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Publiziert am 05.07.2021 09:00 im Bereich Allgemein
Jugendliche

Die aktuelle Schulabgängerbefragung zeigt erfreuliche Ergebnisse: 95,8 Prozent der im Juli aus der Volksschule austretenden Schülerinnen und Schüler haben Anfang Juni eine Anschlusslösung gefunden. Nach wie vor gibt es im Kanton St.Gallen ein grosses Angebot an Lehrstellen.

Jedes Jahr führt das Amt für Berufsbildung in Zusammenarbeit mit den Schulen und der Fachstelle für Statistik eine flächendeckende Schulabgängerbefragung durch. Am Stichtag 4. Juni 2021 wurden insgesamt 4'582 Jugendliche aus den Sekundar-, Real- und Kleinklassen sowie den Brückenangeboten erfasst. Das sind 267 weniger als im Vorjahr. Bei der Umfrage wurde ein nahezu vollständiger Rücklauf verzeichnet.

Am Stichtag hatten 4‘389 Jugendliche oder 95,8 Prozent eine Anschlusslösung gefunden (Vorjahr 4‘562 Personen, 94,1 Prozent). Die diesjährige Schulabgängerbefragung zeigt, dass über vier Fünftel der Jugendlichen der 3. Oberstufe und der aktuellen Brückenangebote eine Lehrstelle oder eine schulische Anschlusslösung gefunden haben. Weitere 10,7 Prozent besuchen ein staatliches Brückenangebot oder haben eine private Lösung. Noch auf der Suche sind gut 3,6 Prozent; insgesamt haben 4,2 Prozent keine Lösung angegeben.

Mehr Übertritte in weiterführende Schulen

Die Zahl der Jugendlichen, die in eine weiterführende Schule übertreten, ist gegenüber dem letztjährigen Wert um 16 Personen oder 1,0 Prozentpunkte auf 11,3 Prozent gestiegen. Die Zahl der Jugendlichen, die eine Berufsausbildung beginnen, ist zwar leicht gesunken (-119 Personen), wegen der tieferen Gesamtzahl ist ihr Anteil aber um 1, 5 Prozentpunkte auf 72,5 Prozent gestiegen.

489 Jugendliche (Vorjahr 538) werden in eine Zwischenlösung (staatliches Brückenangebot, private Lösung wie Fremdsprachenaufenthalt, Privatschule oder Praktikum) übertreten. Das sind 49 Personen weniger als im Vorjahr. Der Anteil der Jugendlichen mit Zwischenlösung ist mit 10,7 Prozent (Vorjahr 11,1 Prozent) weiterhin moderat. Der Anteil an Jugendlichen, die direkt in den Erwerbsprozess einsteigen oder ins Ausland ausreisen, liegt bei 1,4 Prozent – 0,3 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr.

Der Anteil der Jugendlichen ohne Anschlusslösung ist weiterhin tief und liegt um die 4-Prozentmarke. 193 Jugendliche oder 4,2 Prozent, waren am Stichtag der Erhebung noch ohne Anschlusslösung (Vorjahr 287 Jugendliche, 5,9 Prozent). Zum gleichen Zeitpunkt waren im kantonalen Lehrstellennachweis LENA 1'586 (Vorjahr 1'588) offene Ausbildungsplätze in etwa 150 Berufen ausgewiesen.

Auswertung nach Schulstufe, Nationalität und Geschlecht

Die Auswertung auf Basis des zuletzt absolvierten Typs der Volksschule (Sekundar- oder Realschule) bestätigt, dass nicht nur die schulisch am leistungsfähigsten, sondern auch die schulisch schwächeren Jugendlichen realistische Chancen auf eine Anschlusslösung haben. Am Stichtag hatten von den Absolvierenden der Sekundarschule 98,8 Prozent (Vorjahr 98,4 Prozent) und von der Realschule 95,4 Prozent (Vorjahr 92,8 Prozent) eine Anschlusslösung. Die Absolvierenden der Kleinklasse verzeichnen mit 91,8 Prozent erfreulicherweise eine starke Zunahme der Anschlusslösungen (Vorjahr 82,6 Prozent). Bei den Absolvierenden von Brückenangeboten liegt die Erfolgsquote mit 85,6 Prozent leicht über dem Vorjahr (84,0%).

