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Publiziert am 27.01.2022 09:30 im Bereich Allgemein
HEB

Fachpersonen, die mit Kindern und Jugendlichen sowie deren Bezugspersonen arbeiten, sollen Anzeichen von Belastungen bei Kindern und Jugendlichen oder eine Kindeswohlgefährdung früh erkennen. Um sie in dieser Rolle zu stärken, hat der Kanton St.Gallen Grundlagen und Instrumente erarbeitet. Diese sind unter dem Titel «heb! – hinschauen. einschätzen. begleiten.» online ersichtlich.

Fachpersonen (z.B. Hebammen, Fachpersonen Kinderbetreuung, Schulsozialarbeitende, Lehrpersonen, Fachpersonen der Kinder- und Jugendarbeit, Beratungspersonen), die im Kontakt mit Kindern, Jugendlichen, Erziehungsberechtigten sowie Bezugspersonen stehen, nehmen eine wichtige Rolle in der Früherkennung von ungünstigen Entwicklungen und Kindeswohlgefährdung ein. Dies auch dann, wenn ihr Kernauftrag allenfalls nicht direkt mit Früherkennung zu tun hat. Mit niederschwelliger und rechtzeitiger Unterstützung können die Fachpersonen Eltern in ihren Erziehungs-, Betreuungs- und Schutzaufgaben stärken. Diese sollen möglichst selber in der Lage sein, den Schutz und die Bedürfnisse ihrer Kinder sicherzustellen, um einschneidende Interventionen wenn immer möglich zu vermeiden. Fachpersonen sollen Anzeichen sowie schleichende Veränderungen früh wahr- und ernst nehmen.

Drei zentrale Handlungsanweisungen

Doch woran können sich Fachperson orientieren? Breit aufgestellte Arbeitsgruppen des Kantons St.Gallen haben sich dieser Frage angenommen. Ziel ist es, Fachpersonen anhand von drei zentralen Handlungsanweisungen beim Erkennen von ungünstigen Entwicklungen und Kindeswohlgefährdung zu unterstützen:

-       Hinschauen bei Anzeichen,

-       Einschätzen der Situation und

-       Begleiten der Betroffenen.

Die Grundlagen sowie Arbeitsinstrumente für das Vorgehen in einer konkreten Situation sind erarbeitet und teilweise auch überarbeitet worden. Unter dem Titel «heb! – hinschauen, einschätzen und begleiten» (www.heb.sg.ch) sind diese neu gebündelt online verfügbar. Mit einem interaktiven Dokument erhalten die Fachpersonen rasch Zugang zu den verschiedenen Grundlagen und Instrumenten:

-       Der Leitfaden Kindesschutz bietet einerseits Grundlagen zu Begriffen und rechtlichen Rahmenbedingungen und anderseits ein strukturiertes Vorgehen in fünf Phasen.

-       Die Einschätzungshilfe zur Früherkennung unterstützt Fachpersonen im Einschätzen einer konkreten Situation und dem Klären des weiteren Vorgehens.

-       Zusammenstellungen zu Schutz- und Risikofaktoren helfen, wissenschaftlich belegte Faktoren auf unterschiedlichen Ebenen in den Blick zu nehmen.

-       Die Grundlagen Frühe Kindheit sensibilisieren für die Entwicklungsbedürfnisse von Säuglingen und Kleinkindern, Schutz- und Risikofaktoren sowie Anzeichen von besonderen Belastungen, ungünstigen Entwicklungen und Kindeswohlgefährdung in dieser besonders vulnerablen Lebensphase.