Ende September 2021 waren im Kanton St.Gallen knapp 13 Prozent weniger Personen zur Stellensuche auf einem RAV gemeldet als zur gleichen Zeit im Vorjahr. Damals war die Zahl der Stellensuchenden in Folge der Corona-Massnahmen auf einem hohen Niveau. Auch im Monatsvergleich ist ein Rückgang festzustellen. Die Voranmeldungen zur Kurzarbeit sind stabil.
Ende September 2021 waren im Kanton St.Gallen 11'704 Stellensuchende bei einem Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) gemeldet. Das sind 302 Personen oder 2,5 Prozent weniger als Ende August 2021. Im Vergleich zum August 2020 sind 1723 Personen oder 12,8 Prozent weniger Personen auf Stellensuche. Diese Abnahme ist praktisch gleich stark wie in der Gesamtschweiz (-12,5%). Die aktuellen Werte liegen jedoch noch immer deutlich höher als vor der Pandemie. Ende September 2019 hatte die Zahl der Stellensuchenden im Kanton St.Gallen bei 9376 gelegen. Das sind 2328 Personen oder fast 20 Prozent weniger.
Rückgang in allen Altersgruppen
Die Zahl der Stellensuchenden zwischen 15 und 24 Jahren liegt per Ende September 2021 um 32,9 Prozent und damit am deutlichsten von allen Altersgruppen unter dem Vorjahreswert, nämlich bei 1209 Personen. Ende September 2020 waren es noch 1802 Personen. Bei den 25- bis 49-Jährigen wird der Vorjahresstand um 908 Personen oder rund 12 Prozent unterschritten. Die Zahl der 50-jährigen und älteren Stellensuchenden ist gegenüber dem Vorjahreswert um 222 Personen oder 5,5 Prozent gesunken.
Alle Wahlkreise weit unter dem Vorjahreswert
Die Arbeitslosigkeit geht in fast allen Wahlkreisen zurück, sowohl im kurzfristigen Vergleich wie auch gegenüber dem Vorjahr. Gegenüber dem August 2021 hat sich die Zahl der Stellensuchenden im Toggenburg und im Wahlkreis Rorschach kaum verändert. In See-Gaster beträgt der Rückgang rund 7 Prozent. Die anderen Wahlkreise liegen um das kantonale Mittel von -2,5 Prozent.
Im Vergleich zum Vorjahr sind nach wie vor Unterschiede vorhanden. Die Wahlkreise St.Gallen, Rorschach und Wil weisen schwächere Abnahmen als im kantonalen Mittel auf, stärker sind die Abnahmen im Wahlkreis See-Gaster sowie im Sarganserland und im Werdenberg.
Fast alle Branchen verzeichnen Rückgang
Im Vergleich zum August 2021 zeigt sich in beiden grossen Wirtschaftssektoren ein Rückgang. In der Industrie und im produzierenden Gewerbe beträgt die Abnahme gegenüber dem Vormonat 4,1 Prozent oder 192 Personen und bei den Dienstleistungen 1,9 Prozent oder 134 Personen.
Im Vergleich zum Vorjahr ist der Rückgang bei den Dienstleistungen mit 11,2 Prozent etwas schwächer als im produzierenden Sektor mit 15,7 Prozent. In fast allen Branchen liegt die Zahl der Stellensuchenden unter dem Wert des Vorjahres.
Dies ist etwa in der metallverarbeitenden Industrie der Fall, wo 173 Personen oder 21,7 Prozent weniger Stellensuchende auf den RAV gemeldet sind. Die Abnahme an Stellensuchenden im Baugewerbe ist mit einem Minus von 150 Personen oder 10,8 Prozent weniger ausgeprägt als im Mittel des Sektors. Im Dienstleistungssektor weist der Detailhandel mit einem Minus von 6,4 Prozent einen unterdurchschnittlichen Rückgang auf, das Gastgewerbe mit einem Minus von 13 Prozent einen überdurchschnittlichen. Besonders ausgeprägt ist die Abnahme im Bankenbereich mit einem Minus von 66 Personen oder 23,7 Prozent. Der Rückgang hat nun auch das Gesundheits- und Sozialwesen erreicht. Aus dieser Branche suchen 30 Personen weniger eine Stelle als vor Jahresfrist (-2,6%).
Eine detaillierte tabellarische Darstellung der Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach soziodemographischen Merkmalen und Branchen steht in den Formaten Excel und PDF zur Verfügung.
Anträge auf Kurzarbeit bleiben stabil
Die Zahl der für Kurzarbeit vorangemeldeten Mitarbeitenden ist gegenüber August 2021 leicht auf knapp 23'700 Mitarbeitende und unter 2000 Betriebe gesunken. Das sind rund 8 Prozent der Beschäftigten im Kanton.
In der Textilindustrie ist noch immer mehr als ein Viertel der Mitarbeitenden für Kurzarbeit angemeldet. In den beschäftigungsmässig wichtigen MEM-Branchen (Metall-, Elektro- und Maschinenindustrie) liegen die Anteile der betroffenen Mitarbeitenden zwischen 10 und 20 Prozent, im Baugewerbe bei 3 Prozent. Immer noch vergleichsweise hoch ist der Stand der Voranmeldungen im Gastgewerbe und in der Hotellerie, rückläufig ist er im Bereich Kunst, Sport, Unterhaltung, Erholung.
Aus den Voranmeldungen zur Kurzarbeit lassen sich nur teilweise Rückschlüsse auf die Höhe der ausbezahlten Kurzarbeitsentschädigung ziehen. Diese Information ist erst mit einigen Monaten Verzögerung verfügbar, wenn die Abrechnungen vorliegen. Eine detaillierte tabellarische Darstellung zur abgerechneten Kurzarbeit bis Juli 2021 liegt in den Formaten Excel und PDF vor.
Weiteres Zahlenmaterial der Fachstelle für Statistik zu den Arbeitslosen und Stellensuchenden ist auch auf dem kantonalen Statistikportal zu finden.
Die von der Fachstelle für Statistik publizierten statistischen Informationen unterstehen dem Statistikgesetz des Kantons St.Gallen (sGS 146.1) und dessen Qualitätskriterien.