Der Kanton St.Gallen erlebt seit Jahren einen Boom bei den Firmengründungen, was für das attraktive Umfeld für Start-ups spricht. Regierungspräsident Marc Mächler und Regierungsrat Beat Tinner nahmen dies zum Anlass, um sich an der grössten studentisch organisierten Gründer-Konferenz Europas «START Summit» mit Gründerinnen und Gründern über die Start-up-Förderung auszutauschen.
Mit 2'732 Neugründungen stand der Kanton St.Gallen im Kantonsvergleich im letzten Jahr an siebter Stelle. Dies entspricht einer Zunahme der Neugründungen von 12,9 Prozent. Lediglich die Kantone Schaffhausen, Zug und Uri verzeichneten im letzten Jahr eine noch grössere Steigerungsrate.
Anlässlich des «START Summit» haben sich Regierungspräsident Marc Mächler und Regierungsrat Beat Tinner in St.Gallen mit Gründerinnen und Gründern aus aller Welt zu Fragen der Start-up-Förderung ausgetauscht. Dabei wurde unter anderem diskutiert, wie eine noch bessere Vernetzung von Forschung und Start-ups gelingen kann, um innovative Lösungen markttauglich zu machen.
Attraktive Rahmenbedingungen für Start-ups schaffen
Die Regierung des Kantons St.Gallen hat sich im Rahmen ihrer Schwerpunktplanung für die Jahre 2021 bis 2031 zum Ziel gesetzt, attraktive Rahmenbedingungen für Start-ups zu schaffen. Der grösste Teil der St.Galler Start-ups ist im gewerblichen Bereich tätig. Ein kleinerer Teil der Unternehmen entwickelt sich als sogenanntes Start-up oder Spin-off mit skalierbarem Geschäftsmodell und somit hohem Entwicklungs-, Innovations- und Wertschöpfungspotenzial. Aus diesem Grund legt die Regierung einen Fokus auf Start-ups im Bereich der digitalen Geschäftsfelder.
Erarbeitung einer Start-up-Strategie
Im Rahmen des Standortförderungsprogramms werden verschiedene Bestrebungen vorangetrieben, um das Start-up- und Spin-off-Umfeld im Kanton attraktiv zu gestalten und zu verbessern. Dazu ermöglicht der Kanton St.Gallen über mehrere Partner wie Startfeld oder das Jung-Unternehmer-Zentrum kostenfreie Beratungs- und Coachingleistungen zum Aufbau eines erfolgreichen Start-ups. Zudem werden Netzwerk- und Informationsveranstaltungen wie zum Beispiel der «START Summit» unterstützt.
Aktuell wird im Hinblick auf das neue Standortförderungsprogramm 2023–2027 eine Start-up-Strategie des Kantons St.Gallen mit Zielbildern und einer Entwicklungsagenda erarbeitet. Die Strategie greift die Empfehlungen und Anregungen des Postulatsberichts «Stärkung der Ressourcenkraft» sowie der Interpellation «Vision SG 2030: Start-up-Förderung umgehend einführen» auf.
Aus dem vorerwähnten Postulatsbericht resultiert der Auftrag an die Regierung, eine Gesetzesvorlage zur Schaffung eines Programms zur Förderung von Start-ups und Spin-offs auszuarbeiten. Zudem soll geklärt werden, ob der Aufbau eines Risikokapitalfonds für Investments in oder Unterstützung von zukunftsfähigen, wertschöpfungsstarken Start-ups und Spin-offs in einer frühen Phase für den Kanton St.Gallen sinnvoll ist. Damit könnte allenfalls ein früher Standortentscheid herbeigeführt werden, der ein erfolgreiches Jungunternehmen langfristig in St.Gallen halten kann.
Innovationskraft der Ostschweiz erhöhen
Die St.Galler Fach- und Hochschulen, die ansässigen Forschungsinstitutionen und die IT-Bildungsoffensive des Kantons St.Gallen haben dazu beigetragen, dass sich in St.Gallen in den letzten Jahren eine erfolgreiche und dynamische Start-up-Szene entwickeln konnte.
Ein Dreh- und Angelpunkt, primär für hochtechnologische Start-ups, ist das Inkubationszentrum Startfeld. Neben Räumlichkeiten und Infrastruktur werden Coachings, Kurse und Beratungen sowie finanzielle Unterstützung angeboten. Die Finanzierung der Start-ups wird unter anderem über einen Fonds der St.Galler Kantonalbank ermöglicht. Zugleich werden mit einer jährlichen Preisverleihung die innovativsten Jungunternehmen finanziell unterstützt.
Neben der Empa entsteht aktuell der Switzerland Innovation Park Ost. Mit seinen Schwerpunktthemen Gesundheit, Digitalisierung von Geschäftsmodellen sowie Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie fungiert dieser primär als Wissenstransfer-Ermöglicher für etablierte Unternehmen, von denen viele in der Trägerschaft des Parks engagiert sind. Ebenso beteiligt sind die Kantone St.Gallen, Thurgau, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, das Fürstentum Liechtenstein, die Stadt St.Gallen sowie die Empa St.Gallen, das Kantonsspital St.Gallen und die Universität St.Gallen HSG.
Schwerpunktplanung 2021–2031
Der Besuch am «START Summit» in St.Gallen stand thematisch im Zeichen der Schwerpunktplanung 2021-2031 der Regierung des Kantons St.Gallen. Dieser widmet Regierungspräsident Marc Mächler, Vorsteher des Finanzdepartementes, sein Präsidialjahr. Ziel ist es, der Bevölkerung und Wirtschaft die Ziele der Schwerpunktplanung 2021-2031 praxisnah zu veranschaulichen und in den Dialog mit lokalen Akteuren zu treten. Die Schwerpunktplanung 2021-2031 ist über die Webseite www.schwerpunktplanung.sg.ch abrufbar und wird mit Informationen zur Umsetzung und zum Fortschritt der Ziele ergänzt.