Der Tourismus im Toggenburg entwickelt seine bestehenden Stärken weiter. Das thematische Leitmotiv «Klang» wird dazu mit authentischen Toggenburger Erlebnissen zu Themen wie Natur, Kulinarik und Holz kombiniert. Eine breit aufgestellte Projektgruppe hat das Konzept entwickelt und dessen planerische Machbarkeit prüfen lassen. In einem nächsten Schritt werden nun Einzelprojekte vertieft und weiterentwickelt.
Das Toggenburg erhält mit dem Klanghaus am Schwendisee einen touristischen und kulturellen Leuchtturm mit internationaler Ausstrahlung. In Anbetracht dieser Perspektiven ist es sinnvoll, die darauf resultierende Entwicklung frühzeitig zu gestalten und zu lenken. Dies geschieht seit dem Herbst 2019 mithilfe eines räumlichen Tourismusentwicklungskonzeptes (rTEK), das die touristische Vision des Toggenburgs mit konkreten Projektideen auf deren grundsätzliche planerische Machbarkeit überprüft.
rTEK sind Zukunftsbilder für die Entwicklung der Wirtschaftskraft des Tourismus in einer spezifischen Region. Dabei wird zunächst eine Vision mit Projektideen entwickelt. Diese werden anschliessend auf deren räumliche Machbarkeit hin geprüft und später in den kantonalen Richtplan sowie die kommunalen Ortsplanungen aufgenommen. rTEK wollen eine Dynamik auslösen, damit Kooperationen und weitere lokale Initiativen ermutigt und ermöglicht werden. Die einzelnen Projekte und Ideen werden in der Folge von den regionalen Akteuren konkretisiert, was die weitere Planung, Finanzierung und den direkten Einbezug der Betroffenen umfasst.
Bestehende Stärken stärken
Das rTEK «Klang Toggenburg» baut auf den bestehenden Stärken des Tals auf. So sollen in den bereits touristisch genutzten und gut erschlossenen Gebieten weitere attraktive Angebote geschaffen werden, ohne damit die Ursprünglichkeit der Bergwelt und der Lebensräume zu beeinträchtigen. Dies entspricht dem sogenannten Resonanz-Tourismus, dem sich Toggenburg Tourismus verschrieben hat – ein «sanfter Tourismus», der dem Gast besonders ursprüngliche und echte Erlebnisse vermitteln soll.
Klang im Zentrum
Das Thema «Klang» als touristisches Alleinstellungsmerkmal des Toggenburgs bildet die Basis, die mit weiteren authentischen Themen aus der Region weiterentwickelt und ergänzt wird. Der wesentlichste Entwicklungsschwerpunkt ist die Gegend rund um den Schwendisee in Wildhaus-Alt St.Johann, wo unter dem Titel «Klangcampus» eine Gesamtentwicklung angeschoben worden ist, in deren Zentrum das Klanghaus steht. Darüber hinaus entstanden im obersten Teil des Toggenburgs neue, teils visionäre Ideen, wie das touristische Motiv «Klang» dem Publikum auf eine ganz neue Art zugänglich gemacht werden kann. So sind im Raum Alt St. Johann bis Wildhaus etwa ein Klangzentrum oder eine Weiterentwicklung rund um die Klangschmiede angedacht.
Klang kombiniert mit ursprünglichen Erlebnissen
Unverfälschte Naturerlebnisse sind ein wichtiges Charakteristikum des Toggenburgs. Diese sollen talabwärts auf der Wolzenalp besonders hervorgehoben und auf eine neue Art zugänglich gemacht werden. Als wichtiger Entwicklungspartner in Nesslau wurde unter anderem das Johanneum eruiert, welches sich noch vermehrt gegen aussen öffnen will. Im Mittleren Toggenburg ist das Marktstädtchen Lichtensteig prädestiniert als Kristallisationspunkt, um die Highlights der Regionalkulinarik des Tals erlebbar zu machen. Dort wurde bereits im letzten Jahr die ChääsWelt Toggenburg aufgebaut. Die Organisation hat das Ziel, die Vielfalt von über 200 Spitzenkäsen touristisch zu fördern und noch bekannter zu machen. Schliesslich bietet sich das Thema Wald und Holz an, das bislang einmalig für die Schweiz durch den Baumwipfelpfad Neckertal erlebbar geworden ist. Das «Holz- und Walderlebnis» soll mit dem Thema Klang verbunden werden, dies vornehmlich rund um Mogelsberg.
Ein wichtiges verbindendes Element ist der Thurweg. Dieser soll noch mehr in den Fokus rücken. Ebenso kommen den Bergbahnen sowie den weiteren Erlebnis- und Übernachtungsangeboten entscheidende Rollen zu, damit der Tourismus weiterwachsen kann. Im Zentrum steht speziell das Ziel, die Gäste länger im Tal zu halten.
Lokale Leistungsträger gefördert
Federführend für die Erarbeitung des rTEK Klang Toggenburg war der Kanton St.Gallen, vertreten durch das Amt für Wirtschaft und Arbeit. Ebenfalls haben insbesondere die politischen Gemeinden Wildhaus-Alt St. Johann, Nesslau, Lichtensteig und Neckertal, die Tourismusdestination Toggenburg Tourismus, die Klangwelt Toggenburg und einige touristische Leistungsträger am rTEK mitgearbeitet. In einem nächsten Schritt werden nun die Einzelprojekte weiterentwickelt und konkretisiert, wobei die Projektverantwortung bei den lokalen Leistungsträgern liegt.