Sieben St.Galler Schulklassen dürfen sich über einen Reisegutschein freuen. Sie haben das «Experiment Nichtrauchen» erfolgreich absolviert und sechs Monate auf Tabakprodukte verzichtet. An der 21. Durchführung des nationalen Schulklassen-Wettbewerbs haben aus dem Kanton St.Gallen 131 Klassen mit rund 2'300 Schülerinnen und Schülern teilgenommen.
«Experiment Nichtrauchen» wird seit dem Jahr 2000 von der Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention zusammen mit den kantonalen Fachstellen durchgeführt. Es hat zum Ziel, Schülerinnen und Schüler über den Tabakkonsum und seine Folgen zu informieren. Dazu wird jeweils ein Klassenwettbewerb lanciert. Die Kinder und Jugendlichen verpflichten sich, während sechs Monaten keine Tabak- oder andere Nikotinprodukte zu konsumieren. Im Kanton St.Gallen haben von den insgesamt 131 angemeldeten Klassen 100 Klassen das Experiment erfolgreich abgeschlossen und seit November 2020 rauch- und nikotinfrei gelebt. Dies bedeutet eine Erfolgsquote von 76 Prozent.
Unter allen erfolgreichen Klassen in der Schweiz wurden 100 Reisegutscheine der SBB verlost. Sieben Reisegutscheine gehen an Schulklassen aus dem Kanton St.Gallen:
Oberstufe Taminatal, Pfäfers, 1. Oberstufe
Oberstufe Degersheim, Klasse Lachenmeier
Oberstufe Quarten, Unterterzen, Klasse 3b
Oberstufe Uznach, Klasse Sek 2b
Oberstufe Breiten, Eschenbach, Klasse S2c
Oberstufe Vilters-Wangs, Klasse 1A
Gymnasium Friedberg, Gossau, Klasse 2A
Ein unterschätztes Problem
Alle teilnehmenden Klassen setzten sich ein halbes Jahr lang mit dem Thema «Rauchen» auseinander. Die 21. Ausgabe des Präventionsprojekts stand im Zeichen des Litterings. Das Wegwerfen von Zigarettenstummeln in der Natur ist ein oft übersehenes und unterschätztes Umweltproblem. Weit über die Hälfte aller Zigaretten landet nach dem Rauchen nicht im Abfall, sondern auf dem Boden. Die Stummel enthalten giftige Stoffe, die durch den Schnee und den Regen in die Umwelt und ins Grundwasser gelangen. Fische und Kleinstlebewesen werden dadurch vergiftet.
Um auf die ökologischen Folgen aufmerksam zu machen, lancierte «Experiment Nichtrauchen» die Sammelaktion «stop2drop». Sie hatte zum Ziel, schweizweit die Natur von einer Million Zigarettenstummel zu befreien, die Bevölkerung zu sensibilisieren und Politiker und Politikerinnen und die Tabakfirmen zum Handeln aufzufordern. Zahlreiche Schulklassen aus der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein sammelten fleissig mit, so dass innerhalb von zwei Wochen die stolze Zahl von 958’181 Stummel vom Boden entfernt wurden. Das Ergebnis wurde Ende März an einer Medienkonferenz präsentiert und löste ein grosses Medienecho aus.
Nikotinabhängigkeit bei Jugendlichen verhindern
Die Auseinandersetzung mit dem Thema Tabak und Nikotin ist im Jugendalter besonders wichtig: 80 Prozent aller Raucherinnen und Raucher beginnen vor ihrem 20. Lebensjahr mit dem Konsum. Aktionen wie «Experiment Nichtrauchen» und «stop2drop» möchten zum Nachdenken anregen und für ein rauch- und nikotinfreies Leben werben. Die Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz führt den Wettbewerb im Kanton St.Gallen zusammen mit dem Amt für Gesundheitsvorsorge/Zepra und der Lungenliga St.Gallen-Appenzell durch. Experiment Nichtrauchen wird vom Tabakpräventionsfonds finanziert.