubeginn für den Holzbau ist 2023 vorgesehen. Voraussichtlich Ende 2025 will der Kanton den Neubau fertigstellen. Gestern informierte der Kanton die Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer in der Nachbarschaft an einer Informationsveranstaltung über das Bauvorhaben.
Das zweigeschossige Gebäude soll 16 Patienten- und drei Intensivbetten sowie Aufenthalts-, Therapie- und Beschäftigungsräume umfassen. Ausserdem entstehen innerhalb des Gebäudes ein Innenhof, ein Aussenspielfeld und ein Spazierhof. Die Forensik-Station ist für die Polizei und die Sanitätsdienste gut zugänglich und an die zentralen Klinikeinrichtungen angebunden.
Mit dem Bau der Forensik-Station wird Raum für einen dringenden Bedarf geschaffen. Für psychisch kranke Personen in Haft fehlen im Kanton St.Gallen bisher angemessene Plätze in psychiatrischen Kliniken. Betroffene müssen ausserkantonal untergebracht oder, entgegen den fachlichen Anforderungen, in ein Gefängnis eingewiesen werden. Solche Einrichtungen sind weder von der baulichen noch der personellen Ausstattung her für psychisch kranke Personen in Haft geeignet.
Die Kosten für den Neubau betragen 20,4 Millionen Franken. Der Bund beteiligt sich voraussichtlich mit 6,25 Millionen Franken. Für den Kanton verbleiben damit Kosten von 14,15 Millionen Franken.