Bei der Lehrstellensuche spielt offensichtlich die Nationalität nach wie vor eine Rolle. 1‘236 Personen oder 27,0 Prozent (Vorjahr 1‘278 Personen bzw. 26,4 Prozent) aller erfassten Jugendlichen sind ausländischer Nationalität. Unter den Jugendlichen ohne Anschlusslösung beträgt ihr Anteil 57,0 Prozent (Vorjahr 48,1 Prozent). Der Anteil ohne Anschlusslösung bei Jugendlichen ausländischer Nationalität ist mit 8,9 Prozent (Vorjahr 10,8 Prozent) mehr als dreimal so hoch als bei Jugendlichen mit Schweizer Nationalität (2,5 Prozent, Vorjahr 4,2 Prozent).

Die aus früheren Jahren bekannten geschlechtsspezifischen Besonderheiten haben sich leicht akzentuiert. So bestätigt sich, dass weibliche Jugendliche weniger häufig (67,1 Prozent; Vorjahr 63,3 Prozent) direkt in die Berufsbildung übertreten als männliche (77,7 Prozent; Vorjahr 78,8 Prozent). Demgegenüber ist der Anteil der Jugendlichen, die in eine weiterführende Schule übertreten, bei den weiblichen klar höher als bei den männlichen (weibliche 14,2 Prozent, männliche 8,4 Prozent). Ebenfalls deutlich ist der Unterschied bei den Jugendlichen, die eine Zwischenlösung beanspruchen (weibliche 13,2 Prozent, männliche 8,3 Prozent).

Es gibt noch offene Lehrstellen

Es bleibt offensichtlich für Lehrbetriebe weiterhin schwierig, alle angebotenen Lehrstellen in gewünschter Weise zu besetzen. Den 193 Jugendlichen (Vorjahr 287) ohne Anschlusslösung steht ein Überhang von 1‘586 frei gemeldeter Lehrstellen gegenüber. Wie im Vorjahr verteilen sich die offenen Lehrstellen auf rund 150 Berufe und betreffen teilweise traditionell begehrte oder als anspruchsvoll geltende Berufe. Die Liste offener Lehrstellen deutet auf intakte Chancen auch für jene Jugendlichen hin, die noch auf der Suche sind. Alle Jugendliche werden dabei von verschiedener Seite aktiv unterstützt. Das Amt für Berufsbildung genehmigt dieses Jahr noch Lehrverträge bis zum 31. Oktober 2021.

«Hitliste» der Berufe: Spitzenplätze unverändert

Die «Hitliste» der zwanzig von den Schulabgängerinnen und Schulabgängern am häufigsten gewählten Berufe zeigt in der Zusammensetzung nur geringfügige Änderungen gegenüber dem Vorjahr mit den gleichen fünf Spitzenplätzen. Die Liste wird nicht allein vom Wahlverhalten beziehungsweise von den Präferenzen der Jugendlichen, sondern ebenso vom Angebot an Ausbildungsplätzen beeinflusst.

  • Kaufmann/-frau EFZ B/E-Profil (536 Personen, Vorjahr 572)
  • Fachmann/-frau Gesundheit EFZ (217 Personen, Vorjahr 230)
  • Detailhandelsfachmann/-frau EFZ (212 Personen, Vorjahr 188)
  • Elektroinstallateur/-in EFZ (146 Personen, Vorjahr 115)
  • Polymechaniker/-in EFZ (105 Personen, Vorjahr 137)
  • Fachmann/-frau Betreuung EFZ (97 Personen, Vorjahr 96)
  • Zimmermann/Zimmerin EFZ (86 Personen, Vorjahr 77)
  • Zeichner/-in EFZ (81 Personen, Vorjahr 78)
  • Logistiker/-in EFZ (74 Personen, Vorjahr 87)
  • Medizinische/-r Praxisassistent/-in EFZ (73 Personen, Vorjahr 69)
  • Informatiker/-in EFZ (68 Personen, Vorjahr 89)
  • Automobil-Fachmann/-frau EFZ (64 Personen, Vorjahr 51)
  • Dentalassistent/-in EFZ (64 Personen, Vorjahr 67)
  • Schreiner/-in EFZ (64 Personen, Vorjahr 80)
  • Koch/Köchin EFZ (61 Personen, Vorjahr 56)
  • Automatiker/-in EFZ (50 Personen, Vorjahr 59)
  • Konstrukteur/-in EFZ (49 Personen, Vorjahr 62)
  • Detailhandelsassistent/-in EBA (47 Personen, Vorjahr 43)
  • Maurer/-in EFZ (47 Personen, Vorjahr 58)
  • Coiffeur/Coiffeuse EFZ (46 Personen, Vorjahr 59)